so erhob sich der rüstige Greis Nestor vom Lager, trat vor die Schwelle und setzte sich auf die schönen weißen Marmorquadern nieder, die als Ruhesitze an den Flü¬ gelthoren des Palastes angebracht waren, und wo schon vor Alters sein Vater Neleus oft gesessen. Um ihn versammelten sich seine sechs Söhne und der letzte, Pisi¬ stratus, brachte auch den Gast aus Ithaka mit, der den König Nestor begrüßte, dann aber die Versammlung wieder verließ. Nun wurde die Kuh herbeigeholt, die Nestor als Opfer der Athene gelobt hatte; der Gold¬ schmied Laerkes wurde gerufen, der die Hörner des Rinds vergolden mußte, die Mägde im Palast rüsteten ein Festmahl, setzten Stühle, brachten Holz und frisches Wasser herbei. Vom Schiffe heraus kamen Telemachs Freunde. Die Söhne Nestors führten die Kuh an den vergoldeten Hörnern herbei, ein anderer trug Wasser¬ becken und Opfergerste herbei, der Vierte brachte die Axt, das Opfer zu schlachten, ein Fünfter hielt die Schale hin, um das Blut des Thieres aufzufangen. Als das Opferthier den Streich mit der Axt erhalten hatte, schlachtete es unter dem Flehen der Gemahlin und der Töchter Nestors der sechste Sohn Pisistratus. Die besten Stücke wurden der Göttin verbrannt und dunkler Wein darauf geschüttet; das übrige ward an Spieße gesteckt und gebraten.
Telemach war bei dem Opfer nicht zugegen gewe¬ sen, er hatte sich entfernt, um sich von der Reise im warmen Bade zu erholen, und trat jetzt in den schönen Leibrock gekleidet und in einen prächtigen Mantel gehüllt unter die Versammelten wieder ein. Nun setzte man sich zum Schmaus und Becher und nach dem fröhlichen
ſo erhob ſich der rüſtige Greis Neſtor vom Lager, trat vor die Schwelle und ſetzte ſich auf die ſchönen weißen Marmorquadern nieder, die als Ruheſitze an den Flü¬ gelthoren des Palaſtes angebracht waren, und wo ſchon vor Alters ſein Vater Neleus oft geſeſſen. Um ihn verſammelten ſich ſeine ſechs Söhne und der letzte, Piſi¬ ſtratus, brachte auch den Gaſt aus Ithaka mit, der den König Neſtor begrüßte, dann aber die Verſammlung wieder verließ. Nun wurde die Kuh herbeigeholt, die Neſtor als Opfer der Athene gelobt hatte; der Gold¬ ſchmied Laerkes wurde gerufen, der die Hörner des Rinds vergolden mußte, die Mägde im Palaſt rüſteten ein Feſtmahl, ſetzten Stühle, brachten Holz und friſches Waſſer herbei. Vom Schiffe heraus kamen Telemachs Freunde. Die Söhne Neſtors führten die Kuh an den vergoldeten Hörnern herbei, ein anderer trug Waſſer¬ becken und Opfergerſte herbei, der Vierte brachte die Axt, das Opfer zu ſchlachten, ein Fünfter hielt die Schale hin, um das Blut des Thieres aufzufangen. Als das Opferthier den Streich mit der Axt erhalten hatte, ſchlachtete es unter dem Flehen der Gemahlin und der Töchter Neſtors der ſechste Sohn Piſiſtratus. Die beſten Stücke wurden der Göttin verbrannt und dunkler Wein darauf geſchüttet; das übrige ward an Spieße geſteckt und gebraten.
Telemach war bei dem Opfer nicht zugegen gewe¬ ſen, er hatte ſich entfernt, um ſich von der Reiſe im warmen Bade zu erholen, und trat jetzt in den ſchönen Leibrock gekleidet und in einen prächtigen Mantel gehüllt unter die Verſammelten wieder ein. Nun ſetzte man ſich zum Schmaus und Becher und nach dem fröhlichen
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ſo erhob ſich der rüſtige Greis Neſtor vom Lager, trat
vor die Schwelle und ſetzte ſich auf die ſchönen weißen
Marmorquadern nieder, die als Ruheſitze an den Flü¬
gelthoren des Palaſtes angebracht waren, und wo ſchon
vor Alters ſein Vater Neleus oft geſeſſen. Um ihn
verſammelten ſich ſeine ſechs Söhne und der letzte, Piſi¬
ſtratus, brachte auch den Gaſt aus Ithaka mit, der den
König Neſtor begrüßte, dann aber die Verſammlung
wieder verließ. Nun wurde die Kuh herbeigeholt, die
Neſtor als Opfer der Athene gelobt hatte; der Gold¬
ſchmied Laerkes wurde gerufen, der die Hörner des Rinds
vergolden mußte, die Mägde im Palaſt rüſteten ein
Feſtmahl, ſetzten Stühle, brachten Holz und friſches
Waſſer herbei. Vom Schiffe heraus kamen Telemachs
Freunde. Die Söhne Neſtors führten die Kuh an den
vergoldeten Hörnern herbei, ein anderer trug Waſſer¬
becken und Opfergerſte herbei, der Vierte brachte die
Axt, das Opfer zu ſchlachten, ein Fünfter hielt die
Schale hin, um das Blut des Thieres aufzufangen.
Als das Opferthier den Streich mit der Axt erhalten
hatte, ſchlachtete es unter dem Flehen der Gemahlin und
der Töchter Neſtors der ſechste Sohn Piſiſtratus. Die
beſten Stücke wurden der Göttin verbrannt und dunkler
Wein darauf geſchüttet; das übrige ward an Spieße
geſteckt und gebraten.
Telemach war bei dem Opfer nicht zugegen gewe¬
ſen, er hatte ſich entfernt, um ſich von der Reiſe im
warmen Bade zu erholen, und trat jetzt in den ſchönen
Leibrock gekleidet und in einen prächtigen Mantel gehüllt
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Schwab, Gustav: Die schönsten Sagen des klassischen Alterthums. Bd. 3. Stuttgart, 1840, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwab_sagen03_1840/107>, abgerufen am 24.11.2024.
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