Andere frisch von dem Herde genommene Feuerbrände auf die eingedrungenen Danaer; Andere waffneten sich mit Bratspießen, Beilen und Streitäxten, was ihnen gerade unter die Hände kam; und so stießen die Griechen selbst, während sie mit Feuer und Schwert in der Stadt wüthe¬ ten, auf genug Todte und Sterbende der Ihrigen. Manche zerschmetterte auch ein Steinwurf von den Dächern, An¬ dere wurden von den Flammen der brennenden Häuser ergriffen, oder von zusammenstürzenden zerschmettert. Und als sie endlich die Burg des Priamus selbst stürmten, in welche sich viele Trojaner geflüchtet, und wo sich diese mit Rüstungen, Lanzen und Schwertern versehen hatten, kamen ihrer Viele im ordentlichen Kampfe durch die Hand der Feinde, die sich verzweifelt vertheidigten, ums Leben.
Während des Kampfes wurde es in der Stadt mitten in der Nacht immer heller, denn der wachsende Brand der Häuser und Palläste und die vielen Fackeln, die hier und dort von den Achivern geschwungen wurden, leuchteten dem Kampfe; dadurch wurde aber auch dieser immer siche¬ rer und erbitterter, denn die Sieger fürchteten jetzt nicht mehr, den befreundeten Mann mit dem Feinde zu ver¬ wechseln, und nun traf ihr Racheschwert erst recht mit Auswahl die edelsten Helden der Trojaner. Diomedes schlug zum Tode den Koröbus, den Sohn des gewaltigen Mygdon, indem er ihm die Lanze in den Schlund stieß; dann den Eidam des greisen Trojaners Antenor, den gewalti¬ gen Speerschwinger Eurydamas. Hierauf kam ihm Ilio¬ neus, einer der ältesten Troer, entgegen; dieser sank vor dem gezückten Schwerte des griechischen Helden in die Kniee, und mit der einen Hand sein eigenes Schwert emporhebend, mit der andern das Knie des Siegers
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Andere friſch von dem Herde genommene Feuerbrände auf die eingedrungenen Danaer; Andere waffneten ſich mit Bratſpießen, Beilen und Streitäxten, was ihnen gerade unter die Hände kam; und ſo ſtießen die Griechen ſelbſt, während ſie mit Feuer und Schwert in der Stadt wüthe¬ ten, auf genug Todte und Sterbende der Ihrigen. Manche zerſchmetterte auch ein Steinwurf von den Dächern, An¬ dere wurden von den Flammen der brennenden Häuſer ergriffen, oder von zuſammenſtürzenden zerſchmettert. Und als ſie endlich die Burg des Priamus ſelbſt ſtürmten, in welche ſich viele Trojaner geflüchtet, und wo ſich dieſe mit Rüſtungen, Lanzen und Schwertern verſehen hatten, kamen ihrer Viele im ordentlichen Kampfe durch die Hand der Feinde, die ſich verzweifelt vertheidigten, ums Leben.
Während des Kampfes wurde es in der Stadt mitten in der Nacht immer heller, denn der wachſende Brand der Häuſer und Palläſte und die vielen Fackeln, die hier und dort von den Achivern geſchwungen wurden, leuchteten dem Kampfe; dadurch wurde aber auch dieſer immer ſiche¬ rer und erbitterter, denn die Sieger fürchteten jetzt nicht mehr, den befreundeten Mann mit dem Feinde zu ver¬ wechſeln, und nun traf ihr Racheſchwert erſt recht mit Auswahl die edelſten Helden der Trojaner. Diomedes ſchlug zum Tode den Koröbus, den Sohn des gewaltigen Mygdon, indem er ihm die Lanze in den Schlund ſtieß; dann den Eidam des greiſen Trojaners Antenor, den gewalti¬ gen Speerſchwinger Eurydamas. Hierauf kam ihm Ilio¬ neus, einer der älteſten Troer, entgegen; dieſer ſank vor dem gezückten Schwerte des griechiſchen Helden in die Kniee, und mit der einen Hand ſein eigenes Schwert emporhebend, mit der andern das Knie des Siegers
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Andere friſch von dem Herde genommene Feuerbrände auf
die eingedrungenen Danaer; Andere waffneten ſich mit
Bratſpießen, Beilen und Streitäxten, was ihnen gerade
unter die Hände kam; und ſo ſtießen die Griechen ſelbſt,
während ſie mit Feuer und Schwert in der Stadt wüthe¬
ten, auf genug Todte und Sterbende der Ihrigen. Manche
zerſchmetterte auch ein Steinwurf von den Dächern, An¬
dere wurden von den Flammen der brennenden Häuſer
ergriffen, oder von zuſammenſtürzenden zerſchmettert. Und
als ſie endlich die Burg des Priamus ſelbſt ſtürmten, in
welche ſich viele Trojaner geflüchtet, und wo ſich dieſe
mit Rüſtungen, Lanzen und Schwertern verſehen hatten,
kamen ihrer Viele im ordentlichen Kampfe durch die Hand
der Feinde, die ſich verzweifelt vertheidigten, ums Leben.
Während des Kampfes wurde es in der Stadt mitten
in der Nacht immer heller, denn der wachſende Brand
der Häuſer und Palläſte und die vielen Fackeln, die hier
und dort von den Achivern geſchwungen wurden, leuchteten
dem Kampfe; dadurch wurde aber auch dieſer immer ſiche¬
rer und erbitterter, denn die Sieger fürchteten jetzt nicht
mehr, den befreundeten Mann mit dem Feinde zu ver¬
wechſeln, und nun traf ihr Racheſchwert erſt recht mit
Auswahl die edelſten Helden der Trojaner. Diomedes
ſchlug zum Tode den Koröbus, den Sohn des gewaltigen
Mygdon, indem er ihm die Lanze in den Schlund ſtieß; dann
den Eidam des greiſen Trojaners Antenor, den gewalti¬
gen Speerſchwinger Eurydamas. Hierauf kam ihm Ilio¬
neus, einer der älteſten Troer, entgegen; dieſer ſank vor
dem gezückten Schwerte des griechiſchen Helden in die
Kniee, und mit der einen Hand ſein eigenes Schwert
emporhebend, mit der andern das Knie des Siegers
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Schwab, Gustav: Die schönsten Sagen des klassischen Alterthums. Bd. 2. Stuttgart, 1839, S. 419. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwab_sagen02_1839/441>, abgerufen am 25.11.2024.
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