Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, H. 4. Berlin, 1795.die sonst den schönsten Figuren unter den Po- Die übrigen Schauspieler waren, jeder die ſonſt den ſchoͤnſten Figuren unter den Po- Die uͤbrigen Schauſpieler waren, jeder <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0078" n="68"/> die ſonſt den ſchoͤnſten Figuren unter den Po-<lb/> len, weil ſie an eine bequemere gewoͤhnt ſind,<lb/> ein ſteifes, linkes, geſchmackloſes Anſehen giebt.<lb/> Jch ſah dieſen Mann unter andern den <hi rendition="#g">Truf-<lb/> faldino</hi> im <hi rendition="#g">Diener zweyer Herren</hi>, den<lb/><hi rendition="#g">Hausvater</hi> im uͤberſetzten Diderotſchen Stuͤk-<lb/> ke, und <hi rendition="#g">Kaſimir den Großen</hi>, in dem<lb/> Nationalſtuͤcke des aͤltern <hi rendition="#g">Rimzewicz</hi>, drey<lb/> ganz verſchiedene Rollen, jede in ihrer Art<lb/> meiſterhaft, durchfuͤhren. Auch den <hi rendition="#g">Landbo-<lb/> ten</hi>, in <hi rendition="#g">Wibicki's Zuruͤckkunft des<lb/> Landboten</hi>, machte er unuͤbertrefflich.</p><lb/> <p>Die uͤbrigen Schauſpieler waren, jeder<lb/> in ſeinen Rollen, ausgezeichnet gut, beſonders<lb/> war ein Alter da, der mit einer faſt unbegreif-<lb/> lichen Natuͤrlichkeit ſpielte; ein komiſcher Be-<lb/> dienter, der dieſen Charakter, wie er ſich in<lb/> Polen findet, ſehr anziehend (am meiſten fuͤr<lb/> Fremde) darzuſtellen wußte; und ein juriſti-<lb/> ſcher Pedant, Anwald, Sachwalter, der die<lb/> Laͤcherlichkeiten, das grobe Weſen, das hoch-<lb/> muͤthige und betruͤgeriſche Benehmen dieſer<lb/> Leute, vortreflich nachahmte.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [68/0078]
die ſonſt den ſchoͤnſten Figuren unter den Po-
len, weil ſie an eine bequemere gewoͤhnt ſind,
ein ſteifes, linkes, geſchmackloſes Anſehen giebt.
Jch ſah dieſen Mann unter andern den Truf-
faldino im Diener zweyer Herren, den
Hausvater im uͤberſetzten Diderotſchen Stuͤk-
ke, und Kaſimir den Großen, in dem
Nationalſtuͤcke des aͤltern Rimzewicz, drey
ganz verſchiedene Rollen, jede in ihrer Art
meiſterhaft, durchfuͤhren. Auch den Landbo-
ten, in Wibicki's Zuruͤckkunft des
Landboten, machte er unuͤbertrefflich.
Die uͤbrigen Schauſpieler waren, jeder
in ſeinen Rollen, ausgezeichnet gut, beſonders
war ein Alter da, der mit einer faſt unbegreif-
lichen Natuͤrlichkeit ſpielte; ein komiſcher Be-
dienter, der dieſen Charakter, wie er ſich in
Polen findet, ſehr anziehend (am meiſten fuͤr
Fremde) darzuſtellen wußte; und ein juriſti-
ſcher Pedant, Anwald, Sachwalter, der die
Laͤcherlichkeiten, das grobe Weſen, das hoch-
muͤthige und betruͤgeriſche Benehmen dieſer
Leute, vortreflich nachahmte.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |