Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, H. 4. Berlin, 1795.sterhafte Handhabung seiner Eigenliebe und Nie hat ein junger Pole seine Reisen besser ſterhafte Handhabung ſeiner Eigenliebe und Nie hat ein junger Pole ſeine Reiſen beſſer <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0132" n="122"/> ſterhafte Handhabung ſeiner Eigenliebe und<lb/> ſeines Ehrgeizes erhoben ihn, in den Maͤnner-<lb/> jahren, uͤber alle ſeine gleichjaͤhrige Landes-<lb/> leute.</p><lb/> <p>Nie hat ein junger Pole ſeine Reiſen beſſer<lb/> genutzt, als Stanislaus. Ein ausgezeichneter<lb/> Hang, durch koͤrperliche und geiſtige Vorzuͤge<lb/> zu gefallen, der bis jetzt ein Hauptzug in ſeinem<lb/> Charakter geblieben iſt, machte ihn auf alle<lb/> Vollkommenheiten um ihn her aufmerkſam und<lb/> drang ihn, ſich ihrer auch fuͤr ſich zu bemaͤch-<lb/> tigen. So ward Frankreich fuͤr ihn die Schu-<lb/> le in der Kunſt, ſein Aeußeres durch Anſtand,<lb/> Leichtigkeit und Geſchmack in der Kleidung<lb/> hervor zu heben; ſein Jnneres durch heitere<lb/> Philoſophie und Moral zu ſchmuͤcken; und<lb/> ſeinem ganzen Weſen den Charakter des voll-<lb/> kommenen Hofmanns mitzutheilen, der um je-<lb/> ne Zeit noch ausſchließend in Frankreich zu<lb/> Hauſe war. Er lernte die Sprache des Lan-<lb/> des, wie ſeine Mutterſprache, reden und ſchrei-<lb/> ben, und ſie iſt bis jetzt, im geſellſchaftlichen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [122/0132]
ſterhafte Handhabung ſeiner Eigenliebe und
ſeines Ehrgeizes erhoben ihn, in den Maͤnner-
jahren, uͤber alle ſeine gleichjaͤhrige Landes-
leute.
Nie hat ein junger Pole ſeine Reiſen beſſer
genutzt, als Stanislaus. Ein ausgezeichneter
Hang, durch koͤrperliche und geiſtige Vorzuͤge
zu gefallen, der bis jetzt ein Hauptzug in ſeinem
Charakter geblieben iſt, machte ihn auf alle
Vollkommenheiten um ihn her aufmerkſam und
drang ihn, ſich ihrer auch fuͤr ſich zu bemaͤch-
tigen. So ward Frankreich fuͤr ihn die Schu-
le in der Kunſt, ſein Aeußeres durch Anſtand,
Leichtigkeit und Geſchmack in der Kleidung
hervor zu heben; ſein Jnneres durch heitere
Philoſophie und Moral zu ſchmuͤcken; und
ſeinem ganzen Weſen den Charakter des voll-
kommenen Hofmanns mitzutheilen, der um je-
ne Zeit noch ausſchließend in Frankreich zu
Hauſe war. Er lernte die Sprache des Lan-
des, wie ſeine Mutterſprache, reden und ſchrei-
ben, und ſie iſt bis jetzt, im geſellſchaftlichen
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