die nur am Ausgange durch einige ansehnli- chere wieder gut gemacht werden. Hinter die- sem Flecken verengert sich das Thal, und der Weg nimmt eine Wendung rechts an einem Berg herum, worauf sich das Thal von neuem erweitert, doch nicht mehr die Ausdehnung er- hält, als von Amstädten aus. Es hat hier ei- nen Fluß in der Mitte, über den man auf einer Brücke hinfährt. Bald darauf befindet man sich in Kemmelbach, dem nächsten Postwechsel. (2 M.) Kemmelbach ist ein Fleck- ken, aber nicht so sauber und gut gebauet, als ein paar andere, durch die ich heute kam. Von da bis Mölk, ging ich noch am späten Abend, und alles was ich über die Chorographie des Weges bemerken konnte, war, daß er theils über kleine Anhöhen hinab, theils durch Wal- digt führte, und daß im Durchschnitt genom- men, die Gegend mehr uneben als flach, die Straße aber vortrefflich war. So kam ich diese Nacht über Mölk, (3 M.) St. Pöl-
die nur am Ausgange durch einige anſehnli- chere wieder gut gemacht werden. Hinter die- ſem Flecken verengert ſich das Thal, und der Weg nimmt eine Wendung rechts an einem Berg herum, worauf ſich das Thal von neuem erweitert, doch nicht mehr die Ausdehnung er- haͤlt, als von Amſtaͤdten aus. Es hat hier ei- nen Fluß in der Mitte, uͤber den man auf einer Bruͤcke hinfaͤhrt. Bald darauf befindet man ſich in Kemmelbach, dem naͤchſten Poſtwechſel. (2 M.) Kemmelbach iſt ein Fleck- ken, aber nicht ſo ſauber und gut gebauet, als ein paar andere, durch die ich heute kam. Von da bis Moͤlk, ging ich noch am ſpaͤten Abend, und alles was ich uͤber die Chorographie des Weges bemerken konnte, war, daß er theils uͤber kleine Anhoͤhen hinab, theils durch Wal- digt fuͤhrte, und daß im Durchſchnitt genom- men, die Gegend mehr uneben als flach, die Straße aber vortrefflich war. So kam ich dieſe Nacht uͤber Moͤlk, (3 M.) St. Poͤl-
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die nur am Ausgange durch einige anſehnli-
chere wieder gut gemacht werden. Hinter die-
ſem Flecken verengert ſich das Thal, und der
Weg nimmt eine Wendung rechts an einem
Berg herum, worauf ſich das Thal von neuem
erweitert, doch nicht mehr die Ausdehnung er-
haͤlt, als von Amſtaͤdten aus. Es hat hier ei-
nen Fluß in der Mitte, uͤber den man auf
einer Bruͤcke hinfaͤhrt. Bald darauf befindet
man ſich in Kemmelbach, dem naͤchſten
Poſtwechſel. (2 M.) Kemmelbach iſt ein Fleck-
ken, aber nicht ſo ſauber und gut gebauet, als
ein paar andere, durch die ich heute kam. Von
da bis
Moͤlk, ging ich noch am ſpaͤten Abend,
und alles was ich uͤber die Chorographie des
Weges bemerken konnte, war, daß er theils
uͤber kleine Anhoͤhen hinab, theils durch Wal-
digt fuͤhrte, und daß im Durchſchnitt genom-
men, die Gegend mehr uneben als flach, die
Straße aber vortrefflich war. So kam ich
dieſe Nacht uͤber Moͤlk, (3 M.) St. Poͤl-
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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/408>, abgerufen am 25.11.2024.
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