Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].Die Sieben Wort Christi. Teufel immerdar jemand an Hals geschickt/ wann die Passions-Zeitherzu kommen ist/ mit welchem ich hab kämpffen und streiten müssen. Jch werde euch nicht alle Tage besuchen können. Allein nehmet euer Töchterlein zum Hoffprediger an/ und lasst euch diese Gebetlein täg- lich vorsprechen/ welche gerichtet sind auff die letzte Wort/ welche un- ser Erlöser am Stamm des H. Creutzes gesprochen hat/ de- ren ich selbst gebrauchen will/ wann ich auff das Todbette gerahte. I. Luc. 23. GUtiger HErr JEsu Christe/ der du am Creutz für deine ärg- II. Johan. 13. Mutter.
Die Sieben Wort Chriſti. Teufel immerdar jemand an Hals geſchickt/ wann die Paſſions-Zeitherzu kommen iſt/ mit welchem ich hab kaͤmpffen und ſtreiten muͤſſen. Jch werde euch nicht alle Tage beſuchen koͤnnen. Allein nehmet euer Toͤchterlein zum Hoffprediger an/ und laſſt euch dieſe Gebetlein taͤg- lich vorſprechen/ welche gerichtet ſind auff die letzte Wort/ welche un- ſer Erloͤſer am Stamm des H. Creutzes geſprochen hat/ de- ren ich ſelbſt gebrauchen will/ wann ich auff das Todbette gerahte. I. Luc. 23. GUtiger HErꝛ JEſu Chriſte/ der du am Creutz fuͤr deine aͤrg- II. Johan. 13. Mutter.
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Die Sieben Wort Chriſti.
Teufel immerdar jemand an Hals geſchickt/ wann die Paſſions-Zeit
herzu kommen iſt/ mit welchem ich hab kaͤmpffen und ſtreiten muͤſſen.
Jch werde euch nicht alle Tage beſuchen koͤnnen. Allein nehmet euer
Toͤchterlein zum Hoffprediger an/ und laſſt euch dieſe Gebetlein taͤg-
lich vorſprechen/ welche gerichtet ſind auff die letzte Wort/ welche un-
ſer Erloͤſer am Stamm des H. Creutzes geſprochen hat/ de-
ren ich ſelbſt gebrauchen will/ wann ich auff das
Todbette gerahte.
I.
Luc. 23.
Vater/ vergib ihnen/ dann ſie wiſſen nicht/ was ſie thun.
GUtiger HErꝛ JEſu Chriſte/ der du am Creutz fuͤr deine aͤrg-
ſte Feinde/ welche dir groſſe Schmach/ Spott und Hohn/
auch unſegliche Marter und Pein/ und zuletzt den allerbit-
terſten und ſchmaͤhlichen Tod angethan haben/ mit dieſen Worten
gebeten haſt: Vateꝛ/ vergib ihnen/ denn ſie wiſſen nicht/ was
ſie thun. Da du doch Fug und Macht gehabt haͤtteſt der Erden zu
befehlen/ daß ſie ſich auffthue und deine Peiniger lebendig verſchlin-
ge/ wie Core/ Dathan und Abiron. Verleihe mir Gnade/ daß ich auch
nach derſelbigen deiner groſſen Liebe und Sanfftmuͤtigkeit geartet ſey/
und allen denen von Hertzen vergebe/ die mir jemahl gethan/ oder
mich einiger maſſen am Leib/ Gut/ Ehren/ und ſonſt beſchaͤdigt haben;
Auff daß ich auch von dir Vergebung aller Suͤnde/ damit ich deine
Majeſtaͤt viel ſchwerlicher beleidiget habe/ denn ein Menſch den an-
dern beleidigen kan auff Erden/ erhalten/ und mich deiner Gnade troͤ-
ſten koͤnne. Dieweil du auch fuͤr die boͤſen Leute/ welche deine groͤſte
Feinde waren/ ſolche Sorge getragen/ und ſo fleiſſig gebeten haſt/ daß
ſie Gnade erlangen moͤchten/ ſo wil ich die gewiſſe Zuverſicht haben/
du werdeſt mich auch nicht zuruͤcke weiſen/ der ich deiner Gnade von
Hertzen begierig bin/ und ſuche dieſelbe nach meinem beſten Vermoͤ-
gen/ AMEN.
II.
Johan. 13.
Da nun JEſus ſeine Mutter ſahe/ und den Juͤnger da-
bey ſtehen/ den Er lieb hatte/ ſpricht Er zu ſeiner
Mutter/ Weib ſiehe das iſt dein Sohn; Darnach
ſpricht er zu dem Juͤnger: Siehe/ das iſt deine
Mutter.
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