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Schweder, Christoph Hermann von: Theatrum Historicum [...] Oder Historischer Schauplatz der Ansprüche und Streitigkeiten Hoher Potentaten. Leipzig, 1712.

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nicht weiter zu beleydigen, die Klägern zuständige herrschafftliche, wie auch dero Unterthanen abgenommene und verbrannte Früchte, Geld, und anderes zu restituiren, und im übrigen den hierinnen zugefügten Schaden cum omni causa zu repariren sc. Ihr. Käyserl. Maj. veranlassete die Sache auch zu einer gütlichen Commission, und trug dieselbe den beyden Marggrafen zu Baaden-Baaden und Baaden-Durlach auf, worinnen Chur-Pfaltz zwar willigte, doch ohne praejuditz seines Rechts im petitorio und possessorio, und mit Vorbehalt der ihme, vermöge der Reichs-Constitutionen, gebührenden ersten Instantz, insonderheit, da die Sache schon an der Cammer anhängig, Was weiter in dieser Sache vorgangen, habe nicht gelesen.

Funffzehendes Capitel/ Von des Hauses Pfaltz praetendirtem Dominio directo einiger in der Grafschafft Sayn gelegenen Oerter/ sonderlich der 4. Kirspeln/ Kirchen/ Fischbach / Göbertzheim und Daden.

Historie. EEs haben a. 1152 Graf Eberhard und seine Gemahlin, wie auch Graf Heinrich zu Sayn, das Hauß, Schloß, und Veste Sayn, samt seiner Zugehör, Hillino Ertz-Bischoff zu Trier zu Lehen auffgetragen, und von demselben wieder empfangen, dergestalt, daß der Belehnten Nachkommen beyderley Geschlechts das Successions-Recht daran haben solten. Nach Abgang der alten männl. Linie der Grafen zu Sayn, kamen dessen Güter, darunter Schloß und Stadt Blanckenburg mit zugehörigen Lehen, Schloß und Stadt Hachenburg mit zugehörigen Lehen, Schloß Droitberg, Schloß Sayne mit seinen attinentien, Schloß Schaffenberg mit zugehörigen Lehen sc. waren, vermöge Testamentarischer Disposition, auff seiner Schwester Adelheidis Söhne, die Grafen zu Sponheim, von welchen nur allein der ältere, Nahmens Johannes, 2 Söhne hinterließ, welche sich in die väterliche Länder anno 1264 theileten, und pflantzte Heinrich den Sponheimischen, Godfried aber den Saynischen Stamm fort, welcher letztere anno 1273 von Pfaltzgraf Ludwigen mit der gantzen Grafschafft Sayn & omnibus pertinentiis belehnet wurde. Ob solches aber die erste Belehnung gewesen, oder ob die Grafen solche Grafschafft schon vorhero von Pfaltz zu Lehen gehabt, wie Pfaltz will, davon hat man keine zuverläßige Nachricht. Des Godofredi 2 Söhne, Johann und Engelhard, theileten sich anno 1294 wiederumb, und behielte der ältere, Johannes, die Grafschafft Sayn, der jüngere aber, Engelhard, bekam Valander, die Helffte der Herrschafft Homburg und andere Güter, doch so, daß solche als Lehen von dem ältern Bruder und dessen Erben erkandt werden solten; und gab Graf Engelbertus über solche Theilung dem Johanni einen Revers, darinnen er sich alles Anspruchs auff die Grafschafft Sayn und andere bey Johanne gebliebene Güter eydlich begab; Und bekam des Graf Johannis Sohn, Johannes, anno 1340 von dem Ertzbischoff Balduino zu Trier einen neuen Lehen-Brieff über das Schloß Sayn, und andere Triersche Lehen. Von welchem Johanne ferner zu mercken, daß er anno 1378 dem Ertz-Stifft Trier die Veste und Burg Freußburg, mit Mannen, Burgmannen, Vorburg, Dal- und Leuten dazu gehörig zu Lehen auffgetragen, und wieder empfangen, wie die von Chur-Trier producirte Copey des Lehen-Brieffes lautet.

Diese beyde Linien (von denen die Homburgische auch Witgenstein durch Heyrath an sich gebracht) haben sich continuiret biß anno 1606, da der Manns-Stamm der einen, nehmlich des Graf Johannis zu Sayn Linie, in und mit Graf Heinrichen zu Sayn abgangen. Zuvor aber, und noch bey Leb-Zeiten des Graf Heinrichs, sind schon dessen nechste Vettern, die Grafen zu Witgenstein, mit der gantzen Grafschafft Sayn, und beyden Schlössern Sayn und Freußburg, in casum mortis des Grafen Heinrichs, anno 1594 und 1598 respective von Chur-Trier und Pfaltz eventualiter belehnet worden; und hat überdem Graf Wilhelm zu Witgenstein sich mit Graf Hermans zu Sayn auch ohne Manns-Erben verstorbenen Bruders Tochter, Anna Elisabeth, vermählet, und Graf Ernsten zu Sayn und Witgenstein mit ihr gezeuget.

Als aber obgedachter Graf Heinrich zu Sayn aus Mangel ehelicher Leibes-Erben zum Praejuditz dero Agnaten der Grafen zu Witgenstein und anderer Intressenten viele

vid. Londorp. d. l. c. 164.
vid. Londorp. d. l. c. 165.
vis. Londorp. d. l. c. 166.

nicht weiter zu beleydigen, die Klägern zuständige herrschafftliche, wie auch dero Unterthanen abgenommene und verbrannte Früchte, Geld, und anderes zu restituiren, und im übrigen den hierinnen zugefügten Schaden cum omni causa zu repariren sc. Ihr. Käyserl. Maj. veranlassete die Sache auch zu einer gütlichen Commission, und trug dieselbe den beyden Marggrafen zu Baaden-Baaden und Baaden-Durlach auf, worinnen Chur-Pfaltz zwar willigte, doch ohne praejuditz seines Rechts im petitorio und possessorio, und mit Vorbehalt der ihme, vermöge der Reichs-Constitutionen, gebührenden ersten Instantz, insonderheit, da die Sache schon an der Cammer anhängig, Was weiter in dieser Sache vorgangen, habe nicht gelesen.

Funffzehendes Capitel/ Von des Hauses Pfaltz praetendirtem Dominio directo einiger in der Grafschafft Sayn gelegenen Oerter/ sonderlich der 4. Kirspeln/ Kirchen/ Fischbach / Göbertzheim und Daden.

Historie. EEs haben a. 1152 Graf Eberhard und seine Gemahlin, wie auch Graf Heinrich zu Sayn, das Hauß, Schloß, und Veste Sayn, samt seiner Zugehör, Hillino Ertz-Bischoff zu Trier zu Lehen auffgetragen, und von demselben wieder empfangẽ, dergestalt, daß der Belehnten Nachkom̃en beyderley Geschlechts das Successions-Recht daran haben solten. Nach Abgang der alten männl. Linie der Grafen zu Sayn, kamen dessen Güter, darunter Schloß und Stadt Blanckenburg mit zugehörigen Lehen, Schloß und Stadt Hachenburg mit zugehörigen Lehen, Schloß Droitberg, Schloß Sayne mit seinen attinentien, Schloß Schaffenberg mit zugehörigen Lehen sc. waren, vermöge Testamentarischer Disposition, auff seiner Schwester Adelheidis Söhne, die Grafen zu Sponheim, von welchen nur allein der ältere, Nahmens Johannes, 2 Söhne hinterließ, welche sich in die väterliche Länder anno 1264 theileten, und pflantzte Heinrich den Sponheimischen, Godfried aber den Saynischen Stamm fort, welcher letztere anno 1273 von Pfaltzgraf Ludwigen mit der gantzen Grafschafft Sayn & omnibus pertinentiis belehnet wurde. Ob solches aber die erste Belehnung gewesen, oder ob die Grafen solche Grafschafft schon vorhero von Pfaltz zu Lehen gehabt, wie Pfaltz will, davon hat man keine zuverläßige Nachricht. Des Godofredi 2 Söhne, Johann und Engelhard, theileten sich anno 1294 wiederumb, und behielte der ältere, Johannes, die Grafschafft Sayn, der jüngere aber, Engelhard, bekam Valander, die Helffte der Herrschafft Homburg und andere Güter, doch so, daß solche als Lehen von dem ältern Bruder und dessen Erben erkandt werden solten; und gab Graf Engelbertus über solche Theilung dem Johanni einen Revers, darinnen er sich alles Anspruchs auff die Grafschafft Sayn und andere bey Johanne gebliebene Güter eydlich begab; Und bekam des Graf Johannis Sohn, Johannes, anno 1340 von dem Ertzbischoff Balduino zu Trier einen neuen Lehen-Brieff über das Schloß Sayn, und andere Triersche Lehen. Von welchem Johanne ferner zu mercken, daß er anno 1378 dem Ertz-Stifft Trier die Veste und Burg Freußburg, mit Mannen, Burgmannen, Vorburg, Dal- und Leuten dazu gehörig zu Lehen auffgetragen, und wieder empfangen, wie die von Chur-Trier producirte Copey des Lehen-Brieffes lautet.

Diese beyde Linien (von denen die Homburgische auch Witgenstein durch Heyrath an sich gebracht) haben sich continuiret biß anno 1606, da der Manns-Stamm der einen, nehmlich des Graf Johannis zu Sayn Linie, in und mit Graf Heinrichen zu Sayn abgangen. Zuvor aber, und noch bey Leb-Zeiten des Graf Heinrichs, sind schon dessen nechste Vettern, die Grafen zu Witgenstein, mit der gantzen Grafschafft Sayn, und beyden Schlössern Sayn und Freußburg, in casum mortis des Grafen Heinrichs, anno 1594 und 1598 respective von Chur-Trier und Pfaltz eventualiter belehnet worden; und hat überdem Graf Wilhelm zu Witgenstein sich mit Graf Hermans zu Sayn auch ohne Manns-Erben verstorbenen Bruders Tochter, Anna Elisabeth, vermählet, und Graf Ernsten zu Sayn und Witgenstein mit ihr gezeuget.

Als aber obgedachter Graf Heinrich zu Sayn aus Mangel ehelicher Leibes-Erben zum Praejuditz dero Agnaten der Grafen zu Witgenstein und anderer Intressenten viele

vid. Londorp. d. l. c. 164.
vid. Londorp. d. l. c. 165.
vis. Londorp. d. l. c. 166.
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nicht weiter zu            beleydigen, die Klägern zuständige herrschafftliche, wie auch dero Unterthanen abgenommene            und verbrannte Früchte, Geld, und anderes zu restituiren, und im übrigen den hierinnen            zugefügten Schaden cum omni causa zu repariren sc. <note place="foot">vid. Londorp. d. l.              c. 164.</note> Ihr. Käyserl. Maj. veranlassete die Sache auch zu einer gütlichen            Commission, und trug dieselbe den beyden Marggrafen zu Baaden-Baaden und Baaden-Durlach            auf, <note place="foot">vid. Londorp. d. l. c. 165.</note> worinnen Chur-Pfaltz zwar            willigte, doch ohne praejuditz seines Rechts im petitorio und possessorio, und mit            Vorbehalt der ihme, vermöge der Reichs-Constitutionen, gebührenden ersten Instantz,            insonderheit, da die Sache schon an der Cammer anhängig, <note place="foot">vis. Londorp.              d. l. c. 166.</note> Was weiter in dieser Sache vorgangen, habe nicht gelesen.</p>
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        <p>Diese beyde Linien (von denen die Homburgische auch Witgenstein durch Heyrath an sich            gebracht) haben sich continuiret biß anno 1606, da der Manns-Stamm der einen, nehmlich des            Graf Johannis zu Sayn Linie, in und mit Graf Heinrichen zu Sayn abgangen. Zuvor aber, und            noch bey Leb-Zeiten des Graf Heinrichs, sind schon dessen nechste Vettern, die Grafen zu            Witgenstein, mit der gantzen Grafschafft Sayn, und beyden Schlössern Sayn und Freußburg,            in casum mortis des Grafen Heinrichs, anno 1594 und 1598 respective von Chur-Trier und            Pfaltz eventualiter belehnet worden; und hat überdem Graf Wilhelm zu Witgenstein sich mit            Graf Hermans zu Sayn auch ohne Manns-Erben verstorbenen Bruders Tochter, Anna Elisabeth,            vermählet, und Graf Ernsten zu Sayn und Witgenstein mit ihr gezeuget.</p>
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[731/0642] nicht weiter zu beleydigen, die Klägern zuständige herrschafftliche, wie auch dero Unterthanen abgenommene und verbrannte Früchte, Geld, und anderes zu restituiren, und im übrigen den hierinnen zugefügten Schaden cum omni causa zu repariren sc. Ihr. Käyserl. Maj. veranlassete die Sache auch zu einer gütlichen Commission, und trug dieselbe den beyden Marggrafen zu Baaden-Baaden und Baaden-Durlach auf, worinnen Chur-Pfaltz zwar willigte, doch ohne praejuditz seines Rechts im petitorio und possessorio, und mit Vorbehalt der ihme, vermöge der Reichs-Constitutionen, gebührenden ersten Instantz, insonderheit, da die Sache schon an der Cammer anhängig, Was weiter in dieser Sache vorgangen, habe nicht gelesen. Funffzehendes Capitel/ Von des Hauses Pfaltz praetendirtem Dominio directo einiger in der Grafschafft Sayn gelegenen Oerter/ sonderlich der 4. Kirspeln/ Kirchen/ Fischbach / Göbertzheim und Daden. EEs haben a. 1152 Graf Eberhard und seine Gemahlin, wie auch Graf Heinrich zu Sayn, das Hauß, Schloß, und Veste Sayn, samt seiner Zugehör, Hillino Ertz-Bischoff zu Trier zu Lehen auffgetragen, und von demselben wieder empfangẽ, dergestalt, daß der Belehnten Nachkom̃en beyderley Geschlechts das Successions-Recht daran haben solten. Nach Abgang der alten männl. Linie der Grafen zu Sayn, kamen dessen Güter, darunter Schloß und Stadt Blanckenburg mit zugehörigen Lehen, Schloß und Stadt Hachenburg mit zugehörigen Lehen, Schloß Droitberg, Schloß Sayne mit seinen attinentien, Schloß Schaffenberg mit zugehörigen Lehen sc. waren, vermöge Testamentarischer Disposition, auff seiner Schwester Adelheidis Söhne, die Grafen zu Sponheim, von welchen nur allein der ältere, Nahmens Johannes, 2 Söhne hinterließ, welche sich in die väterliche Länder anno 1264 theileten, und pflantzte Heinrich den Sponheimischen, Godfried aber den Saynischen Stamm fort, welcher letztere anno 1273 von Pfaltzgraf Ludwigen mit der gantzen Grafschafft Sayn & omnibus pertinentiis belehnet wurde. Ob solches aber die erste Belehnung gewesen, oder ob die Grafen solche Grafschafft schon vorhero von Pfaltz zu Lehen gehabt, wie Pfaltz will, davon hat man keine zuverläßige Nachricht. Des Godofredi 2 Söhne, Johann und Engelhard, theileten sich anno 1294 wiederumb, und behielte der ältere, Johannes, die Grafschafft Sayn, der jüngere aber, Engelhard, bekam Valander, die Helffte der Herrschafft Homburg und andere Güter, doch so, daß solche als Lehen von dem ältern Bruder und dessen Erben erkandt werden solten; und gab Graf Engelbertus über solche Theilung dem Johanni einen Revers, darinnen er sich alles Anspruchs auff die Grafschafft Sayn und andere bey Johanne gebliebene Güter eydlich begab; Und bekam des Graf Johannis Sohn, Johannes, anno 1340 von dem Ertzbischoff Balduino zu Trier einen neuen Lehen-Brieff über das Schloß Sayn, und andere Triersche Lehen. Von welchem Johanne ferner zu mercken, daß er anno 1378 dem Ertz-Stifft Trier die Veste und Burg Freußburg, mit Mannen, Burgmannen, Vorburg, Dal- und Leuten dazu gehörig zu Lehen auffgetragen, und wieder empfangen, wie die von Chur-Trier producirte Copey des Lehen-Brieffes lautet. Historie. Diese beyde Linien (von denen die Homburgische auch Witgenstein durch Heyrath an sich gebracht) haben sich continuiret biß anno 1606, da der Manns-Stamm der einen, nehmlich des Graf Johannis zu Sayn Linie, in und mit Graf Heinrichen zu Sayn abgangen. Zuvor aber, und noch bey Leb-Zeiten des Graf Heinrichs, sind schon dessen nechste Vettern, die Grafen zu Witgenstein, mit der gantzen Grafschafft Sayn, und beyden Schlössern Sayn und Freußburg, in casum mortis des Grafen Heinrichs, anno 1594 und 1598 respective von Chur-Trier und Pfaltz eventualiter belehnet worden; und hat überdem Graf Wilhelm zu Witgenstein sich mit Graf Hermans zu Sayn auch ohne Manns-Erben verstorbenen Bruders Tochter, Anna Elisabeth, vermählet, und Graf Ernsten zu Sayn und Witgenstein mit ihr gezeuget. Als aber obgedachter Graf Heinrich zu Sayn aus Mangel ehelicher Leibes-Erben zum Praejuditz dero Agnaten der Grafen zu Witgenstein und anderer Intressenten viele vid. Londorp. d. l. c. 164. vid. Londorp. d. l. c. 165. vis. Londorp. d. l. c. 166.

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Zitationshilfe: Schweder, Christoph Hermann von: Theatrum Historicum [...] Oder Historischer Schauplatz der Ansprüche und Streitigkeiten Hoher Potentaten. Leipzig, 1712, S. 731. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweder_theatrum_1712/642>, abgerufen am 15.06.2024.