Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

Bild:
<< vorherige Seite

Wahrzeichen und Wappen der Stadt) Drit-
tens, eine Mariensäule, bey Gelegenheit einer
Verjagung der Türken errichtet und in spätern
Zeiten, wie die Innschrift besagt, "ab aliquo
Mariophilo"
wieder erneuert.

Sey dies indessen wie es wolle: diese Plätze
geben doch der Stadt einen hellen und geräumi-
gen Anblick. Sie hat denselben freylich großen
Unglücksfällen zu danken, nämlich wiederholten
Feuersbrünsten, wovon die letzte, die im Jahre
1777 entstand, die ganze Stadt, den Dächern
und dem übrigen Holzwerke nach, verheerte.
Dessen ungeachtet fanden es die Klagenfurter
Bürger für dienlich und nützlich, dem heiligen
Florian eine Denksäule zu errichten. Sie steht
gleich am St. Veiter-Thor auf dem Heuplatze,
ist von weißem und röthlichem steyrischen Marmor
und hat folgende Inschrift:

Praepotenti contra Furorem Ignis Defen-
sori Civitas XVII Augus. MDCCLXXVII
in Medulla conflagrans solis tectis con-

Wahrzeichen und Wappen der Stadt) Drit-
tens, eine Marienſaͤule, bey Gelegenheit einer
Verjagung der Tuͤrken errichtet und in ſpaͤtern
Zeiten, wie die Innſchrift beſagt, „ab aliquo
Mariophilo“
wieder erneuert.

Sey dies indeſſen wie es wolle: dieſe Plaͤtze
geben doch der Stadt einen hellen und geraͤumi-
gen Anblick. Sie hat denſelben freylich großen
Ungluͤcksfaͤllen zu danken, naͤmlich wiederholten
Feuersbruͤnſten, wovon die letzte, die im Jahre
1777 entſtand, die ganze Stadt, den Daͤchern
und dem uͤbrigen Holzwerke nach, verheerte.
Deſſen ungeachtet fanden es die Klagenfurter
Buͤrger fuͤr dienlich und nuͤtzlich, dem heiligen
Florian eine Denkſaͤule zu errichten. Sie ſteht
gleich am St. Veiter-Thor auf dem Heuplatze,
iſt von weißem und roͤthlichem ſteyriſchen Marmor
und hat folgende Inſchrift:

Praepotenti contra Furorem Ignis Defen-
ſori Civitas XVII Augus. MDCCLXXVII
in Medulla conflagrans ſolis tectis con-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <floatingText>
          <body>
            <div n="1">
              <p><pb facs="#f0541" n="269"/>
Wahrzeichen und Wappen der Stadt) Drit-<lb/>
tens, eine Marien&#x017F;a&#x0364;ule, bey Gelegenheit einer<lb/>
Verjagung der Tu&#x0364;rken errichtet und in &#x017F;pa&#x0364;tern<lb/>
Zeiten, wie die Inn&#x017F;chrift be&#x017F;agt, <hi rendition="#aq">&#x201E;ab aliquo<lb/>
Mariophilo&#x201C;</hi> wieder erneuert.</p><lb/>
              <p>Sey dies inde&#x017F;&#x017F;en wie es wolle: die&#x017F;e Pla&#x0364;tze<lb/>
geben doch der Stadt einen hellen und gera&#x0364;umi-<lb/>
gen Anblick. Sie hat den&#x017F;elben freylich großen<lb/>
Unglu&#x0364;cksfa&#x0364;llen zu danken, na&#x0364;mlich wiederholten<lb/>
Feuersbru&#x0364;n&#x017F;ten, wovon die letzte, die im Jahre<lb/>
1777 ent&#x017F;tand, die ganze Stadt, den Da&#x0364;chern<lb/>
und dem u&#x0364;brigen Holzwerke nach, verheerte.<lb/>
De&#x017F;&#x017F;en ungeachtet fanden es die Klagenfurter<lb/>
Bu&#x0364;rger fu&#x0364;r dienlich und nu&#x0364;tzlich, dem heiligen<lb/>
Florian eine Denk&#x017F;a&#x0364;ule zu errichten. Sie &#x017F;teht<lb/>
gleich am St. Veiter-Thor auf dem Heuplatze,<lb/>
i&#x017F;t von weißem und ro&#x0364;thlichem &#x017F;teyri&#x017F;chen Marmor<lb/>
und hat folgende In&#x017F;chrift:</p><lb/>
              <p> <hi rendition="#aq">Praepotenti contra Furorem Ignis Defen-<lb/>
&#x017F;ori Civitas XVII Augus. MDCCLXXVII<lb/>
in Medulla conflagrans &#x017F;olis tectis con-<lb/></hi> </p>
            </div>
          </body>
        </floatingText>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[269/0541] Wahrzeichen und Wappen der Stadt) Drit- tens, eine Marienſaͤule, bey Gelegenheit einer Verjagung der Tuͤrken errichtet und in ſpaͤtern Zeiten, wie die Innſchrift beſagt, „ab aliquo Mariophilo“ wieder erneuert. Sey dies indeſſen wie es wolle: dieſe Plaͤtze geben doch der Stadt einen hellen und geraͤumi- gen Anblick. Sie hat denſelben freylich großen Ungluͤcksfaͤllen zu danken, naͤmlich wiederholten Feuersbruͤnſten, wovon die letzte, die im Jahre 1777 entſtand, die ganze Stadt, den Daͤchern und dem uͤbrigen Holzwerke nach, verheerte. Deſſen ungeachtet fanden es die Klagenfurter Buͤrger fuͤr dienlich und nuͤtzlich, dem heiligen Florian eine Denkſaͤule zu errichten. Sie ſteht gleich am St. Veiter-Thor auf dem Heuplatze, iſt von weißem und roͤthlichem ſteyriſchen Marmor und hat folgende Inſchrift: Praepotenti contra Furorem Ignis Defen- ſori Civitas XVII Augus. MDCCLXXVII in Medulla conflagrans ſolis tectis con-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/541
Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/541>, abgerufen am 23.07.2024.