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Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].

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Gedenck daran
Braubach allenthalben vorgegeben/ ich als ein Ketzer sey toll worden/
und lauffe bey Cöln in einem Wald herumb wie ein wilder Mensch.
Es ermahnten mich damals ehrliche Leute/ ich solte die Friedens-Pre-
digt trucken lassen/ und den Pfaffen zeigen/ daß ich noch durch Gottes
Gnade/ Leben und Verstand habe. Allein ich habe mich an alle solche
Ding nicht gekehret. Jch bekenne/ daß viel andere grosse Leut mich er-
mahnet haben/ daß ich diese Friedens-Predigt solle in Druck kommen
lassen. Jch bekenne daß der weitberühmte Theologus und Philoso-
phus, Christophorus Scheiblerus, Superintendens
zu Dort-
mund/ mir als seinem gewesenen discipulo, nach Münster zugeschrie-
ben/ und wie Gott bewust ist/ mich mit diesen Worten gratulirt hab/
daß ich der erste gewesen sey/ der die speciosos pedes Evangelizan-
tis pacem
erlanget hab/ etc. seine andern Wort mag ich nicht herzu
setzen. Jch bekenne daß der protestirenden Churfürsten und Ständen
Legati, mir nach dieser gehaltenen Predigt ein ansehnlich Praesent
überschickt haben durch den Hochsel. Herrn Leubern/ Churfl. Sächs.
Abgesandten/ dessen Brieff ich noch diesen Tag unter meinen alten
verworffenen Sachen funden/ welcher von Wort zu Wort also lautet:

To euprattein.

Reverende pl. & Clarissime Vir, Domine & amice plurimun
colende, Evangelicorum Statuum Domini Legati gratias
agunt T. R. D. maximas, quod nuper habita concione, toto Im-
perio Romano & ipsis, de pace divinitus concessa gratulari &
bene precari voluerit. Det coeleste Numen, ut pax illa tendat
ad nominis sui gloriam, & totius Imperii incrementum! Ut
autem de gratis adversus T. R. D. ipsorum animis constare pos-
sit, illam exiguo munusculo donant, rogantes ut aequi boniq;
consulat, studia sua alias quovis tempore paratissima offeren-
do. Dabam Monasterii die 25. Octobris Anno 1648.

R. T. D.
Colens

Johann Leuber/ D. Consil.
Elector. Sax.

Jch bekenne/ daß unterschiedene Fürstl. und Gräfl. Gesandten mich
vielfältig adhortirt haben/ ich solle selbige Predigt trucken lassen/ und
sie ihren Principalen dediciren. Allein ich hab mit solchen Dingen
keine Hoffart oder Kramerey treiben wollen. Endlich ist mir die
Predigt abhanden kommen/ daß ich nicht weiß/ wer sie bekom-
men hab. Es ist hernach eine Friedens-Seul in Druck
kommen/ darüber ich mich höchlich verwundert hab/ und hätte
wol Ursach gehabt/ etwas dabey zu erinnern. Sed soleo inter-
dum tacendo philosophari.
Als bey eben diesem Convent zu
Münster/ das Instrumentum pacis extradirt wurde/ befahlen

Jhre

Gedenck daran
Braubach allenthalben vorgegeben/ ich als ein Ketzer ſey toll worden/
und lauffe bey Coͤln in einem Wald herumb wie ein wilder Menſch.
Es ermahnten mich damals ehrliche Leute/ ich ſolte die Friedens-Pre-
digt trucken laſſen/ und den Pfaffen zeigen/ daß ich noch durch Gottes
Gnade/ Leben und Verſtand habe. Allein ich habe mich an alle ſolche
Ding nicht gekehret. Jch bekenne/ daß viel andere groſſe Leut mich er-
mahnet haben/ daß ich dieſe Friedens-Predigt ſolle in Druck kommen
laſſen. Jch bekenne daß der weitberuͤhmte Theologus und Philoſo-
phus, Chriſtophorus Scheiblerus, Superintendens
zu Dort-
mund/ mir als ſeinem geweſenen diſcipulo, nach Muͤnſter zugeſchrie-
ben/ und wie Gott bewuſt iſt/ mich mit dieſen Worten gratulirt hab/
daß ich der erſte geweſen ſey/ der die ſpecioſos pedes Evangelizan-
tis pacem
erlanget hab/ ꝛc. ſeine andern Wort mag ich nicht herzu
ſetzen. Jch bekenne daß der proteſtirenden Churfuͤrſten und Staͤnden
Legati, mir nach dieſer gehaltenen Predigt ein anſehnlich Præſent
uͤberſchickt haben durch den Hochſel. Herrn Leubern/ Churfl. Saͤchſ.
Abgeſandten/ deſſen Brieff ich noch dieſen Tag unter meinen alten
verworffenen Sachen funden/ welcher von Wort zu Wort alſo lautet:

Τὸ ἐυϖράττειν.

Reverende pl. & Clariſſime Vir, Domine & amice plurimũ
colende, Evangelicorum Statuum Domini Legati gratias
agunt T. R. D. maximas, quod nuper habita concione, toto Im-
perio Romano & ipſis, de pace divinitus conceſſa gratulari &
benè precari voluerit. Det cœleſte Numen, ut pax illa tendat
ad nominis ſui gloriam, & totius Imperii incrementum! Ut
autem de gratis adverſus T. R. D. ipſorum animis conſtare poſ-
ſit, illam exiguo munuſculo donant, rogantes ut æqui boniq;
conſulat, ſtudia ſua alias quovis tempore paratiſſima offeren-
do. Dabam Monaſterii die 25. Octobris Anno 1648.

R. T. D.
Colens

Johann Leuber/ D. Conſil.
Elector. Sax.

Jch bekenne/ daß unterſchiedene Fuͤrſtl. und Graͤfl. Geſandten mich
vielfaͤltig adhortirt haben/ ich ſolle ſelbige Predigt trucken laſſen/ uñ
ſie ihren Principalen dedìciren. Allein ich hab mit ſolchen Dingen
keine Hoffart oder Kramerey treiben wollen. Endlich iſt mir die
Predigt abhanden kommen/ daß ich nicht weiß/ wer ſie bekom-
men hab. Es iſt hernach eine Friedens-Seul in Druck
kommen/ daruͤber ich mich hoͤchlich verwundert hab/ und haͤtte
wol Urſach gehabt/ etwas dabey zu erinnern. Sed ſoleo inter-
dum tacendo philoſophari.
Als bey eben dieſem Convent zu
Muͤnſter/ das Inſtrumentum pacis extradirt wurde/ befahlen

Jhre
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[216/0258] Gedenck daran Braubach allenthalben vorgegeben/ ich als ein Ketzer ſey toll worden/ und lauffe bey Coͤln in einem Wald herumb wie ein wilder Menſch. Es ermahnten mich damals ehrliche Leute/ ich ſolte die Friedens-Pre- digt trucken laſſen/ und den Pfaffen zeigen/ daß ich noch durch Gottes Gnade/ Leben und Verſtand habe. Allein ich habe mich an alle ſolche Ding nicht gekehret. Jch bekenne/ daß viel andere groſſe Leut mich er- mahnet haben/ daß ich dieſe Friedens-Predigt ſolle in Druck kommen laſſen. Jch bekenne daß der weitberuͤhmte Theologus und Philoſo- phus, Chriſtophorus Scheiblerus, Superintendens zu Dort- mund/ mir als ſeinem geweſenen diſcipulo, nach Muͤnſter zugeſchrie- ben/ und wie Gott bewuſt iſt/ mich mit dieſen Worten gratulirt hab/ daß ich der erſte geweſen ſey/ der die ſpecioſos pedes Evangelizan- tis pacem erlanget hab/ ꝛc. ſeine andern Wort mag ich nicht herzu ſetzen. Jch bekenne daß der proteſtirenden Churfuͤrſten und Staͤnden Legati, mir nach dieſer gehaltenen Predigt ein anſehnlich Præſent uͤberſchickt haben durch den Hochſel. Herrn Leubern/ Churfl. Saͤchſ. Abgeſandten/ deſſen Brieff ich noch dieſen Tag unter meinen alten verworffenen Sachen funden/ welcher von Wort zu Wort alſo lautet: Τὸ ἐυϖράττειν. Reverende pl. & Clariſſime Vir, Domine & amice plurimũ colende, Evangelicorum Statuum Domini Legati gratias agunt T. R. D. maximas, quod nuper habita concione, toto Im- perio Romano & ipſis, de pace divinitus conceſſa gratulari & benè precari voluerit. Det cœleſte Numen, ut pax illa tendat ad nominis ſui gloriam, & totius Imperii incrementum! Ut autem de gratis adverſus T. R. D. ipſorum animis conſtare poſ- ſit, illam exiguo munuſculo donant, rogantes ut æqui boniq; conſulat, ſtudia ſua alias quovis tempore paratiſſima offeren- do. Dabam Monaſterii die 25. Octobris Anno 1648. R. T. D. Colens Johann Leuber/ D. Conſil. Elector. Sax. Jch bekenne/ daß unterſchiedene Fuͤrſtl. und Graͤfl. Geſandten mich vielfaͤltig adhortirt haben/ ich ſolle ſelbige Predigt trucken laſſen/ uñ ſie ihren Principalen dedìciren. Allein ich hab mit ſolchen Dingen keine Hoffart oder Kramerey treiben wollen. Endlich iſt mir die Predigt abhanden kommen/ daß ich nicht weiß/ wer ſie bekom- men hab. Es iſt hernach eine Friedens-Seul in Druck kommen/ daruͤber ich mich hoͤchlich verwundert hab/ und haͤtte wol Urſach gehabt/ etwas dabey zu erinnern. Sed ſoleo inter- dum tacendo philoſophari. Als bey eben dieſem Convent zu Muͤnſter/ das Inſtrumentum pacis extradirt wurde/ befahlen Jhre

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Zitationshilfe: Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663], S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663/258>, abgerufen am 22.11.2024.