Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

Bild:
<< vorherige Seite

man zur hintern Thür der Kirche nach dem
Kirchhofe hinaus geht, sogleich in die Augen
fällt. Sie ist von weißem Marmor, und das
Brustbild des Paracelsus in Mönchstracht,
schwarz gemalt, befindet sich in der Mitte der-
selben. Darunter und darüber stehen lateini-
sche Inschriften, welche anzeigen, daß hier
Bildniß und Gebeine des Paracelsus, der
durch sein chemisches Gold so großen Ruhm
erlangt habe, aufbewahrt werden. Auf dem
Fußgestell ist noch eine dritte lateinische In-
schrift, und eine vierte, auf einer schwarzen
Tafel in der Wand daneben. Diese letztre ist,
der Unkundigen wegen in deutscher Sprache
und damit ist recht sorgfältig dahin gesehen,
daß das Andenken des "insignis medicinae
doctoris, qui
(nach dieser Inschrift) dira illa
vulnera, lepram, podagram, hydropisin,

zer Gasse. Es ist sein Bildniß, mit folgender Un-
terschrift begleitet: Philippus Theophrastus Para-
celsus
von Hohenheim, gebohren zu Einsidln anno
1493, starb in diesem Hause anno 1541.

man zur hintern Thuͤr der Kirche nach dem
Kirchhofe hinaus geht, ſogleich in die Augen
faͤllt. Sie iſt von weißem Marmor, und das
Bruſtbild des Paracelſus in Moͤnchstracht,
ſchwarz gemalt, befindet ſich in der Mitte der-
ſelben. Darunter und daruͤber ſtehen lateini-
ſche Inſchriften, welche anzeigen, daß hier
Bildniß und Gebeine des Paracelſus, der
durch ſein chemiſches Gold ſo großen Ruhm
erlangt habe, aufbewahrt werden. Auf dem
Fußgeſtell iſt noch eine dritte lateiniſche In-
ſchrift, und eine vierte, auf einer ſchwarzen
Tafel in der Wand daneben. Dieſe letztre iſt,
der Unkundigen wegen in deutſcher Sprache
und damit iſt recht ſorgfaͤltig dahin geſehen,
daß das Andenken des „inſignis medicinae
doctoris, qui
(nach dieſer Inſchrift) dira illa
vulnera, lepram, podagram, hydropiſin,

zer Gaſſe. Es iſt ſein Bildniß, mit folgender Un-
terſchrift begleitet: Philippus Theophraſtus Para-
celſus
von Hohenheim, gebohren zu Einſidln anno
1493, ſtarb in dieſem Hauſe anno 1541.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <floatingText>
          <body>
            <div n="1">
              <p><pb facs="#f0299" n="27"/>
man zur hintern Thu&#x0364;r der Kirche nach dem<lb/>
Kirchhofe hinaus geht, &#x017F;ogleich in die Augen<lb/>
fa&#x0364;llt. Sie i&#x017F;t von weißem Marmor, und das<lb/>
Bru&#x017F;tbild des Paracel&#x017F;us in Mo&#x0364;nchstracht,<lb/>
&#x017F;chwarz gemalt, befindet &#x017F;ich in der Mitte der-<lb/>
&#x017F;elben. Darunter und daru&#x0364;ber &#x017F;tehen lateini-<lb/>
&#x017F;che In&#x017F;chriften, welche anzeigen, daß hier<lb/>
Bildniß und Gebeine des Paracel&#x017F;us, der<lb/>
durch &#x017F;ein chemi&#x017F;ches Gold &#x017F;o großen Ruhm<lb/>
erlangt habe, aufbewahrt werden. Auf dem<lb/>
Fußge&#x017F;tell i&#x017F;t noch eine dritte lateini&#x017F;che In-<lb/>
&#x017F;chrift, und eine vierte, auf einer &#x017F;chwarzen<lb/>
Tafel in der Wand daneben. Die&#x017F;e letztre i&#x017F;t,<lb/>
der Unkundigen wegen in deut&#x017F;cher Sprache<lb/>
und damit i&#x017F;t recht &#x017F;orgfa&#x0364;ltig dahin ge&#x017F;ehen,<lb/>
daß das Andenken des <hi rendition="#aq">&#x201E;in&#x017F;ignis medicinae<lb/>
doctoris, qui</hi> (nach die&#x017F;er In&#x017F;chrift) <hi rendition="#aq">dira illa<lb/>
vulnera, lepram, podagram, hydropi&#x017F;in,</hi><lb/><note xml:id="seg2pn_4_2" prev="#seg2pn_4_1" place="foot" n="**)">zer Ga&#x017F;&#x017F;e. Es i&#x017F;t &#x017F;ein Bildniß, mit folgender Un-<lb/>
ter&#x017F;chrift begleitet: <hi rendition="#aq">Philippus Theophra&#x017F;tus Para-<lb/>
cel&#x017F;us</hi> von Hohenheim, gebohren zu Ein&#x017F;idln <hi rendition="#aq">anno</hi><lb/>
1493, &#x017F;tarb in die&#x017F;em Hau&#x017F;e <hi rendition="#aq">anno</hi> 1541.</note><lb/></p>
            </div>
          </body>
        </floatingText>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[27/0299] man zur hintern Thuͤr der Kirche nach dem Kirchhofe hinaus geht, ſogleich in die Augen faͤllt. Sie iſt von weißem Marmor, und das Bruſtbild des Paracelſus in Moͤnchstracht, ſchwarz gemalt, befindet ſich in der Mitte der- ſelben. Darunter und daruͤber ſtehen lateini- ſche Inſchriften, welche anzeigen, daß hier Bildniß und Gebeine des Paracelſus, der durch ſein chemiſches Gold ſo großen Ruhm erlangt habe, aufbewahrt werden. Auf dem Fußgeſtell iſt noch eine dritte lateiniſche In- ſchrift, und eine vierte, auf einer ſchwarzen Tafel in der Wand daneben. Dieſe letztre iſt, der Unkundigen wegen in deutſcher Sprache und damit iſt recht ſorgfaͤltig dahin geſehen, daß das Andenken des „inſignis medicinae doctoris, qui (nach dieſer Inſchrift) dira illa vulnera, lepram, podagram, hydropiſin, **) **) zer Gaſſe. Es iſt ſein Bildniß, mit folgender Un- terſchrift begleitet: Philippus Theophraſtus Para- celſus von Hohenheim, gebohren zu Einſidln anno 1493, ſtarb in dieſem Hauſe anno 1541.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/299
Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/299>, abgerufen am 13.05.2024.