Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, H. 4. Berlin, 1795.aus dem doppelten Grunde, weil der Dichter Die Possen, die jene Gesellschaft gab, wa- Der König hatte dem Boguslawski aus dem doppelten Grunde, weil der Dichter Die Poſſen, die jene Geſellſchaft gab, wa- Der Koͤnig hatte dem Boguslawski <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0081" n="71"/> aus dem doppelten Grunde, weil der Dichter<lb/> dem Letztern Zuͤge aus dem Charakter und der<lb/> neueſten politiſchen Wikſamkeit des Erſtern un-<lb/> tergelegt hatte, und weil man den Koͤnig Sta-<lb/> nislaus dafuͤr beklatſchen zu muͤſſen glaubte,<lb/> daß <hi rendition="#g">er</hi> der Handlungsweiſe ſeines großen Vor-<lb/> gaͤngers ſeinen Beyfall gab. Die gegenwaͤrti-<lb/> gen Stifter und Fuͤhrer der Revolution und<lb/> ihre Freunde beklatſchten dann ihrerſeits die<lb/> vortheilhafte Stimmung des Publikums, die<lb/> ihre Entwuͤrfe ſo ſehr beguͤnſtigte; und ſo war<lb/> alles in Ordnung und jeder fand ſeine Rech-<lb/> nung dabey.</p><lb/> <p>Die Poſſen, die jene Geſellſchaft gab, wa-<lb/> ren meiſt aus dem Jtalieniſchen uͤberſetzt; ih-<lb/> re kleinen Opern und Luſtſpiele aus dem Fran-<lb/> zoͤſiſchen; ihre Schauſpiele aus dem Deut-<lb/> ſchen. Eigenthuͤmlich polniſche hatten ſie in<lb/> dieſer Gattung nur wenig.</p><lb/> <p>Der Koͤnig hatte dem <hi rendition="#g">Boguslawski</hi><lb/> ſeine eigene Taͤnzergeſellſchaft bewilligt, um<lb/> durch ihre Kunſt die Zahl ſeiner Zuſchauer zu<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [71/0081]
aus dem doppelten Grunde, weil der Dichter
dem Letztern Zuͤge aus dem Charakter und der
neueſten politiſchen Wikſamkeit des Erſtern un-
tergelegt hatte, und weil man den Koͤnig Sta-
nislaus dafuͤr beklatſchen zu muͤſſen glaubte,
daß er der Handlungsweiſe ſeines großen Vor-
gaͤngers ſeinen Beyfall gab. Die gegenwaͤrti-
gen Stifter und Fuͤhrer der Revolution und
ihre Freunde beklatſchten dann ihrerſeits die
vortheilhafte Stimmung des Publikums, die
ihre Entwuͤrfe ſo ſehr beguͤnſtigte; und ſo war
alles in Ordnung und jeder fand ſeine Rech-
nung dabey.
Die Poſſen, die jene Geſellſchaft gab, wa-
ren meiſt aus dem Jtalieniſchen uͤberſetzt; ih-
re kleinen Opern und Luſtſpiele aus dem Fran-
zoͤſiſchen; ihre Schauſpiele aus dem Deut-
ſchen. Eigenthuͤmlich polniſche hatten ſie in
dieſer Gattung nur wenig.
Der Koͤnig hatte dem Boguslawski
ſeine eigene Taͤnzergeſellſchaft bewilligt, um
durch ihre Kunſt die Zahl ſeiner Zuſchauer zu
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0202_1795 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0202_1795/81 |
Zitationshilfe: | Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, H. 4. Berlin, 1795, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0202_1795/81>, abgerufen am 16.02.2025. |