Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schwab, Gustav: Die schönsten Sagen des klassischen Alterthums. Bd. 2. Stuttgart, 1839.

Bild:
<< vorherige Seite

und der Staub vom Sande wirbelte gen Himmel. Bald
rannten weit vor den Uebrigen die Rosse des Eumelus,
nach ihm kam Thoas, dann Menelaus; die beiden Andern
blieben allmählig weit und immer weiter zurück: aber auch
Thoas ermüdete, die Pferde des Eumelus strauchelten
im allzuraschen Lauf, und als ihr Wagenlenker sie mit
Gewalt zurechte bringen wollte, bäumten sie sich und war¬
fen den Wagen um, daß Eumelus in den Sand rollte.
Ein Geschrei erhub sich aus dem Umkreise der Zuschauer,
und nun flogen die ausdauernden Rosse des Atriden weit
vor allen Andern dahin und hielten am Ziele. Der Sohn
des Atreus freute sich im Herzen seines Sieges, ohne sich
über die andern Helden zu überheben, und Thetis schenkte
ihm den goldenen Becher, den ihr Sohn einst in Eetions
Pallaste erbeutet hatte.


23 *

und der Staub vom Sande wirbelte gen Himmel. Bald
rannten weit vor den Uebrigen die Roſſe des Eumelus,
nach ihm kam Thoas, dann Menelaus; die beiden Andern
blieben allmählig weit und immer weiter zurück: aber auch
Thoas ermüdete, die Pferde des Eumelus ſtrauchelten
im allzuraſchen Lauf, und als ihr Wagenlenker ſie mit
Gewalt zurechte bringen wollte, bäumten ſie ſich und war¬
fen den Wagen um, daß Eumelus in den Sand rollte.
Ein Geſchrei erhub ſich aus dem Umkreiſe der Zuſchauer,
und nun flogen die ausdauernden Roſſe des Atriden weit
vor allen Andern dahin und hielten am Ziele. Der Sohn
des Atreus freute ſich im Herzen ſeines Sieges, ohne ſich
über die andern Helden zu überheben, und Thetis ſchenkte
ihm den goldenen Becher, den ihr Sohn einſt in Eetions
Pallaſte erbeutet hatte.


23 *
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0377" n="355"/>
und der Staub vom Sande wirbelte gen Himmel. Bald<lb/>
rannten weit vor den Uebrigen die Ro&#x017F;&#x017F;e des Eumelus,<lb/>
nach ihm kam Thoas, dann Menelaus; die beiden Andern<lb/>
blieben allmählig weit und immer weiter zurück: aber auch<lb/>
Thoas ermüdete, die Pferde des Eumelus &#x017F;trauchelten<lb/>
im allzura&#x017F;chen Lauf, und als ihr Wagenlenker &#x017F;ie mit<lb/>
Gewalt zurechte bringen wollte, bäumten &#x017F;ie &#x017F;ich und war¬<lb/>
fen den Wagen um, daß Eumelus in den Sand rollte.<lb/>
Ein Ge&#x017F;chrei erhub &#x017F;ich aus dem Umkrei&#x017F;e der Zu&#x017F;chauer,<lb/>
und nun flogen die ausdauernden Ro&#x017F;&#x017F;e des Atriden weit<lb/>
vor allen Andern dahin und hielten am Ziele. Der Sohn<lb/>
des Atreus freute &#x017F;ich im Herzen &#x017F;eines Sieges, ohne &#x017F;ich<lb/>
über die andern Helden zu überheben, und Thetis &#x017F;chenkte<lb/>
ihm den goldenen Becher, den ihr Sohn ein&#x017F;t in Eetions<lb/>
Palla&#x017F;te erbeutet hatte.</p><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <fw type="sig" place="bottom">23 *<lb/></fw>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[355/0377] und der Staub vom Sande wirbelte gen Himmel. Bald rannten weit vor den Uebrigen die Roſſe des Eumelus, nach ihm kam Thoas, dann Menelaus; die beiden Andern blieben allmählig weit und immer weiter zurück: aber auch Thoas ermüdete, die Pferde des Eumelus ſtrauchelten im allzuraſchen Lauf, und als ihr Wagenlenker ſie mit Gewalt zurechte bringen wollte, bäumten ſie ſich und war¬ fen den Wagen um, daß Eumelus in den Sand rollte. Ein Geſchrei erhub ſich aus dem Umkreiſe der Zuſchauer, und nun flogen die ausdauernden Roſſe des Atriden weit vor allen Andern dahin und hielten am Ziele. Der Sohn des Atreus freute ſich im Herzen ſeines Sieges, ohne ſich über die andern Helden zu überheben, und Thetis ſchenkte ihm den goldenen Becher, den ihr Sohn einſt in Eetions Pallaſte erbeutet hatte. 23 *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schwab_sagen02_1839
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schwab_sagen02_1839/377
Zitationshilfe: Schwab, Gustav: Die schönsten Sagen des klassischen Alterthums. Bd. 2. Stuttgart, 1839, S. 355. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwab_sagen02_1839/377>, abgerufen am 06.05.2024.