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Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].

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Wolverdienter
Es meynen die Esel/ wann sie nur Meister heissen/ so haben sie allen
Dreck gefressen/ so gebühre ihnen ein plüschen Beltz/ ein schwartz
Mützgen und ein patetischer Amptsgang/ ja sie bilden ihnen ein/
daß in Warheit bey ihnen das zufinden/ wofür sie sich außgeben; da
es doch nur ein selbst Betrug ist/ und mancher elender Teuffel/ weder
weiß/ was Fis, oder Fa, oder F. und K. Jch stunde neulich bey einem
Pitzschier-stecher in der Bude/ zu dem ein Schul-Junge kam/ mei-
nes Erachtens einer von denen/ die nur neulich erst der grosse Ruhten
entlauffen waren/ dieser hatte ein Pitzschier stechen lassen und nach
dem es ihme verfertiget war gewesen. Ey sagte er. Herr ihr habt
es nicht recht gemachet. Hierinn ist kein Raum/ da ein M. stehen
kan. Wo zu sagte der Meister? Heisset ihr doch nicht Martinus;
Ja sagte er/ ich reise morgen nach der Vniversität/ und so bald
mein Pennal. Jahr außgestanden/ soll ich Magister werden. Nun
dachte ich du wirst auch ein elender Magister werden. Daß aber
dergleichen unzehlich viel seyn/ bezeuget die tägliche Erfahrung.
Unter diesen Bacchanten aber/ ist eine solche Hochmut/ und teuff-
lischer Stoltz/ daß sie keiner Saw auß dem Wege gehen werden.
Diese Flegel/ halten ihre maxima darinnen/ daß sie andere Leute
beschimpffen und schmehen können. Ein solcher gEsell seyd ihr
auch mein lieber Magist. Bernd. Dann ob ich euch gleich nicht kenne/
so sehe ich es auß euren operibus. Es ist noch nicht so lange vorbey/
als mich ein junger Magister besuchte/ welcher mit mir vor diesem
in die Schule gangen/ und sein armer Stümper gewesen; ohn daß
er allezeit viel von dem Fonseca, Guaretz, Alvaretz, und wie die
Schulfüchse alle heissen zu sagen wissen/ ob er gleich nichts von ver-
standen. Dieser sagte einsmals zu mir/ Mein Herr/ ich mercke wol/
daß ihr ein fein subjectum seyd. Aber ihr verstehet die Theologiam
noch nicht recht/ ich habe ein Collegium zu Hause/ daß ist nur zwölff
Bogen lang/ das stünde euch trefflich wol an. Jhr werdet darinnen
alles finden/ was zur gantzen Theologia gehöret/ da wird keine di-
stinction
seyn/ die euch mangeln wird/ wann ihr dasselbe nur durchle-
setet. Jch hab es selbsten gemachet/ und kostet mir manchen Fleiß.
Jch lachte deß armen Bernheuters/ und gedachte bey mir selber.
Was doch für eine schröckliche Thorheit unter diesen Leuten ver-
borgen stecke. Jch wundere mich zwar offt woher es kommen müsse/
daß die Professores auff Academien, die Gradus, solchen unwürdi-
gen Lümmeln außtheilen/ und damit ein solchen Schandfleck den
vor diesem trefflichen Gradibus anhängen. Jch habe auch deßwe-
gen offt mit vornehmen Professoribus geredet. Befinde aber/ daß
sie es thun/ damit der Gradus, den Eseln ein Stimulus seyn möge/
damit sie künfftig desto fleissiger studiren und dem Gradui ein Genügen

thun

Wolverdienter
Es meynen die Eſel/ wann ſie nur Meiſter heiſſen/ ſo haben ſie allen
Dreck gefreſſen/ ſo gebuͤhre ihnen ein pluͤſchen Beltz/ ein ſchwartz
Muͤtzgen und ein patetiſcher Amptsgang/ ja ſie bilden ihnen ein/
daß in Warheit bey ihnen das zufinden/ wofuͤr ſie ſich außgeben; da
es doch nur ein ſelbſt Betrug iſt/ und mancher elender Teuffel/ weder
weiß/ was Fis, oder Fa, oder F. und K. Jch ſtunde neulich bey einem
Pitzſchier-ſtecher in der Bude/ zu dem ein Schul-Junge kam/ mei-
nes Erachtens einer von denen/ die nur neulich erſt der groſſe Ruhten
entlauffen waren/ dieſer hatte ein Pitzſchier ſtechen laſſen und nach
dem es ihme verfertiget war geweſen. Ey ſagte er. Herꝛ ihr habt
es nicht recht gemachet. Hierinn iſt kein Raum/ da ein M. ſtehen
kan. Wo zu ſagte der Meiſter? Heiſſet ihr doch nicht Martinus;
Ja ſagte er/ ich reiſe morgen nach der Vniverſitaͤt/ und ſo bald
mein Pennal. Jahr außgeſtanden/ ſoll ich Magiſter werden. Nun
dachte ich du wirſt auch ein elender Magiſter werden. Daß aber
dergleichen unzehlich viel ſeyn/ bezeuget die taͤgliche Erfahrung.
Unter dieſen Bacchanten aber/ iſt eine ſolche Hochmut/ und teuff-
liſcher Stoltz/ daß ſie keiner Saw auß dem Wege gehen werden.
Dieſe Flegel/ halten ihre maxima darinnen/ daß ſie andere Leute
beſchimpffen und ſchmehen koͤnnen. Ein ſolcher gEſell ſeyd ihr
auch mein lieber Magiſt. Bernd. Dann ob ich euch gleich nicht kenne/
ſo ſehe ich es auß euren operibus. Es iſt noch nicht ſo lange vorbey/
als mich ein junger Magiſter beſuchte/ welcher mit mir vor dieſem
in die Schule gangen/ und ſein armer Stuͤmper geweſen; ohn daß
er allezeit viel von dem Fonſeca, Guaretz, Alvaretz, und wie die
Schulfuͤchſe alle heiſſen zu ſagen wiſſen/ ob er gleich nichts von ver-
ſtanden. Dieſer ſagte einsmals zu mir/ Mein Herꝛ/ ich mercke wol/
daß ihr ein fein ſubjectum ſeyd. Aber ihr verſtehet die Theologiam
noch nicht recht/ ich habe ein Collegium zu Hauſe/ daß iſt nur zwoͤlff
Bogen lang/ das ſtuͤnde euch trefflich wol an. Jhr werdet darinnen
alles finden/ was zur gantzen Theologia gehoͤret/ da wird keine di-
ſtinction
ſeyn/ die euch mangeln wird/ wann ihr daſſelbe nur durchle-
ſetet. Jch hab es ſelbſten gemachet/ und koſtet mir manchen Fleiß.
Jch lachte deß armen Bernheuters/ und gedachte bey mir ſelber.
Was doch fuͤr eine ſchroͤckliche Thorheit unter dieſen Leuten ver-
borgen ſtecke. Jch wundere mich zwar offt woher es kommen muͤſſe/
daß die Profeſſores auff Academien, die Gradus, ſolchen unwuͤrdi-
gen Luͤmmeln außtheilen/ und damit ein ſolchen Schandfleck den
vor dieſem trefflichen Gradibus anhaͤngen. Jch habe auch deßwe-
gen offt mit vornehmen Profeſſoribus geredet. Befinde aber/ daß
ſie es thun/ damit der Gradus, den Eſeln ein Stimulus ſeyn moͤge/
damit ſie kuͤnfftig deſto fleiſſiger ſtudiren und dem Gradui ein Genuͤgẽ

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[56/1090] Wolverdienter Es meynen die Eſel/ wann ſie nur Meiſter heiſſen/ ſo haben ſie allen Dreck gefreſſen/ ſo gebuͤhre ihnen ein pluͤſchen Beltz/ ein ſchwartz Muͤtzgen und ein patetiſcher Amptsgang/ ja ſie bilden ihnen ein/ daß in Warheit bey ihnen das zufinden/ wofuͤr ſie ſich außgeben; da es doch nur ein ſelbſt Betrug iſt/ und mancher elender Teuffel/ weder weiß/ was Fis, oder Fa, oder F. und K. Jch ſtunde neulich bey einem Pitzſchier-ſtecher in der Bude/ zu dem ein Schul-Junge kam/ mei- nes Erachtens einer von denen/ die nur neulich erſt der groſſe Ruhten entlauffen waren/ dieſer hatte ein Pitzſchier ſtechen laſſen und nach dem es ihme verfertiget war geweſen. Ey ſagte er. Herꝛ ihr habt es nicht recht gemachet. Hierinn iſt kein Raum/ da ein M. ſtehen kan. Wo zu ſagte der Meiſter? Heiſſet ihr doch nicht Martinus; Ja ſagte er/ ich reiſe morgen nach der Vniverſitaͤt/ und ſo bald mein Pennal. Jahr außgeſtanden/ ſoll ich Magiſter werden. Nun dachte ich du wirſt auch ein elender Magiſter werden. Daß aber dergleichen unzehlich viel ſeyn/ bezeuget die taͤgliche Erfahrung. Unter dieſen Bacchanten aber/ iſt eine ſolche Hochmut/ und teuff- liſcher Stoltz/ daß ſie keiner Saw auß dem Wege gehen werden. Dieſe Flegel/ halten ihre maxima darinnen/ daß ſie andere Leute beſchimpffen und ſchmehen koͤnnen. Ein ſolcher gEſell ſeyd ihr auch mein lieber Magiſt. Bernd. Dann ob ich euch gleich nicht kenne/ ſo ſehe ich es auß euren operibus. Es iſt noch nicht ſo lange vorbey/ als mich ein junger Magiſter beſuchte/ welcher mit mir vor dieſem in die Schule gangen/ und ſein armer Stuͤmper geweſen; ohn daß er allezeit viel von dem Fonſeca, Guaretz, Alvaretz, und wie die Schulfuͤchſe alle heiſſen zu ſagen wiſſen/ ob er gleich nichts von ver- ſtanden. Dieſer ſagte einsmals zu mir/ Mein Herꝛ/ ich mercke wol/ daß ihr ein fein ſubjectum ſeyd. Aber ihr verſtehet die Theologiam noch nicht recht/ ich habe ein Collegium zu Hauſe/ daß iſt nur zwoͤlff Bogen lang/ das ſtuͤnde euch trefflich wol an. Jhr werdet darinnen alles finden/ was zur gantzen Theologia gehoͤret/ da wird keine di- ſtinction ſeyn/ die euch mangeln wird/ wann ihr daſſelbe nur durchle- ſetet. Jch hab es ſelbſten gemachet/ und koſtet mir manchen Fleiß. Jch lachte deß armen Bernheuters/ und gedachte bey mir ſelber. Was doch fuͤr eine ſchroͤckliche Thorheit unter dieſen Leuten ver- borgen ſtecke. Jch wundere mich zwar offt woher es kommen muͤſſe/ daß die Profeſſores auff Academien, die Gradus, ſolchen unwuͤrdi- gen Luͤmmeln außtheilen/ und damit ein ſolchen Schandfleck den vor dieſem trefflichen Gradibus anhaͤngen. Jch habe auch deßwe- gen offt mit vornehmen Profeſſoribus geredet. Befinde aber/ daß ſie es thun/ damit der Gradus, den Eſeln ein Stimulus ſeyn moͤge/ damit ſie kuͤnfftig deſto fleiſſiger ſtudiren und dem Gradui ein Genuͤgẽ thun

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Zitationshilfe: Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663], S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663/1090>, abgerufen am 18.05.2024.