Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].Lob und Redligkeit Solches hab ich von Wort zu Wort so abgeschrieben:
Viel
Lob und Redligkeit Solches hab ich von Wort zu Wort ſo abgeſchrieben:
Viel
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <floatingText> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f1118" n="84"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Lob und Redligkeit</hi> </fw><lb/> <p>Solches hab ich von Wort zu Wort ſo abgeſchrieben:</p><lb/> <cit> <quote> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">D</hi>U Himmelvoller Geiſt/ du theurer Gottes Mann!</hi> </l><lb/> <l>Es darff mein ſchlechter Kiel ſich etwas unterſtehen/</l><lb/> <l>Und itzt da alles faſt auff dich nur loß will gehen/</l><lb/> <l>Schickt er dir dieſe Schrifft. Nimm dieſe guͤnſtig an.</l><lb/> <l>Auß Schrifften biſtu nu der gantzen Welt bekand.</l><lb/> <l>Jch bin auch wo ich bin/ ſo hoͤr ich ruͤhmlich nennen.</l><lb/> <l><hi rendition="#fr">Dich grundgelahrten Mann.</hi> Ein jeder will dich kennen.</l><lb/> <l>Der Himmel hat in dich nicht ſchlechte Kunſt gewand</l><lb/> <l>Wer rechtes Urthel fellt/ ich weiß der legt mir bey/</l><lb/> <l>Jch frag in Heſſen auch euch hochgelaͤhrte Leuthe/</l><lb/> <l>Seind dieſer von euch weg/ habt Jhr auch biß noch heute</l><lb/> <l>Deßgleichen wol geſehn? und der ihm aͤhnlich ſey.</l><lb/> <l>Du <hi rendition="#fr">Marpurg</hi> kenneſt noch den weitberuͤhmten Geiſt.</l><lb/> <l>Wie konteſtu mit Jhm ſo uͤbermuͤtig prangen?</l><lb/> <l>Er war <hi rendition="#fr">dein Aug und Hertz/ dein Zierath/ dein Ver-</hi></l><lb/> <l> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#et">langen.</hi> </hi> </l><lb/> <l>Ja/ Ja/ du <hi rendition="#fr">Heſſen Land</hi> haſt den Mann hoch gepreiſt.</l><lb/> <l>Dein <hi rendition="#fr">Atlaß welcher itzt des Landes Unluſt traͤgt</hi></l><lb/> <l>Hat auch kein ſchlechtes nicht/ ihm ſelber auffgetragen/</l><lb/> <l>Fellt etwas ſchweres vor/ ſo leſt er dieſen fragen</l><lb/> <l>Gedencke was <hi rendition="#fr">dein Fuͤrſt</hi> auff dieſen Mann gelegt.</l><lb/> <l>Du <hi rendition="#fr">Hamburg</hi> weiſt auch wol von ſeiner Redligkeit.</l><lb/> <l>Wer ſagte doch einmahl? <hi rendition="#fr">Es ſind doch Wunder Gaben</hi></l><lb/> <l><hi rendition="#fr">Die unſer Schuppe hat.</hi> Du haſt den Mann erhaben</l><lb/> <l>Biß an deß Himmels Dach. <hi rendition="#fr">Er war ein Licht der Zeit.</hi></l><lb/> <l>Du weiſt es liebes Volck. Die Stuͤle werden voll/</l><lb/> <l>Kein Apffel kan auch faſt auff ſeinem Boden kommen</l><lb/> <l>Wenn Er ſich hoͤren leſt. Es lieben den die Frommen/</l><lb/> <l>Die Boͤſen haſſen Jhn/ und werden raſend toll</l><lb/> <l>Der Teuffel waget zwar ſich ſelbſt an dieſen nicht/</l><lb/> <l>Nichts deſtoweniger befiehlt er ſeinen Kindern/</l><lb/> <l>Sie ſollen nur den Mann auff allen Seiten hindern/</l><lb/> <l>Biß ihm vor ſolcher Angſt das Hertz im Leibe bricht.</l><lb/> <l>Verfluchtes Teufels Kind! Ertz Moͤrder! und Tyraun!</l><lb/> <l>Wilſtu nun deinen Tod an deſſen Tode freſſen?</l><lb/> <l>Wie? haſtu boͤſer Menſch/ denn Gottes Wort vergeſſen/</l><lb/> <l>Daß/ welcher dieſes thut/ vor Jhm nicht bleiben kan?</l><lb/> <l>Verdreuſt dich dieſes denn/ was ſonſt ein jeder liebt?</l><lb/> <l>Daß auch ein eintzig Wort/ wenn ſich ſein Geiſt erreget/</l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Viel</fw><lb/> </lg> </quote> </cit> </div> </div> </body> </floatingText> </div> </body> </text> </TEI> [84/1118]
Lob und Redligkeit
Solches hab ich von Wort zu Wort ſo abgeſchrieben:
DU Himmelvoller Geiſt/ du theurer Gottes Mann!
Es darff mein ſchlechter Kiel ſich etwas unterſtehen/
Und itzt da alles faſt auff dich nur loß will gehen/
Schickt er dir dieſe Schrifft. Nimm dieſe guͤnſtig an.
Auß Schrifften biſtu nu der gantzen Welt bekand.
Jch bin auch wo ich bin/ ſo hoͤr ich ruͤhmlich nennen.
Dich grundgelahrten Mann. Ein jeder will dich kennen.
Der Himmel hat in dich nicht ſchlechte Kunſt gewand
Wer rechtes Urthel fellt/ ich weiß der legt mir bey/
Jch frag in Heſſen auch euch hochgelaͤhrte Leuthe/
Seind dieſer von euch weg/ habt Jhr auch biß noch heute
Deßgleichen wol geſehn? und der ihm aͤhnlich ſey.
Du Marpurg kenneſt noch den weitberuͤhmten Geiſt.
Wie konteſtu mit Jhm ſo uͤbermuͤtig prangen?
Er war dein Aug und Hertz/ dein Zierath/ dein Ver-
langen.
Ja/ Ja/ du Heſſen Land haſt den Mann hoch gepreiſt.
Dein Atlaß welcher itzt des Landes Unluſt traͤgt
Hat auch kein ſchlechtes nicht/ ihm ſelber auffgetragen/
Fellt etwas ſchweres vor/ ſo leſt er dieſen fragen
Gedencke was dein Fuͤrſt auff dieſen Mann gelegt.
Du Hamburg weiſt auch wol von ſeiner Redligkeit.
Wer ſagte doch einmahl? Es ſind doch Wunder Gaben
Die unſer Schuppe hat. Du haſt den Mann erhaben
Biß an deß Himmels Dach. Er war ein Licht der Zeit.
Du weiſt es liebes Volck. Die Stuͤle werden voll/
Kein Apffel kan auch faſt auff ſeinem Boden kommen
Wenn Er ſich hoͤren leſt. Es lieben den die Frommen/
Die Boͤſen haſſen Jhn/ und werden raſend toll
Der Teuffel waget zwar ſich ſelbſt an dieſen nicht/
Nichts deſtoweniger befiehlt er ſeinen Kindern/
Sie ſollen nur den Mann auff allen Seiten hindern/
Biß ihm vor ſolcher Angſt das Hertz im Leibe bricht.
Verfluchtes Teufels Kind! Ertz Moͤrder! und Tyraun!
Wilſtu nun deinen Tod an deſſen Tode freſſen?
Wie? haſtu boͤſer Menſch/ denn Gottes Wort vergeſſen/
Daß/ welcher dieſes thut/ vor Jhm nicht bleiben kan?
Verdreuſt dich dieſes denn/ was ſonſt ein jeder liebt?
Daß auch ein eintzig Wort/ wenn ſich ſein Geiſt erreget/
Viel
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |