und Breite unterscheiden. Die Plätze, deren keiner groß ist, geben den Anblick von ausge- hölten Becken.
Der erträglich geräumigen Straßen sind ungefähr nur zehn, und man kann dahin die Herren-, die Kärnthner-, die Wiplin- ger-, die Schuler-, die Singer-, die Rauhenstein-, die Johannis-, die An- nen-, die Spiegel- und die obere Schen- ken-Straße rechnen. In diesen können, doch nicht in allen ihren Theilen, drey Wagen einander mit Mühe ausweichen, indem die ei- ne Achse die andre oder die Wände der Häu- ser streift. In andern haben nur zwey Wa- gen, in noch andern hat nur einer, und in den übrigen nur der Fußgänger, Platz. Der engesten Art findet man viele zwischen dem Graben und dem hohen Markt, zwischen dem Hof und der Naglergasse, zwischen dem Judenplatz und dem alten Fleisch- markt, und noch in einigen andern Gegenden der Stadt.
Sechstes Heft. K
und Breite unterſcheiden. Die Plaͤtze, deren keiner groß iſt, geben den Anblick von ausge- hoͤlten Becken.
Der ertraͤglich geraͤumigen Straßen ſind ungefaͤhr nur zehn, und man kann dahin die Herren-, die Kaͤrnthner-, die Wiplin- ger-, die Schuler-, die Singer-, die Rauhenſtein-, die Johannis-, die An- nen-, die Spiegel- und die obere Schen- ken-Straße rechnen. In dieſen koͤnnen, doch nicht in allen ihren Theilen, drey Wagen einander mit Muͤhe ausweichen, indem die ei- ne Achſe die andre oder die Waͤnde der Haͤu- ſer ſtreift. In andern haben nur zwey Wa- gen, in noch andern hat nur einer, und in den uͤbrigen nur der Fußgaͤnger, Platz. Der engeſten Art findet man viele zwiſchen dem Graben und dem hohen Markt, zwiſchen dem Hof und der Naglergaſſe, zwiſchen dem Judenplatz und dem alten Fleiſch- markt, und noch in einigen andern Gegenden der Stadt.
Sechstes Heft. K
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und Breite unterſcheiden. Die Plaͤtze, deren
keiner groß iſt, geben den Anblick von ausge-
hoͤlten Becken.
Der ertraͤglich geraͤumigen Straßen ſind
ungefaͤhr nur zehn, und man kann dahin die
Herren-, die Kaͤrnthner-, die Wiplin-
ger-, die Schuler-, die Singer-, die
Rauhenſtein-, die Johannis-, die An-
nen-, die Spiegel- und die obere Schen-
ken-Straße rechnen. In dieſen koͤnnen,
doch nicht in allen ihren Theilen, drey Wagen
einander mit Muͤhe ausweichen, indem die ei-
ne Achſe die andre oder die Waͤnde der Haͤu-
ſer ſtreift. In andern haben nur zwey Wa-
gen, in noch andern hat nur einer, und in
den uͤbrigen nur der Fußgaͤnger, Platz. Der
engeſten Art findet man viele zwiſchen dem
Graben und dem hohen Markt, zwiſchen
dem Hof und der Naglergaſſe, zwiſchen
dem Judenplatz und dem alten Fleiſch-
markt, und noch in einigen andern Gegenden
der Stadt.
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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/417>, abgerufen am 26.11.2024.
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