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Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].

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deß Antenors.
menheit gelanget/ daß nicht etwas gewest/ welches er noch von ei-
nem gelahrten Mann hätte lernen können/ so folget doch nicht/ daß
eines solchen Mannes Disputation, gesetzt/ daß er zu finden sey/ solt
ohne einige Frucht abgehen/ weil er derselben entweder mit solcher
seiner Geschickligkeit einen Ketzer (darauff M. Schmid nur höh-
nisch ist) bekehren/ oder aber doch seiner falschen Lehr in seinem Ge-
wissen zum wenigsten überzeugen kan. Weil aber von solchem An-
tenor
nicht redet/ sey solches an seinen Ort gestellet. Das andere
Horn stösset gleicher gestalt auch fehl/ weil ein offenbarer Elenchus
Accidentalis
vorhanden/ und der Abfall oder Verführung solcher
Leute also ein falsch einbringen/ oder ein mehr particular ja vorsetz-
lich und mutwillig Werck ist. Das Gegenspiel/ wie nemlich die je-
nigen/ so die Ketzereyen mit ihren Augen gesehen/ und mit ihren Oh-
ren gehöret/ meistentheils hefftiger und eyferiger dargegen zu seyn
pflegen/ das bezeuget das Exempel deß Herrn Lutheri/ welcher sel-
ber saget/ daß ihn viel geholffen/ daß er mit seinen Augen die Greuel
deß Antichristischen Pabstumbs zu Rom in Jtalien selbst gesehen/
und dadurch ein solch wichtiges Werck anzufangen desto mehr be-
wogen sey/ da er doch zu der Zeit kein vollkommener Theologus, son-
dern ein irriger Münch in den meisten Stücken gewesen.

(f) Auch finde ich ja noch ein ander Argument am 79 Bl.
worauff M. Schmid schröcklich pochet/ da doch sein Lebetag Ante-
nor
solches nicht geleugnet/ auch nicht leugnen wird/ wiewol in pro-
positione minore
eine grosse anisterisia befindlich/ da er meynet/
es wäre sein Tage von den Patribus, welche er am 78. Bl. setzet/ kei-
ner an einen Kayserlichen oder Königlichen Hof gekommen/ möch-
te aber nur die Historiam Eccles. auffschlagen/ so würde er viel eines
bessern berichtet werden Jst also auch dieses Fulgur ex Pelvi.

4. Daß M. Schmid seine Physicam und Mathesin nit verstehe/ er-
hellet darauß/ daß er nit glauben will/ daß Antenor auß eines Schip-
pers discurs mehr gelernt/ als auff Universitäten hiebevor auß gros-
sen Büchern. Denn zu geschweigen daß M Schmid hier begehet ei-
nen Elenchum oppositorum, dessen er abermals Antenorn beschuldi-
get/ und gegeneinander setzet/ was beysammen und untereinander
stehen kan/ so muß ja M. Schmid wissen/ daß man alle Tage neue
inventiones hat/ so wol was anbelanget die noch unbekanten Kräu-
ter/ welche die Herrn Physici und Medici auff Universitäten/ durch
die Schiffer/ welche den Erdboden ümbsegeln/ erlangen müssen/ als
auch in den Mathematischen Künsten und Instrumenten; darinner
dieselben auch nach ihrer Art excelliren, und durch die ocular demon
[st]ration
in einer viertelstunde einen mehr weisen können/ als einer de

son

deß Antenors.
menheit gelanget/ daß nicht etwas geweſt/ welches er noch von ei-
nem gelahrten Mann haͤtte lernen koͤnnen/ ſo folget doch nicht/ daß
eines ſolchen Mannes Diſputation, geſetzt/ daß er zu finden ſey/ ſolt
ohne einige Frucht abgehen/ weil er derſelben entweder mit ſolcher
ſeiner Geſchickligkeit einen Ketzer (darauff M. Schmid nur hoͤh-
niſch iſt) bekehren/ oder aber doch ſeiner falſchen Lehr in ſeinem Ge-
wiſſen zum wenigſten uͤberzeugen kan. Weil aber von ſolchem An-
tenor
nicht redet/ ſey ſolches an ſeinen Ort geſtellet. Das andere
Horn ſtoͤſſet gleicher geſtalt auch fehl/ weil ein offenbarer Elenchus
Accidentalis
vorhanden/ und der Abfall oder Verfuͤhrung ſolcher
Leute alſo ein falſch einbringen/ oder ein mehr particular ja vorſetz-
lich und mutwillig Werck iſt. Das Gegenſpiel/ wie nemlich die je-
nigen/ ſo die Ketzereyen mit ihren Augen geſehen/ und mit ihren Oh-
ren gehoͤret/ meiſtentheils hefftiger und eyferiger dargegen zu ſeyn
pflegen/ das bezeuget das Exempel deß Herrn Lutheri/ welcher ſel-
ber ſaget/ daß ihn viel geholffen/ daß er mit ſeinen Augen die Greuel
deß Antichriſtiſchen Pabſtumbs zu Rom in Jtalien ſelbſt geſehen/
und dadurch ein ſolch wichtiges Werck anzufangen deſto mehr be-
wogen ſey/ da er doch zu der Zeit kein vollkom̃ener Theologus, ſon-
dern ein irriger Muͤnch in den meiſten Stuͤcken geweſen.

(f) Auch finde ich ja noch ein ander Argument am 79 Bl.
worauff M. Schmid ſchroͤcklich pochet/ da doch ſein Lebetag Ante-
nor
ſolches nicht geleugnet/ auch nicht leugnen wird/ wiewol in pro-
poſitione minore
eine groſſe ἀνιστερισία befindlich/ da er meynet/
es waͤre ſein Tage von den Patribus, welche er am 78. Bl. ſetzet/ kei-
ner an einen Kayſerlichen oder Koͤniglichen Hof gekommen/ moͤch-
te aber nur die Hiſtoriam Eccleſ. auffſchlagen/ ſo wuͤrde er viel eines
beſſern berichtet werden Jſt alſo auch dieſes Fulgur ex Pelvi.

4. Daß M. Schmid ſeine Phyſicam und Matheſin nit verſtehe/ er-
hellet darauß/ daß er nit glauben will/ daß Antenor auß eines Schip-
pers diſcurs mehr gelernt/ als auff Univerſitaͤten hiebevor auß groſ-
ſen Buͤchern. Denn zu geſchweigen daß M Schmid hier begehet ei-
nen Elenchum oppoſitorum, deſſen er abermals Antenorn beſchuldi-
get/ und gegeneinander ſetzet/ was beyſammen und untereinander
ſtehen kan/ ſo muß ja M. Schmid wiſſen/ daß man alle Tage neue
inventiones hat/ ſo wol was anbelanget die noch unbekanten Kraͤu-
ter/ welche die Herrn Phyſici und Medici auff Univerſitaͤten/ durch
die Schiffer/ welche den Erdboden uͤmbſegeln/ erlangen muͤſſen/ als
auch in den Mathematiſchen Kuͤnſten und Inſtrumenten; darinner
dieſelben auch nach ihrer Art excelliren, und durch die ocular demon
[ſt]ration
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Zitationshilfe: Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663], S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663/1081>, abgerufen am 25.11.2024.