Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].Unschuld 5. Die Ethicam verkehret. 6 Jn der Politica verstösset/ der ist ein Studiosus inconsideratus, und ungeschickt einem gelehrten Mann und Professor (welche M. Schmid alle ohne Unterscheid vertheidiget) zu widerlegen. M. Schmid ist ein solcher/ der seinen Catechismum nicht kan/ Major wird von M. Schmid nicht geleugnet werden/ der Minor Denn 1. daß M. Schmid seinen Catechismum nicht kan/ beweise 2. Daß M Schmid seine Grammatic nicht verstehet/ beweise ich Styli
Unſchuld 5. Die Ethicam verkehret. 6 Jn der Politica verſtoͤſſet/ der iſt ein Studioſus inconſideratus, und ungeſchickt einem gelehrten Mann und Profeſſor (welche M. Schmid alle ohne Unterſcheid vertheidiget) zu widerlegen. M. Schmid iſt ein ſolcher/ der ſeinen Catechiſmum nicht kan/ Major wird von M. Schmid nicht geleugnet werden/ der Minor Denn 1. daß M. Schmid ſeinen Catechiſmum nicht kan/ beweiſe 2. Daß M Schmid ſeine Grammatic nicht verſtehet/ beweiſe ich Styli
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Unſchuld
5. Die Ethicam verkehret.
6 Jn der Politica verſtoͤſſet/ der iſt ein Studioſus inconſideratus,
und ungeſchickt einem gelehrten Mann und Profeſſor (welche M.
Schmid alle ohne Unterſcheid vertheidiget) zu widerlegen.
M. Schmid iſt ein ſolcher/ der ſeinen Catechiſmum nicht kan/
ſeine Grammatic nicht verſtehet/ ꝛc. ergò iſt M. Schmid ein Studio-
ſus inconſideratus, und ungeſchickt einen gelehrten Mann und alten
Profeſſor zu widerlegen.
Major wird von M. Schmid nicht geleugnet werden/ der Minor
aber wird ihm bedencklich vorkommen/ doch hoffe ich die Warheit
theils auß ſeinem Leben/ theils auß ſeinem Diſcurs zu erhalten.
Denn 1. daß M. Schmid ſeinen Catechiſmum nicht kan/ beweiſe
ich ihm auß den zehen Geboten/ die hat er nicht gehalten Das erſte
Gebot hat er uͤbertretten/ indeme er ſelbſt dem Teuffel gedienet/ wie
er denn das balgen und ſchlagen nennet/ daß es eine That ſey von
dem Teuffel dem Luͤgner und Todtſchlaͤger herruͤhrend/ p. 47. welche
die Grundſuppe aller Boßheit/ auß Antrieb deß Teuffels begienge/
p. 48. ja daß ein Teuffliſch beginnen und vornehmen ſey/ ſich ſelbſt
raͤchen/ p. 55. nun iſt M. Schmiden leichtlich zu beweiſen/ daß der-
gleichen Thaten vou ihm vielfaͤltig begangen/ und er zu Leipzig vom
Muſterplatz wol ehe mit halb auffgehauenem Arm nach Hauß kom-
men/ und hat alſo ſein eigen Urtheil geſprochen Alſo koͤnte ich wider
ihn auch das ander Gebot von ſeinem taͤglichen fluchen und ſchwoͤ-
ren/ das dritte von Entheiligung deß Sabbats/ mit Grund der
Warheit/ und meinem guten Gewiſſen außfůhren/ weil mir aber die
materia unter der Hand waͤchſet/ als will ichs hierbey bewenden
laſſen; auch die andere Tafel/ die er eben alſo gehalten/ wie der
Hund die Faſten/ nit beruͤhren/ und waͤre gleichfalls leicht zu erwei-
ſen/ wie er durch Verachtung Antenors, gifftige Verleumbdung/
Schmaͤlerung deß guten Nahmens/ falſche Aufflagen/ und Verkeh-
rung der Worte/ auch an den andern Geboten ſich verſuͤndiget ha-
be. So er aber weitern Bericht/ und es bewieſen haben will/ mag
ers begehren/ ſo ſoll ihm gutes contentement geſchehen.
2. Daß M Schmid ſeine Grammatic nicht verſtehet/ beweiſe ich
ihm auß ſeinen vielen wunderlichen Arten zu reden/ welche ſich zu-
ſamm reimen wie A und Friederich/ iſt ſo wunderlich zuſammen ge-
ſtoppelt Ding/ da Barbara, Technica und Claſſica Vocabula unterein-
ander ligen wie Kraut und Ruͤben/ daß/ wann keine Jahrzahl bey
dem Diſcurs waͤre/ man meynen ſolte/ M. Schmid gehoͤrte mit un-
ter die Zahl der obſcurorum virorum, welche vor und zu den Zeiten
Eraſmi und Reuchlini gelebt haben. Haͤttet ihr mit eurem Tractat ei-
nen Ruhm wollen erjagen/ muͤſtet ihr euch eines reinen und beſſern
Styli
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