ist, ihrem Aeußern und Innern nach, archi- tektonisch merkwürdiger, und gehört zu den größesten und besten in Salzburg.
Die Universität hat jetzt nur drey Fakultä- ten. *) Die Medicinische hat nicht gedeihen wollen. Die Einrichtung ist noch fast ganz vom ältesten Schlage. Es mangelt ihr übri- gens nicht an geschickten Lehrern, die aber ziemlich sparsam besoldet sind. Die obern Würden an dieser Universität, z. B. die Rek- tor- Prokanzler- Dekan- und Bibliothekarstel- len tragen gar nichts ein. Uebrigens ist noch ein Gymnasium mit der Universität verbunden.
An der Kirche und dem Hause der Fran- ciskaner vorbey, gelangte ich auf den Dom- platz, ein enges länglich viereckigtes Lokal, das von dem Stirnaufrisse der Domkirche, dem einen Flügel des Fürstlichen Residenzschlosses und andern dazu gehörigen Gebäuden einge-
*) S. Hübners Beschreibung von Salzburg. Th. I. S. 80. fg. Th. II. 506. fg.
iſt, ihrem Aeußern und Innern nach, archi- tektoniſch merkwuͤrdiger, und gehoͤrt zu den groͤßeſten und beſten in Salzburg.
Die Univerſitaͤt hat jetzt nur drey Fakultaͤ- ten. *) Die Mediciniſche hat nicht gedeihen wollen. Die Einrichtung iſt noch faſt ganz vom aͤlteſten Schlage. Es mangelt ihr uͤbri- gens nicht an geſchickten Lehrern, die aber ziemlich ſparſam beſoldet ſind. Die obern Wuͤrden an dieſer Univerſitaͤt, z. B. die Rek- tor- Prokanzler- Dekan- und Bibliothekarſtel- len tragen gar nichts ein. Uebrigens iſt noch ein Gymnaſium mit der Univerſitaͤt verbunden.
An der Kirche und dem Hauſe der Fran- ciskaner vorbey, gelangte ich auf den Dom- platz, ein enges laͤnglich viereckigtes Lokal, das von dem Stirnaufriſſe der Domkirche, dem einen Fluͤgel des Fuͤrſtlichen Reſidenzſchloſſes und andern dazu gehoͤrigen Gebaͤuden einge-
*) S. Huͤbners Beſchreibung von Salzburg. Th. I. S. 80. fg. Th. II. 506. fg.
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iſt, ihrem Aeußern und Innern nach, archi-
tektoniſch merkwuͤrdiger, und gehoͤrt zu den
groͤßeſten und beſten in Salzburg.
Die Univerſitaͤt hat jetzt nur drey Fakultaͤ-
ten. *) Die Mediciniſche hat nicht gedeihen
wollen. Die Einrichtung iſt noch faſt ganz
vom aͤlteſten Schlage. Es mangelt ihr uͤbri-
gens nicht an geſchickten Lehrern, die aber
ziemlich ſparſam beſoldet ſind. Die obern
Wuͤrden an dieſer Univerſitaͤt, z. B. die Rek-
tor- Prokanzler- Dekan- und Bibliothekarſtel-
len tragen gar nichts ein. Uebrigens iſt noch
ein Gymnaſium mit der Univerſitaͤt verbunden.
An der Kirche und dem Hauſe der Fran-
ciskaner vorbey, gelangte ich auf den Dom-
platz, ein enges laͤnglich viereckigtes Lokal, das
von dem Stirnaufriſſe der Domkirche, dem
einen Fluͤgel des Fuͤrſtlichen Reſidenzſchloſſes
und andern dazu gehoͤrigen Gebaͤuden einge-
*) S. Huͤbners Beſchreibung von Salzburg. Th. I.
S. 80. fg. Th. II. 506. fg.
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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/317>, abgerufen am 11.05.2024.
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