kobinerspähungssucht auf beyden Seiten, kein Ziel und keine Mäßigung kannte.
Schlüßlich kann man annehmen, daß, bin- nen dem oben angegebenen Zeitraume, unge- fähr sechs bis siebenhundert Personen den Karlsbader Brunnen getrunken haben. Viele reisen geheilt ab, viele ungeheilt, aber immer mit dem Troste der Brunnenärzte, daß sie ge- sund seyn werden, wenn sie erst von Karlsbad weg sind, oder wenn sie das künftige Jahr wieder kommen.
Den 9ten des Julius reis'te ich von Karls- bad ab, auf Bayreuth. Die nächste Post war Zwoda. (3 M.) Der Weg dahin läuft, auf einem steinigten Boden und durch Hohlwege, in dem Thale fort, das sich zwischen dem Voigtländischen und dem Böhmer Waldgebirge hinzieht, und hier und da Berge und Hügel von der dritten Ordnung zeigt. Was an die- sem Wege von bebauetem Lande liegt, ist sehr fruchtbar und zeigte Saaten von ungewöhnli- cher Stärke und Höhe. Zwischenher findet
kobinerſpaͤhungsſucht auf beyden Seiten, kein Ziel und keine Maͤßigung kannte.
Schluͤßlich kann man annehmen, daß, bin- nen dem oben angegebenen Zeitraume, unge- faͤhr ſechs bis ſiebenhundert Perſonen den Karlsbader Brunnen getrunken haben. Viele reiſen geheilt ab, viele ungeheilt, aber immer mit dem Troſte der Brunnenaͤrzte, daß ſie ge- ſund ſeyn werden, wenn ſie erſt von Karlsbad weg ſind, oder wenn ſie das kuͤnftige Jahr wieder kommen.
Den 9ten des Julius reiſ'te ich von Karls- bad ab, auf Bayreuth. Die naͤchſte Poſt war Zwoda. (3 M.) Der Weg dahin laͤuft, auf einem ſteinigten Boden und durch Hohlwege, in dem Thale fort, das ſich zwiſchen dem Voigtlaͤndiſchen und dem Boͤhmer Waldgebirge hinzieht, und hier und da Berge und Huͤgel von der dritten Ordnung zeigt. Was an die- ſem Wege von bebauetem Lande liegt, iſt ſehr fruchtbar und zeigte Saaten von ungewoͤhnli- cher Staͤrke und Hoͤhe. Zwiſchenher findet
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kobinerſpaͤhungsſucht auf beyden Seiten, kein
Ziel und keine Maͤßigung kannte.
Schluͤßlich kann man annehmen, daß, bin-
nen dem oben angegebenen Zeitraume, unge-
faͤhr ſechs bis ſiebenhundert Perſonen den
Karlsbader Brunnen getrunken haben. Viele
reiſen geheilt ab, viele ungeheilt, aber immer
mit dem Troſte der Brunnenaͤrzte, daß ſie ge-
ſund ſeyn werden, wenn ſie erſt von Karlsbad
weg ſind, oder wenn ſie das kuͤnftige Jahr
wieder kommen.
Den 9ten des Julius reiſ'te ich von Karls-
bad ab, auf Bayreuth. Die naͤchſte Poſt
war Zwoda. (3 M.) Der Weg dahin laͤuft,
auf einem ſteinigten Boden und durch Hohlwege,
in dem Thale fort, das ſich zwiſchen dem
Voigtlaͤndiſchen und dem Boͤhmer Waldgebirge
hinzieht, und hier und da Berge und Huͤgel
von der dritten Ordnung zeigt. Was an die-
ſem Wege von bebauetem Lande liegt, iſt ſehr
fruchtbar und zeigte Saaten von ungewoͤhnli-
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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/108>, abgerufen am 22.11.2024.
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