genden Gegenden nach Böhmen und dem Erz- gebirge zu, gewähren. Zur Rechten sieht man noch nichts als Wald, der sich eine mäßige Anhöhe hinan zieht und jede Aussicht ver- sperrt. Weiter hinunter tritt man in eine schöne Allee von Kastanienbäumen ein, die bis an das schwarze Thor führt, und von da in mehreren Nebenalleen, zum Theil nach dem weißen Thor, zum Theil rechts nach der Heyde zu fortläuft.
Der Eintritt in Dresden von dieser Sei- te, ist glänzend und überaus heiter. So wie man innerhalb des Thores ist, dehnt sich links ein Flügel der ansehnlichen Artillerie- Kaserne aus, und rechts behält man die Kir- che, die in einem guten Geschmack erbauet, aber ohne Thurm ist. An den Platz zwischen beyden lehnt sich eine breite Straße, deren Mitte mit einer wohlunterhaltenen Allee besetzt und mit Geländern eingefaßt ist. Sie hat fast die ganze Länge der Neustadt und läuft in einen Platz aus, worauf die von Kupfer
getrie-
genden Gegenden nach Boͤhmen und dem Erz- gebirge zu, gewaͤhren. Zur Rechten ſieht man noch nichts als Wald, der ſich eine maͤßige Anhoͤhe hinan zieht und jede Ausſicht ver- ſperrt. Weiter hinunter tritt man in eine ſchoͤne Allee von Kaſtanienbaͤumen ein, die bis an das ſchwarze Thor fuͤhrt, und von da in mehreren Nebenalleen, zum Theil nach dem weißen Thor, zum Theil rechts nach der Heyde zu fortlaͤuft.
Der Eintritt in Dresden von dieſer Sei- te, iſt glaͤnzend und uͤberaus heiter. So wie man innerhalb des Thores iſt, dehnt ſich links ein Fluͤgel der anſehnlichen Artillerie- Kaſerne aus, und rechts behaͤlt man die Kir- che, die in einem guten Geſchmack erbauet, aber ohne Thurm iſt. An den Platz zwiſchen beyden lehnt ſich eine breite Straße, deren Mitte mit einer wohlunterhaltenen Allee beſetzt und mit Gelaͤndern eingefaßt iſt. Sie hat faſt die ganze Laͤnge der Neuſtadt und laͤuft in einen Platz aus, worauf die von Kupfer
getrie-
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genden Gegenden nach Boͤhmen und dem Erz-
gebirge zu, gewaͤhren. Zur Rechten ſieht man
noch nichts als Wald, der ſich eine maͤßige
Anhoͤhe hinan zieht und jede Ausſicht ver-
ſperrt. Weiter hinunter tritt man in eine
ſchoͤne Allee von Kaſtanienbaͤumen ein, die
bis an das ſchwarze Thor fuͤhrt, und
von da in mehreren Nebenalleen, zum Theil
nach dem weißen Thor, zum Theil rechts
nach der Heyde zu fortlaͤuft.
Der Eintritt in Dresden von dieſer Sei-
te, iſt glaͤnzend und uͤberaus heiter. So wie
man innerhalb des Thores iſt, dehnt ſich
links ein Fluͤgel der anſehnlichen Artillerie-
Kaſerne aus, und rechts behaͤlt man die Kir-
che, die in einem guten Geſchmack erbauet,
aber ohne Thurm iſt. An den Platz zwiſchen
beyden lehnt ſich eine breite Straße, deren
Mitte mit einer wohlunterhaltenen Allee beſetzt
und mit Gelaͤndern eingefaßt iſt. Sie hat
faſt die ganze Laͤnge der Neuſtadt und laͤuft
in einen Platz aus, worauf die von Kupfer
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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, H. 4. Berlin, 1795, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0202_1795/248>, abgerufen am 22.07.2024.
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