Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].
II. Eben in diesem Brieffe stunden folgende Worte: Uber ihre Magnificentz Herrn Doctor Schuppii, Nachdencklichen Wahl-Spruch: Domine, da mihi nosse Te, nosse Me, nosse Mundum. Sonnet. DJch erstlich/ und mich selbst/ alsdenn die Welt zu kennen Das gib mir liebster GOtt! Jch bin ein eintzig Ziel An dem nu jedermann zum Ritter werden will/ So laß mich ja von dir das Läster-Maul nicht trennen! Jch F iij
II. Eben in dieſem Brieffe ſtunden folgende Worte: Uber ihre Magnificentz Herꝛn Doctor Schuppii, Nachdencklichen Wahl-Spruch: Domine, da mihi nosſe Te, noſse Me, nosſe Mundum. Sonnet. DJch erſtlich/ und mich ſelbſt/ alsdenn die Welt zu kennen Das gib mir liebſter GOtt! Jch bin ein eintzig Ziel An dem nu jedermann zum Ritter werden will/ So laß mich ja von dir das Laͤſter-Maul nicht trennen! Jch F iij
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Antenors.
Viel tauſend Seelen offt zur Andachts Brunſt beweget.
Gott iſt es welcher ihm diß auff die Zunge giebt.
Nur darumb wird der Mann du Laͤſterer geplagt/
Du ſieheſt wie ihn GOtt und auch der Kaͤyſer ehret/
Und daß ein jeder gern den theuren Lehrer hoͤret.
Allein von dir wird nichts was ruͤhmlich ſey/ geſagt.
Verſichre Laͤſtrer dich/ Gott ſieht nicht laͤnger zu/
Dein Ungluͤck wartet ſchon. Jtzt/ Jtzt wird Rache kommen/
Denn Gott hat unſer Bitt im Himmel angenommen/
Und bringet ſeinen Knecht nun wiederumb in Ruh
So ſey doch nur getroſt/ O theurer GOttes Mann/
Und wart ein wenig noch. Es wird gewiß geſchehen/
Du wirſt noch deine Luſt an deinen Feinden ſehen.
GOtt iſt es/ welcher diß nicht laͤnger dulden kan.
Die Rache kommt/ und treibt die Laͤſter Maͤuler ein.
Du haſt genug gehoͤrt/ du haſt genug erlitten/
Und nun kommt Huͤlffe her auff dein beſtaͤndig bitten.
Gott der dich hat betruͤbt/ will wieder bey dir ſeyn.
Weicht Boͤſe/ weichet weg. Gott ſelber iſt im Spiel/
Die gute Sache ſiegt. So muͤſſen nun auff Erden
Der Teuffel und ſein Kind zu Spott und Schanden werden.
So weit verhieng es Gott/ hier aber ſteckt ſein Ziel.
Das ungerechte Maul/ dein falſcher Nechſte liegt/
Der Luͤgner kommet uͤmb. Erfreu dich in dem HErren/
Jtzt kanſtu wieder Jhn getroſt den Mund auffſperren.
Jhr Menſchen ſehet her: die gute Sache ſiegt.
II.
Eben in dieſem Brieffe ſtunden folgende Worte:
Uber ihre Magnificentz Herꝛn Doctor Schuppii,
Nachdencklichen Wahl-Spruch:
Domine, da mihi nosſe Te, noſse Me, nosſe Mundum.
Sonnet.
DJch erſtlich/ und mich ſelbſt/ alsdenn die Welt zu kennen
Das gib mir liebſter GOtt! Jch bin ein eintzig Ziel
An dem nu jedermann zum Ritter werden will/
So laß mich ja von dir das Laͤſter-Maul nicht trennen!
Jch
F iij
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