Die ergiebigste Quelle und zugleich die heisseste, ist der Sprudel, doch erreicht seine Hitze nicht ganz den Grad des Kochens. Sein Wasser fällt nicht unangenehm auf die Zunge und wird, dem Geschmacke nach, gewöhnlich einer leicht gesalzenen Hühnerbrüho verglichen, mit dem es in der That große Aehnlichkeit hat. Seine Farbe ist klar; diese Klarheit ver- liert sich aber, wenn es eine Weile steht, und es nimmt eine weißliche Farbe an, indem es zugleich zarte, weißgelbliche Kalktheilchen fal- len läßt, die den Körper, auf den sie fallen, versintern. So entstehen die sogenannten Ver- steinerungen, die man zum Andenken aus Karlsbad mitzubringen pflegt. Die Bestand- theile dieses Wassers sind luftsaures Mine-
verstorbenen D.Bechers: Neue Abhandlun- gen über das Karlsbad etc. Leipzig 1789. Neuer sind die Versuche des Herrn Prof. Klap- roths in Berlin, die er in der kleinen Schrift "Chemische Untersuchung der Mineral- quellen zu Karlsbad" bekannt gemacht hat. Berlin, 1790.
Die ergiebigſte Quelle und zugleich die heiſſeſte, iſt der Sprudel, doch erreicht ſeine Hitze nicht ganz den Grad des Kochens. Sein Waſſer faͤllt nicht unangenehm auf die Zunge und wird, dem Geſchmacke nach, gewoͤhnlich einer leicht geſalzenen Huͤhnerbruͤho verglichen, mit dem es in der That große Aehnlichkeit hat. Seine Farbe iſt klar; dieſe Klarheit ver- liert ſich aber, wenn es eine Weile ſteht, und es nimmt eine weißliche Farbe an, indem es zugleich zarte, weißgelbliche Kalktheilchen fal- len laͤßt, die den Koͤrper, auf den ſie fallen, verſintern. So entſtehen die ſogenannten Ver- ſteinerungen, die man zum Andenken aus Karlsbad mitzubringen pflegt. Die Beſtand- theile dieſes Waſſers ſind luftſaures Mine-
verſtorbenen D.Bechers: Neue Abhandlun- gen uͤber das Karlsbad ꝛc. Leipzig 1789. Neuer ſind die Verſuche des Herrn Prof. Klap- roths in Berlin, die er in der kleinen Schrift „Chemiſche Unterſuchung der Mineral- quellen zu Karlsbad“ bekannt gemacht hat. Berlin, 1790.
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Die ergiebigſte Quelle und zugleich die
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Hitze nicht ganz den Grad des Kochens. Sein
Waſſer faͤllt nicht unangenehm auf die Zunge
und wird, dem Geſchmacke nach, gewoͤhnlich
einer leicht geſalzenen Huͤhnerbruͤho verglichen,
mit dem es in der That große Aehnlichkeit
hat. Seine Farbe iſt klar; dieſe Klarheit ver-
liert ſich aber, wenn es eine Weile ſteht, und
es nimmt eine weißliche Farbe an, indem es
zugleich zarte, weißgelbliche Kalktheilchen fal-
len laͤßt, die den Koͤrper, auf den ſie fallen,
verſintern. So entſtehen die ſogenannten Ver-
ſteinerungen, die man zum Andenken aus
Karlsbad mitzubringen pflegt. Die Beſtand-
theile dieſes Waſſers ſind luftſaures Mine-
*)
*) verſtorbenen D. Bechers: Neue Abhandlun-
gen uͤber das Karlsbad ꝛc. Leipzig 1789.
Neuer ſind die Verſuche des Herrn Prof. Klap-
roths in Berlin, die er in der kleinen Schrift
„Chemiſche Unterſuchung der Mineral-
quellen zu Karlsbad“ bekannt gemacht hat.
Berlin, 1790.
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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/77>, abgerufen am 22.11.2024.
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