bereiten. Das Gymnasium selbst hat fünf Schulen, Einen Rektor und Vier Unterlehrer. Außer diesem sind noch drey lateinische Schulen vorhanden, mit denen Unterricht in der Musik und Singchöre verbunden sind. Eine vierte lateinische Schule, die zu St. Ja- kob, ist im Eingehen.
Die Stadt hat fünf Armenschulen, de- ren keine aus dem vorigen Jahrhun- dert stammt, sondern die alle in dem ge- genwärtigen von Privatleuten errichtet und be- gabt worden und wahrhaft musterhaft und wohlthätig sind. Denn, außer freyem Unter- richt, bekommen die Kinder nicht nur die Bü- cher und Schreibmaterialien unentgeldlich, sondern auch wöchentlich Ein Brod, einen Beytrag an Gelde, und von Zeit zu Zeit Klei- dungsstücke. Der Platz und die Ausstattung dieser Häuser reichen für die sehr beträchtliche Anzahl von 5 bis 550 Kindern zu.
Vor kurzem hat hier ein Kandidat der Theologie, Namens Büchner, eine Erzie-
bereiten. Das Gymnaſium ſelbſt hat fuͤnf Schulen, Einen Rektor und Vier Unterlehrer. Außer dieſem ſind noch drey lateiniſche Schulen vorhanden, mit denen Unterricht in der Muſik und Singchoͤre verbunden ſind. Eine vierte lateiniſche Schule, die zu St. Ja- kob, iſt im Eingehen.
Die Stadt hat fuͤnf Armenſchulen, de- ren keine aus dem vorigen Jahrhun- dert ſtammt, ſondern die alle in dem ge- genwaͤrtigen von Privatleuten errichtet und be- gabt worden und wahrhaft muſterhaft und wohlthaͤtig ſind. Denn, außer freyem Unter- richt, bekommen die Kinder nicht nur die Buͤ- cher und Schreibmaterialien unentgeldlich, ſondern auch woͤchentlich Ein Brod, einen Beytrag an Gelde, und von Zeit zu Zeit Klei- dungsſtuͤcke. Der Platz und die Ausſtattung dieſer Haͤuſer reichen fuͤr die ſehr betraͤchtliche Anzahl von 5 bis 550 Kindern zu.
Vor kurzem hat hier ein Kandidat der Theologie, Namens Buͤchner, eine Erzie-
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bereiten. Das Gymnaſium ſelbſt hat fuͤnf
Schulen, Einen Rektor und Vier Unterlehrer.
Außer dieſem ſind noch drey lateiniſche
Schulen vorhanden, mit denen Unterricht
in der Muſik und Singchoͤre verbunden ſind.
Eine vierte lateiniſche Schule, die zu St. Ja-
kob, iſt im Eingehen.
Die Stadt hat fuͤnf Armenſchulen, de-
ren keine aus dem vorigen Jahrhun-
dert ſtammt, ſondern die alle in dem ge-
genwaͤrtigen von Privatleuten errichtet und be-
gabt worden und wahrhaft muſterhaft und
wohlthaͤtig ſind. Denn, außer freyem Unter-
richt, bekommen die Kinder nicht nur die Buͤ-
cher und Schreibmaterialien unentgeldlich,
ſondern auch woͤchentlich Ein Brod, einen
Beytrag an Gelde, und von Zeit zu Zeit Klei-
dungsſtuͤcke. Der Platz und die Ausſtattung
dieſer Haͤuſer reichen fuͤr die ſehr betraͤchtliche
Anzahl von 5 bis 550 Kindern zu.
Vor kurzem hat hier ein Kandidat der
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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/164>, abgerufen am 21.11.2024.
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