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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, H. 4. Berlin, 1795.

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nach Landshut hinein, das zuerst mit ganz
auf die Erde gedrückten Dächern erscheint, all-
mählig aber sich erhebt und mit zweystöckigen
Häusern, die Wohlhabenheit ankündigen, vor
einem steht.

Von Landshut an ist ein ewiges Steigen.
Gruppen beträchtlicher Berge standen vor und
neben mir. Je höher ich kam, desto tiefer war
der Schnee, und auf dem höchsten Punkte des
Berges fand ich die Spur verschneyet und
war mitten in einer dichten Schneewolke, die
sich so reichlich entlud, als ob ich dem Decem-
ber so nahe gewesen wäre, als dem Junius.
Es ging endlich wieder bergunter und ich er-
blickte von oben herab Schmiedeberg. Rechts
und links behielt ich schroffe Felsen und fin-
stern Wald, und ein paar Stürzbäche ließen
sich rauschend neben mir vernehmen.

Die Menschen, die hier herum wohnen,
waren dieses Wetters in dieser Jahrszeit ge-
wohnt und sie versicherten mich, noch später
im Jahre solche Rückfälle des Frühlings in den

nach Landshut hinein, das zuerſt mit ganz
auf die Erde gedruͤckten Daͤchern erſcheint, all-
maͤhlig aber ſich erhebt und mit zweyſtoͤckigen
Haͤuſern, die Wohlhabenheit ankuͤndigen, vor
einem ſteht.

Von Landshut an iſt ein ewiges Steigen.
Gruppen betraͤchtlicher Berge ſtanden vor und
neben mir. Je hoͤher ich kam, deſto tiefer war
der Schnee, und auf dem hoͤchſten Punkte des
Berges fand ich die Spur verſchneyet und
war mitten in einer dichten Schneewolke, die
ſich ſo reichlich entlud, als ob ich dem Decem-
ber ſo nahe geweſen waͤre, als dem Junius.
Es ging endlich wieder bergunter und ich er-
blickte von oben herab Schmiedeberg. Rechts
und links behielt ich ſchroffe Felſen und fin-
ſtern Wald, und ein paar Stuͤrzbaͤche ließen
ſich rauſchend neben mir vernehmen.

Die Menſchen, die hier herum wohnen,
waren dieſes Wetters in dieſer Jahrszeit ge-
wohnt und ſie verſicherten mich, noch ſpaͤter
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[227/0237] nach Landshut hinein, das zuerſt mit ganz auf die Erde gedruͤckten Daͤchern erſcheint, all- maͤhlig aber ſich erhebt und mit zweyſtoͤckigen Haͤuſern, die Wohlhabenheit ankuͤndigen, vor einem ſteht. Von Landshut an iſt ein ewiges Steigen. Gruppen betraͤchtlicher Berge ſtanden vor und neben mir. Je hoͤher ich kam, deſto tiefer war der Schnee, und auf dem hoͤchſten Punkte des Berges fand ich die Spur verſchneyet und war mitten in einer dichten Schneewolke, die ſich ſo reichlich entlud, als ob ich dem Decem- ber ſo nahe geweſen waͤre, als dem Junius. Es ging endlich wieder bergunter und ich er- blickte von oben herab Schmiedeberg. Rechts und links behielt ich ſchroffe Felſen und fin- ſtern Wald, und ein paar Stuͤrzbaͤche ließen ſich rauſchend neben mir vernehmen. Die Menſchen, die hier herum wohnen, waren dieſes Wetters in dieſer Jahrszeit ge- wohnt und ſie verſicherten mich, noch ſpaͤter im Jahre ſolche Ruͤckfaͤlle des Fruͤhlings in den

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, H. 4. Berlin, 1795, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0202_1795/237>, abgerufen am 24.11.2024.