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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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Rajaden, Delphinen u. s. w. ist in Bronze
vorgestellt und Zeichnung und Guß sind in der
That vorzüglich. Der Meister hieß Georg
Schweichger
, der es nach dem Modell ei-
nes Goldschmidts, Christoph Ritter's,
ausführte.

Uebrigens beläuft sich die Anzahl der künst-
lichen Brunnen in Nürnberg auf sechs und
zwanzig. Gewöhnliche Schöpf- und Ziehbrun-
nen findet man auf allen Straßen.

Zwey öffentliche Gebäude ziehen, ihres
Alters und ihrer innern Merkwürdigkeiten we-
gen, besonders die Aufmerksamkeit der Reisen-
den auf sich: die Reichsveste und das
Rathhaus.

Die Reichsveste liegt, wie ich schon be-
merkt habe, auf einem mäßigen Hügel, der
die Stadt beherrscht. Sie ist, nach Verhält-
niß, klein und unansehnlich und für Kaiser
neuerer Zeiten nicht mehr bewohnbar, wenn
sie ihnen auch noch zu einer augenblicklichen
Herberge dienen kann. Die Säle und Zim-

Rajaden, Delphinen u. ſ. w. iſt in Bronze
vorgeſtellt und Zeichnung und Guß ſind in der
That vorzuͤglich. Der Meiſter hieß Georg
Schweichger
, der es nach dem Modell ei-
nes Goldſchmidts, Chriſtoph Ritter's,
ausfuͤhrte.

Uebrigens belaͤuft ſich die Anzahl der kuͤnſt-
lichen Brunnen in Nuͤrnberg auf ſechs und
zwanzig. Gewoͤhnliche Schoͤpf- und Ziehbrun-
nen findet man auf allen Straßen.

Zwey oͤffentliche Gebaͤude ziehen, ihres
Alters und ihrer innern Merkwuͤrdigkeiten we-
gen, beſonders die Aufmerkſamkeit der Reiſen-
den auf ſich: die Reichsveſte und das
Rathhaus.

Die Reichsveſte liegt, wie ich ſchon be-
merkt habe, auf einem maͤßigen Huͤgel, der
die Stadt beherrſcht. Sie iſt, nach Verhaͤlt-
niß, klein und unanſehnlich und fuͤr Kaiſer
neuerer Zeiten nicht mehr bewohnbar, wenn
ſie ihnen auch noch zu einer augenblicklichen
Herberge dienen kann. Die Saͤle und Zim-

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[130/0138] Rajaden, Delphinen u. ſ. w. iſt in Bronze vorgeſtellt und Zeichnung und Guß ſind in der That vorzuͤglich. Der Meiſter hieß Georg Schweichger, der es nach dem Modell ei- nes Goldſchmidts, Chriſtoph Ritter's, ausfuͤhrte. Uebrigens belaͤuft ſich die Anzahl der kuͤnſt- lichen Brunnen in Nuͤrnberg auf ſechs und zwanzig. Gewoͤhnliche Schoͤpf- und Ziehbrun- nen findet man auf allen Straßen. Zwey oͤffentliche Gebaͤude ziehen, ihres Alters und ihrer innern Merkwuͤrdigkeiten we- gen, beſonders die Aufmerkſamkeit der Reiſen- den auf ſich: die Reichsveſte und das Rathhaus. Die Reichsveſte liegt, wie ich ſchon be- merkt habe, auf einem maͤßigen Huͤgel, der die Stadt beherrſcht. Sie iſt, nach Verhaͤlt- niß, klein und unanſehnlich und fuͤr Kaiſer neuerer Zeiten nicht mehr bewohnbar, wenn ſie ihnen auch noch zu einer augenblicklichen Herberge dienen kann. Die Saͤle und Zim-

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/138>, abgerufen am 24.11.2024.