ser stehen. Rechts führt eine enge Straße nach dem innern Steinthore, und durch dieses ge- langt man in die Vorstadt Stein. Sie liegt auf einem unebenen Boden, zwischen dem Fel- sen des Kapuzinerberges und der Salza, und besteht aus einer langen Doppelreihe ungleicher Häuser, die meist von Handwerkern, von Ger- bern, Fleischern, Gärtnern bewohnt werden. Sie wird in den innern und äußern Stein abgetheilt. Der innere geht von dem innern Steinthor bis zum äußern, und der äußere hebt vor dem äußern Steinthor an und läuft, in ungefähr gleicher Länge, wie der innere, über eine Anhöhe, ebenfalls in zwey Häuser- reihen, hinan, und verliert sich sodann ober- wärts ins Freyere.
Was ich in diesem, wirklich nicht angeneh- men, Stadttheile zu suchen hatte, war eigent- lich die berühmte Lederfabrik der Herren Zezi und Gschwendtner, deren pallastmäs- sige Ansicht mir den Tag vorher, auf der an- dern Seite der Salza, sehr anlockend in die
ſer ſtehen. Rechts fuͤhrt eine enge Straße nach dem innern Steinthore, und durch dieſes ge- langt man in die Vorſtadt Stein. Sie liegt auf einem unebenen Boden, zwiſchen dem Fel- ſen des Kapuzinerberges und der Salza, und beſteht aus einer langen Doppelreihe ungleicher Haͤuſer, die meiſt von Handwerkern, von Ger- bern, Fleiſchern, Gaͤrtnern bewohnt werden. Sie wird in den innern und aͤußern Stein abgetheilt. Der innere geht von dem innern Steinthor bis zum aͤußern, und der aͤußere hebt vor dem aͤußern Steinthor an und laͤuft, in ungefaͤhr gleicher Laͤnge, wie der innere, uͤber eine Anhoͤhe, ebenfalls in zwey Haͤuſer- reihen, hinan, und verliert ſich ſodann ober- waͤrts ins Freyere.
Was ich in dieſem, wirklich nicht angeneh- men, Stadttheile zu ſuchen hatte, war eigent- lich die beruͤhmte Lederfabrik der Herren Zezi und Gſchwendtner, deren pallaſtmaͤſ- ſige Anſicht mir den Tag vorher, auf der an- dern Seite der Salza, ſehr anlockend in die
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ſer ſtehen. Rechts fuͤhrt eine enge Straße nach
dem innern Steinthore, und durch dieſes ge-
langt man in die Vorſtadt Stein. Sie liegt
auf einem unebenen Boden, zwiſchen dem Fel-
ſen des Kapuzinerberges und der Salza, und
beſteht aus einer langen Doppelreihe ungleicher
Haͤuſer, die meiſt von Handwerkern, von Ger-
bern, Fleiſchern, Gaͤrtnern bewohnt werden.
Sie wird in den innern und aͤußern Stein
abgetheilt. Der innere geht von dem innern
Steinthor bis zum aͤußern, und der aͤußere
hebt vor dem aͤußern Steinthor an und laͤuft,
in ungefaͤhr gleicher Laͤnge, wie der innere,
uͤber eine Anhoͤhe, ebenfalls in zwey Haͤuſer-
reihen, hinan, und verliert ſich ſodann ober-
waͤrts ins Freyere.
Was ich in dieſem, wirklich nicht angeneh-
men, Stadttheile zu ſuchen hatte, war eigent-
lich die beruͤhmte Lederfabrik der Herren
Zezi und Gſchwendtner, deren pallaſtmaͤſ-
ſige Anſicht mir den Tag vorher, auf der an-
dern Seite der Salza, ſehr anlockend in die
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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/340>, abgerufen am 22.11.2024.
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