nigstens ist dieß der Fall mit der Karlskir- che, mit Belvedere, mit der Reichskanz- ley, mit dem Trautsonschen Pallaste, mit der Kaiserlichen Bibliothek und andern Werken, die von ihm herrühren.
Die Kirchen sind unter den öffentlichen Ge- bäuden in der Stadt Wien nicht die prächtig- sten und größesten; es sind ihrer beträchtlichere und neuere in den Vorstädten. Dagegen be- sitzt die Stadt an St. Stephan ein Mei- sterstück von altdeutscher Baukunst, und einen Ueberfluß an weltlichen öffentlichen Gebäuden. Hieher gehören die Kaiserliche Burg, die Böhmisch-Oesterreichische Kanzley, die Bibliothek, das Rathaus, das Bankhaus, die Reitschule, das Univer- sitäts-Gebäude, die Hauptmauth und die Hofkriegskanzley etc. lauter Anlagen, die ins Große gehen, und zum Theil für Merkwürdigkeiten der Baukunst gelten können, wenn man seine Forderungen nicht zu hoch spannt.
nigſtens iſt dieß der Fall mit der Karlskir- che, mit Belvedere, mit der Reichskanz- ley, mit dem Trautſonſchen Pallaſte, mit der Kaiſerlichen Bibliothek und andern Werken, die von ihm herruͤhren.
Die Kirchen ſind unter den oͤffentlichen Ge- baͤuden in der Stadt Wien nicht die praͤchtig- ſten und groͤßeſten; es ſind ihrer betraͤchtlichere und neuere in den Vorſtaͤdten. Dagegen be- ſitzt die Stadt an St. Stephan ein Mei- ſterſtuͤck von altdeutſcher Baukunſt, und einen Ueberfluß an weltlichen oͤffentlichen Gebaͤuden. Hieher gehoͤren die Kaiſerliche Burg, die Boͤhmiſch-Oeſterreichiſche Kanzley, die Bibliothek, das Rathaus, das Bankhaus, die Reitſchule, das Univer- ſitaͤts-Gebaͤude, die Hauptmauth und die Hofkriegskanzley ꝛc. lauter Anlagen, die ins Große gehen, und zum Theil fuͤr Merkwuͤrdigkeiten der Baukunſt gelten koͤnnen, wenn man ſeine Forderungen nicht zu hoch ſpannt.
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[155/0427]
nigſtens iſt dieß der Fall mit der Karlskir-
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ley, mit dem Trautſonſchen Pallaſte,
mit der Kaiſerlichen Bibliothek und
andern Werken, die von ihm herruͤhren.
Die Kirchen ſind unter den oͤffentlichen Ge-
baͤuden in der Stadt Wien nicht die praͤchtig-
ſten und groͤßeſten; es ſind ihrer betraͤchtlichere
und neuere in den Vorſtaͤdten. Dagegen be-
ſitzt die Stadt an St. Stephan ein Mei-
ſterſtuͤck von altdeutſcher Baukunſt, und einen
Ueberfluß an weltlichen oͤffentlichen Gebaͤuden.
Hieher gehoͤren die Kaiſerliche Burg, die
Boͤhmiſch-Oeſterreichiſche Kanzley,
die Bibliothek, das Rathaus, das
Bankhaus, die Reitſchule, das Univer-
ſitaͤts-Gebaͤude, die Hauptmauth und
die Hofkriegskanzley ꝛc. lauter Anlagen,
die ins Große gehen, und zum Theil fuͤr
Merkwuͤrdigkeiten der Baukunſt gelten koͤnnen,
wenn man ſeine Forderungen nicht zu hoch
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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/427>, abgerufen am 25.11.2024.
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