und die Schaaren der Argiver erbebten vor ihr; die Hel¬ den begannen zu fliehen und zerstreuten sich da und dort¬ hin, die Einen, nachdem sie die Wehre von den Schul¬ tern auf den Boden geworfen, die Andern in voller Waf¬ fenrüstung: Rosse und Wagen flogen hier und dorthin ohne Führer; überall hörte man Gewinsel der Sterbenden, denn Alles sank zusammen vor dem Schlachtspeer der Amazone.
Immer vorwärts drangen die Trojaner; schon waren sie ganz nahe an den Schiffen der Griechen angekommen, und machten Anstalt, diese zu verbrennen. Da hörte end¬ lich Ajax, der gewaltige Sohn des Telamon, das Kriegs¬ geschrei, hob sein Haupt vom Grabhügel des Patroklus empor, und sprach zu Achilles: "Kampfbruder, mir drang ein unendliches Getöse zu den Ohren, gleich als hätte sich irgendwo ein gefährlicher Kampf erhoben! Laß uns gehen, daß die Trojaner uns nicht zuvor kommen, und doch einmal die Schiffe verbrennen!" Diese Worte reg¬ ten den Peliden auf, und jetzt wurde auch sein Ohr von dem Jammergeschrei erreicht. Eilig warfen sich beide in ihre schimmernde Rüstung und gingen, in Waffen leuch¬ tend und von Streitlust brennend, der Gegend zu, von welcher der Hall des Kampfes ihnen entgegen lärmte.
Durch die gebrochenen Reihen der Argiver zückte eine Freude, als sie die beiden tapfersten Männer heraneilen sahen. Diese aber stürzten sich sogleich mit brennendem Eifer in den Kampf, und fingen an, unter dem trojani¬ schen Heere zu würgen. Ajax warf sich auf die Männer und seinen ersten Speerstößen erlagen vier Trojaner. Achilles aber kehrte sich gegen die Amazonen, und vier der Jung¬ frauen erlagen unter seinen Streichen: dann stürzten sich
und die Schaaren der Argiver erbebten vor ihr; die Hel¬ den begannen zu fliehen und zerſtreuten ſich da und dort¬ hin, die Einen, nachdem ſie die Wehre von den Schul¬ tern auf den Boden geworfen, die Andern in voller Waf¬ fenrüſtung: Roſſe und Wagen flogen hier und dorthin ohne Führer; überall hörte man Gewinſel der Sterbenden, denn Alles ſank zuſammen vor dem Schlachtſpeer der Amazone.
Immer vorwärts drangen die Trojaner; ſchon waren ſie ganz nahe an den Schiffen der Griechen angekommen, und machten Anſtalt, dieſe zu verbrennen. Da hörte end¬ lich Ajax, der gewaltige Sohn des Telamon, das Kriegs¬ geſchrei, hob ſein Haupt vom Grabhügel des Patroklus empor, und ſprach zu Achilles: „Kampfbruder, mir drang ein unendliches Getöſe zu den Ohren, gleich als hätte ſich irgendwo ein gefährlicher Kampf erhoben! Laß uns gehen, daß die Trojaner uns nicht zuvor kommen, und doch einmal die Schiffe verbrennen!“ Dieſe Worte reg¬ ten den Peliden auf, und jetzt wurde auch ſein Ohr von dem Jammergeſchrei erreicht. Eilig warfen ſich beide in ihre ſchimmernde Rüſtung und gingen, in Waffen leuch¬ tend und von Streitluſt brennend, der Gegend zu, von welcher der Hall des Kampfes ihnen entgegen lärmte.
Durch die gebrochenen Reihen der Argiver zückte eine Freude, als ſie die beiden tapferſten Männer heraneilen ſahen. Dieſe aber ſtürzten ſich ſogleich mit brennendem Eifer in den Kampf, und fingen an, unter dem trojani¬ ſchen Heere zu würgen. Ajax warf ſich auf die Männer und ſeinen erſten Speerſtößen erlagen vier Trojaner. Achilles aber kehrte ſich gegen die Amazonen, und vier der Jung¬ frauen erlagen unter ſeinen Streichen: dann ſtürzten ſich
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und die Schaaren der Argiver erbebten vor ihr; die Hel¬
den begannen zu fliehen und zerſtreuten ſich da und dort¬
hin, die Einen, nachdem ſie die Wehre von den Schul¬
tern auf den Boden geworfen, die Andern in voller Waf¬
fenrüſtung: Roſſe und Wagen flogen hier und dorthin ohne
Führer; überall hörte man Gewinſel der Sterbenden,
denn Alles ſank zuſammen vor dem Schlachtſpeer der
Amazone.
Immer vorwärts drangen die Trojaner; ſchon waren
ſie ganz nahe an den Schiffen der Griechen angekommen,
und machten Anſtalt, dieſe zu verbrennen. Da hörte end¬
lich Ajax, der gewaltige Sohn des Telamon, das Kriegs¬
geſchrei, hob ſein Haupt vom Grabhügel des Patroklus
empor, und ſprach zu Achilles: „Kampfbruder, mir drang
ein unendliches Getöſe zu den Ohren, gleich als hätte
ſich irgendwo ein gefährlicher Kampf erhoben! Laß uns
gehen, daß die Trojaner uns nicht zuvor kommen, und
doch einmal die Schiffe verbrennen!“ Dieſe Worte reg¬
ten den Peliden auf, und jetzt wurde auch ſein Ohr von
dem Jammergeſchrei erreicht. Eilig warfen ſich beide in
ihre ſchimmernde Rüſtung und gingen, in Waffen leuch¬
tend und von Streitluſt brennend, der Gegend zu, von
welcher der Hall des Kampfes ihnen entgegen lärmte.
Durch die gebrochenen Reihen der Argiver zückte eine
Freude, als ſie die beiden tapferſten Männer heraneilen
ſahen. Dieſe aber ſtürzten ſich ſogleich mit brennendem
Eifer in den Kampf, und fingen an, unter dem trojani¬
ſchen Heere zu würgen. Ajax warf ſich auf die Männer
und ſeinen erſten Speerſtößen erlagen vier Trojaner. Achilles
aber kehrte ſich gegen die Amazonen, und vier der Jung¬
frauen erlagen unter ſeinen Streichen: dann ſtürzten ſich
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Schwab, Gustav: Die schönsten Sagen des klassischen Alterthums. Bd. 2. Stuttgart, 1839, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwab_sagen02_1839/347>, abgerufen am 25.11.2024.
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