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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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sen mit Asche von Rasen, den man stoßweise
verbrennt und sodann über dieselben ver-
streuet.

An beyden Seiten der Märze liegen meh-
rere Dörfchen, Höfe und einzelne Häuser, die
viel Ordnung und Wohlhabenheit verrathen.
Sie sind sorgfältig umzäunt und haben wohl-
bestellte Gärten um und neben sich. Von
Steinen sind sie nicht mehr, wie in Oesterreich,
sondern von Schrotwerk, mit vorstehenden
Giebeln.

Die Viehzucht ist eine der ergiebigsten Er-
werbsquellen dieses Thales. Das Hornvieh ist
schön, die Pferde sind von ungewöhnlich star-
kem Bau, die Schaafe zartwolligter, als man
sie in Oesterreich findet.

Ueberhaupt glaubt man sich, beym Durch-
gange durch dieses schöne Thal, in einem gro-
ßen englischen Garten zu befinden, den die
Natur anlegte, und der durch Menschenhände
unterhalten und befruchtet wird. Wenn man
an dem Abhange der Berge, an ihrem Fuße,

ſen mit Aſche von Raſen, den man ſtoßweiſe
verbrennt und ſodann uͤber dieſelben ver-
ſtreuet.

An beyden Seiten der Maͤrze liegen meh-
rere Doͤrfchen, Hoͤfe und einzelne Haͤuſer, die
viel Ordnung und Wohlhabenheit verrathen.
Sie ſind ſorgfaͤltig umzaͤunt und haben wohl-
beſtellte Gaͤrten um und neben ſich. Von
Steinen ſind ſie nicht mehr, wie in Oeſterreich,
ſondern von Schrotwerk, mit vorſtehenden
Giebeln.

Die Viehzucht iſt eine der ergiebigſten Er-
werbsquellen dieſes Thales. Das Hornvieh iſt
ſchoͤn, die Pferde ſind von ungewoͤhnlich ſtar-
kem Bau, die Schaafe zartwolligter, als man
ſie in Oeſterreich findet.

Ueberhaupt glaubt man ſich, beym Durch-
gange durch dieſes ſchoͤne Thal, in einem gro-
ßen engliſchen Garten zu befinden, den die
Natur anlegte, und der durch Menſchenhaͤnde
unterhalten und befruchtet wird. Wenn man
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[252/0524] ſen mit Aſche von Raſen, den man ſtoßweiſe verbrennt und ſodann uͤber dieſelben ver- ſtreuet. An beyden Seiten der Maͤrze liegen meh- rere Doͤrfchen, Hoͤfe und einzelne Haͤuſer, die viel Ordnung und Wohlhabenheit verrathen. Sie ſind ſorgfaͤltig umzaͤunt und haben wohl- beſtellte Gaͤrten um und neben ſich. Von Steinen ſind ſie nicht mehr, wie in Oeſterreich, ſondern von Schrotwerk, mit vorſtehenden Giebeln. Die Viehzucht iſt eine der ergiebigſten Er- werbsquellen dieſes Thales. Das Hornvieh iſt ſchoͤn, die Pferde ſind von ungewoͤhnlich ſtar- kem Bau, die Schaafe zartwolligter, als man ſie in Oeſterreich findet. Ueberhaupt glaubt man ſich, beym Durch- gange durch dieſes ſchoͤne Thal, in einem gro- ßen engliſchen Garten zu befinden, den die Natur anlegte, und der durch Menſchenhaͤnde unterhalten und befruchtet wird. Wenn man an dem Abhange der Berge, an ihrem Fuße,

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/524>, abgerufen am 22.11.2024.