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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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nimmt, wird mit jedem Jahre größer, weil
es dem Landmann erlaubt ist, so viel Land
urbar zu machen, als er bestellen kann. Doch
ist er dabey auf diejenigen waldigten Stellen
eingeschränkt, die mit dünnen und niedrigen
Stauden und mit Laubholz besetzt sind. Die
Art, wie diese Urbarmachung geschieht, ist
hier sehr einfach. Der Landmann hauet das
Holz im Frühjahre um, schafft die stärkern
Stauden als Brennholz nach Hause, und die
geringern, nebst den Wipfeln, Aesten und
Zweigen, läßt er zerstreuet liegen und den
Sommer über recht austrocknen. Im Spät-
jahre zündet er sie an, verbrennt sie, breitet
die Asche auf der ganzen Strecke gleichmäßig
aus und hackt sie sodann unter, weil er sich,
der stehen gebliebenen Strünke wegen, keines
Pfluges bedienen kann. So hat er seinen
neuen Acker zugleich auf zwey bis drey Jahre
gedüngt und dieser giebt einen verhältnißmäßi-
gen Ertrag, der ihn für seine Mühe belohnt.
Eben so düngt man hier auch häufig die Wie-

nimmt, wird mit jedem Jahre groͤßer, weil
es dem Landmann erlaubt iſt, ſo viel Land
urbar zu machen, als er beſtellen kann. Doch
iſt er dabey auf diejenigen waldigten Stellen
eingeſchraͤnkt, die mit duͤnnen und niedrigen
Stauden und mit Laubholz beſetzt ſind. Die
Art, wie dieſe Urbarmachung geſchieht, iſt
hier ſehr einfach. Der Landmann hauet das
Holz im Fruͤhjahre um, ſchafft die ſtaͤrkern
Stauden als Brennholz nach Hauſe, und die
geringern, nebſt den Wipfeln, Aeſten und
Zweigen, laͤßt er zerſtreuet liegen und den
Sommer uͤber recht austrocknen. Im Spaͤt-
jahre zuͤndet er ſie an, verbrennt ſie, breitet
die Aſche auf der ganzen Strecke gleichmaͤßig
aus und hackt ſie ſodann unter, weil er ſich,
der ſtehen gebliebenen Struͤnke wegen, keines
Pfluges bedienen kann. So hat er ſeinen
neuen Acker zugleich auf zwey bis drey Jahre
geduͤngt und dieſer giebt einen verhaͤltnißmaͤßi-
gen Ertrag, der ihn fuͤr ſeine Muͤhe belohnt.
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[251/0523] nimmt, wird mit jedem Jahre groͤßer, weil es dem Landmann erlaubt iſt, ſo viel Land urbar zu machen, als er beſtellen kann. Doch iſt er dabey auf diejenigen waldigten Stellen eingeſchraͤnkt, die mit duͤnnen und niedrigen Stauden und mit Laubholz beſetzt ſind. Die Art, wie dieſe Urbarmachung geſchieht, iſt hier ſehr einfach. Der Landmann hauet das Holz im Fruͤhjahre um, ſchafft die ſtaͤrkern Stauden als Brennholz nach Hauſe, und die geringern, nebſt den Wipfeln, Aeſten und Zweigen, laͤßt er zerſtreuet liegen und den Sommer uͤber recht austrocknen. Im Spaͤt- jahre zuͤndet er ſie an, verbrennt ſie, breitet die Aſche auf der ganzen Strecke gleichmaͤßig aus und hackt ſie ſodann unter, weil er ſich, der ſtehen gebliebenen Struͤnke wegen, keines Pfluges bedienen kann. So hat er ſeinen neuen Acker zugleich auf zwey bis drey Jahre geduͤngt und dieſer giebt einen verhaͤltnißmaͤßi- gen Ertrag, der ihn fuͤr ſeine Muͤhe belohnt. Eben ſo duͤngt man hier auch haͤufig die Wie-

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/523>, abgerufen am 22.11.2024.