Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

Bild:
<< vorherige Seite

Wissenschaften überhaupt ein. Im vorigen
Absatze habe ich einige davon genannt; hier
erwähne ich noch der marianischen Landesaka-
demie und des Gymnasiums. Ferner haben
noch vier Landeskollegien Raum und Sitz
darin.

Das Zeughaus fällt nicht minder ansehn-
lich in die Augen. Es sind eigentlich vier Ge-
bäude, die mit Kriegsgeräthschaften aller Art
ziemlich angefüllt sind; doch könnte man die in
demselben vorhandene Sammlung eher ein
Kabinet kriegerischer Alterthümer, als eine
Niederlage furchtbarer, jede Stunde zu be-
nutzender Waffen nennen, wenigstens ist zwi-
schen dem Vorrath der letztern und der erstern
ein auffallendes Mißverhältniß.

Die Reitschule, ehemals zu Turnier-
spielen bestimmt, ist auch eines von den Ge-
bäuden in München, die keine andre deutsche
Residenz in dieser Art aufzuweisen hat. Es
ist nach Westenrieder *) achtzig Münchener

*) Beschreibung von München etc. daselbst 1783. S.
81.

Wiſſenſchaften uͤberhaupt ein. Im vorigen
Abſatze habe ich einige davon genannt; hier
erwaͤhne ich noch der marianiſchen Landesaka-
demie und des Gymnaſiums. Ferner haben
noch vier Landeskollegien Raum und Sitz
darin.

Das Zeughaus faͤllt nicht minder anſehn-
lich in die Augen. Es ſind eigentlich vier Ge-
baͤude, die mit Kriegsgeraͤthſchaften aller Art
ziemlich angefuͤllt ſind; doch koͤnnte man die in
demſelben vorhandene Sammlung eher ein
Kabinet kriegeriſcher Alterthuͤmer, als eine
Niederlage furchtbarer, jede Stunde zu be-
nutzender Waffen nennen, wenigſtens iſt zwi-
ſchen dem Vorrath der letztern und der erſtern
ein auffallendes Mißverhaͤltniß.

Die Reitſchule, ehemals zu Turnier-
ſpielen beſtimmt, iſt auch eines von den Ge-
baͤuden in Muͤnchen, die keine andre deutſche
Reſidenz in dieſer Art aufzuweiſen hat. Es
iſt nach Weſtenrieder *) achtzig Muͤnchener

*) Beſchreibung von Muͤnchen ꝛc. daſelbſt 1783. S.
81.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <floatingText>
          <body>
            <div n="1">
              <p><pb facs="#f0229" n="221"/>
Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften u&#x0364;berhaupt ein. Im vorigen<lb/>
Ab&#x017F;atze habe ich einige davon genannt; hier<lb/>
erwa&#x0364;hne ich noch der mariani&#x017F;chen Landesaka-<lb/>
demie und des Gymna&#x017F;iums. Ferner haben<lb/>
noch vier Landeskollegien Raum und Sitz<lb/>
darin.</p><lb/>
              <p>Das <hi rendition="#g">Zeughaus</hi> fa&#x0364;llt nicht minder an&#x017F;ehn-<lb/>
lich in die Augen. Es &#x017F;ind eigentlich vier Ge-<lb/>
ba&#x0364;ude, die mit Kriegsgera&#x0364;th&#x017F;chaften aller Art<lb/>
ziemlich angefu&#x0364;llt &#x017F;ind; doch ko&#x0364;nnte man die in<lb/>
dem&#x017F;elben vorhandene Sammlung eher ein<lb/>
Kabinet kriegeri&#x017F;cher Alterthu&#x0364;mer, als eine<lb/>
Niederlage furchtbarer, jede Stunde zu be-<lb/>
nutzender Waffen nennen, wenig&#x017F;tens i&#x017F;t zwi-<lb/>
&#x017F;chen dem Vorrath der letztern und der er&#x017F;tern<lb/>
ein auffallendes Mißverha&#x0364;ltniß.</p><lb/>
              <p>Die <hi rendition="#g">Reit&#x017F;chule</hi>, ehemals zu Turnier-<lb/>
&#x017F;pielen be&#x017F;timmt, i&#x017F;t auch eines von den Ge-<lb/>
ba&#x0364;uden in Mu&#x0364;nchen, die keine andre deut&#x017F;che<lb/>
Re&#x017F;idenz in die&#x017F;er Art aufzuwei&#x017F;en hat. Es<lb/>
i&#x017F;t nach <hi rendition="#g">We&#x017F;tenrieder</hi> <note place="foot" n="*)">Be&#x017F;chreibung von Mu&#x0364;nchen &#xA75B;c. da&#x017F;elb&#x017F;t 1783. S.<lb/>
81.</note> achtzig Mu&#x0364;nchener<lb/></p>
            </div>
          </body>
        </floatingText>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[221/0229] Wiſſenſchaften uͤberhaupt ein. Im vorigen Abſatze habe ich einige davon genannt; hier erwaͤhne ich noch der marianiſchen Landesaka- demie und des Gymnaſiums. Ferner haben noch vier Landeskollegien Raum und Sitz darin. Das Zeughaus faͤllt nicht minder anſehn- lich in die Augen. Es ſind eigentlich vier Ge- baͤude, die mit Kriegsgeraͤthſchaften aller Art ziemlich angefuͤllt ſind; doch koͤnnte man die in demſelben vorhandene Sammlung eher ein Kabinet kriegeriſcher Alterthuͤmer, als eine Niederlage furchtbarer, jede Stunde zu be- nutzender Waffen nennen, wenigſtens iſt zwi- ſchen dem Vorrath der letztern und der erſtern ein auffallendes Mißverhaͤltniß. Die Reitſchule, ehemals zu Turnier- ſpielen beſtimmt, iſt auch eines von den Ge- baͤuden in Muͤnchen, die keine andre deutſche Reſidenz in dieſer Art aufzuweiſen hat. Es iſt nach Weſtenrieder *) achtzig Muͤnchener *) Beſchreibung von Muͤnchen ꝛc. daſelbſt 1783. S. 81.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/229
Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/229>, abgerufen am 28.04.2024.