viel fleißige Kirchengänger unter allen Ständen zu finden, die es freylich oft genug bloß dar- um seyn mögen, weil es Ton ist, oder weil sich die Nachbarn darum bekümmern. Auch hat der lutherische Kirchengebrauch in Breslau noch auffallend viel von dem katholischen. Die- sen Umstand, wie den erstern, erklärt man sich aber leicht aus der nahen Nachbarschaft beyder Bekenntnisse, die weniger eifrig schei- nen, da wo sie allein sind.
Breslau besitzt einen großen Schatz an li- terarischen, alt-architektonischen, artistischen, naturhistorischen, technologischen etc. Seltenhei- ten und Merkwürdigkeiten, die aufzuzeichnen nicht in meinem Plane liegt. Jch nenne un- ten ein paar Bücher, die dergleichen in Men- ge enthalten und in Breslau meine Führer gewesen sind. *)
*)Von Breslau, dokumentierte Geschichte und Beschreibung; daselbst 1780-1783. Zölners Briefe über Schlesien, Krakau Wilieza und die Grafschaft Glatz etc. Ber- lin, 2 Theile, 1792-93.
viel fleißige Kirchengaͤnger unter allen Staͤnden zu finden, die es freylich oft genug bloß dar- um ſeyn moͤgen, weil es Ton iſt, oder weil ſich die Nachbarn darum bekuͤmmern. Auch hat der lutheriſche Kirchengebrauch in Breslau noch auffallend viel von dem katholiſchen. Die- ſen Umſtand, wie den erſtern, erklaͤrt man ſich aber leicht aus der nahen Nachbarſchaft beyder Bekenntniſſe, die weniger eifrig ſchei- nen, da wo ſie allein ſind.
Breslau beſitzt einen großen Schatz an li- terariſchen, alt-architektoniſchen, artiſtiſchen, naturhiſtoriſchen, technologiſchen ꝛc. Seltenhei- ten und Merkwuͤrdigkeiten, die aufzuzeichnen nicht in meinem Plane liegt. Jch nenne un- ten ein paar Buͤcher, die dergleichen in Men- ge enthalten und in Breslau meine Fuͤhrer geweſen ſind. *)
*)Von Breslau, dokumentierte Geſchichte und Beſchreibung; daſelbſt 1780-1783. Zoͤlners Briefe uͤber Schleſien, Krakau Wilieza und die Grafſchaft Glatz ꝛc. Ber- lin, 2 Theile, 1792-93.
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viel fleißige Kirchengaͤnger unter allen Staͤnden
zu finden, die es freylich oft genug bloß dar-
um ſeyn moͤgen, weil es Ton iſt, oder weil
ſich die Nachbarn darum bekuͤmmern. Auch
hat der lutheriſche Kirchengebrauch in Breslau
noch auffallend viel von dem katholiſchen. Die-
ſen Umſtand, wie den erſtern, erklaͤrt man
ſich aber leicht aus der nahen Nachbarſchaft
beyder Bekenntniſſe, die weniger eifrig ſchei-
nen, da wo ſie allein ſind.
Breslau beſitzt einen großen Schatz an li-
terariſchen, alt-architektoniſchen, artiſtiſchen,
naturhiſtoriſchen, technologiſchen ꝛc. Seltenhei-
ten und Merkwuͤrdigkeiten, die aufzuzeichnen
nicht in meinem Plane liegt. Jch nenne un-
ten ein paar Buͤcher, die dergleichen in Men-
ge enthalten und in Breslau meine Fuͤhrer
geweſen ſind. *)
*) Von Breslau, dokumentierte Geſchichte
und Beſchreibung; daſelbſt 1780-1783.
Zoͤlners Briefe uͤber Schleſien, Krakau
Wilieza und die Grafſchaft Glatz ꝛc. Ber-
lin, 2 Theile, 1792-93.
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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, H. 4. Berlin, 1795, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0202_1795/232>, abgerufen am 22.07.2024.
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