getriebene, vergoldete Statue Augusts des Ersten zu Pferde auf einem angemessenen Fuß- gestelle von Werkstücken stehet. Die Haupt- wache, die gut in die Augen fällt, und an- sehnliche Bürgerhäuser, umschließen rechts und links diesen Platz. Von demselben tritt man unmittelbar auf die große Elbbrücke, die in Absicht ihrer Länge, Breite, Sauberkeit und Festigkeit, immer eine der prächtigsten in Europa bleiben wird, wenn auch unter den Brücken in Jtalien, z. B. in Pisa und Flo- renz, die zugleich von Marmor sind, einige gefunden werden sollten, die sie, besonders in Leichtigkeit der Bauart, überträfen. Die Aussicht von dieser Brücke herab ist köstlich, und man überblickt den Lauf der Elbe, ober- halb Dresden und unterhalb dieser Stadt, in einer ansehnlichen Entfernung. Die Bergrük- ken, die sie, näher oder entfernter, auf beyden Seiten einschließen, sind theils mit Wald, theils mit Reben besetzt, und unter letztern sieht ein Gewimmel von kleinern und
Viertes Heft. O.
getriebene, vergoldete Statue Auguſts des Erſten zu Pferde auf einem angemeſſenen Fuß- geſtelle von Werkſtuͤcken ſtehet. Die Haupt- wache, die gut in die Augen faͤllt, und an- ſehnliche Buͤrgerhaͤuſer, umſchließen rechts und links dieſen Platz. Von demſelben tritt man unmittelbar auf die große Elbbruͤcke, die in Abſicht ihrer Laͤnge, Breite, Sauberkeit und Feſtigkeit, immer eine der praͤchtigſten in Europa bleiben wird, wenn auch unter den Bruͤcken in Jtalien, z. B. in Piſa und Flo- renz, die zugleich von Marmor ſind, einige gefunden werden ſollten, die ſie, beſonders in Leichtigkeit der Bauart, uͤbertraͤfen. Die Ausſicht von dieſer Bruͤcke herab iſt koͤſtlich, und man uͤberblickt den Lauf der Elbe, ober- halb Dresden und unterhalb dieſer Stadt, in einer anſehnlichen Entfernung. Die Bergruͤk- ken, die ſie, naͤher oder entfernter, auf beyden Seiten einſchließen, ſind theils mit Wald, theils mit Reben beſetzt, und unter letztern ſieht ein Gewimmel von kleinern und
Viertes Heft. O.
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getriebene, vergoldete Statue Auguſts des
Erſten zu Pferde auf einem angemeſſenen Fuß-
geſtelle von Werkſtuͤcken ſtehet. Die Haupt-
wache, die gut in die Augen faͤllt, und an-
ſehnliche Buͤrgerhaͤuſer, umſchließen rechts
und links dieſen Platz. Von demſelben tritt
man unmittelbar auf die große Elbbruͤcke, die
in Abſicht ihrer Laͤnge, Breite, Sauberkeit
und Feſtigkeit, immer eine der praͤchtigſten in
Europa bleiben wird, wenn auch unter den
Bruͤcken in Jtalien, z. B. in Piſa und Flo-
renz, die zugleich von Marmor ſind, einige
gefunden werden ſollten, die ſie, beſonders
in Leichtigkeit der Bauart, uͤbertraͤfen. Die
Ausſicht von dieſer Bruͤcke herab iſt koͤſtlich,
und man uͤberblickt den Lauf der Elbe, ober-
halb Dresden und unterhalb dieſer Stadt, in
einer anſehnlichen Entfernung. Die Bergruͤk-
ken, die ſie, naͤher oder entfernter, auf
beyden Seiten einſchließen, ſind theils mit
Wald, theils mit Reben beſetzt, und unter
letztern ſieht ein Gewimmel von kleinern und
Viertes Heft. O.
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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, H. 4. Berlin, 1795, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0202_1795/249>, abgerufen am 22.07.2024.
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