Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, H. 4. Berlin, 1795.Jndem ich die bisher aufgestellten Wahrneh- Die Quellen dieser Unordnung sind dem Eine Regierungsveränderung in Polen zu Jndem ich die bisher aufgeſtellten Wahrneh- Die Quellen dieſer Unordnung ſind dem Eine Regierungsveraͤnderung in Polen zu <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0124" n="114"/> <p><hi rendition="#in">J</hi>ndem ich die bisher aufgeſtellten Wahrneh-<lb/> mungen uͤber Polen und deſſen Bewohner noch<lb/> einmal im Ganzen uͤberſehe, finde ich, daß ſie<lb/> ſich, ohne daß ich irgend einem Zuge Gewalt<lb/> angethan, in ein vollſtaͤndiges Gemaͤlde poli-<lb/> tiſcher und moraliſcher Unordnung zuſammen<lb/> gefuͤgt haben.</p><lb/> <p>Die Quellen dieſer Unordnung ſind dem<lb/> aufmerkſamen Leſer nicht entgangen. Er weiß<lb/> auch, daß ſie nicht mehr verſtopft werden koͤn-<lb/> nen, ſeit dem Polen, um im Jnnern vor ſich<lb/> ſelbſt Ruhe zu haben, Freunde von außem zur<lb/> Huͤlfe gerufen hat, die einmal nicht anders<lb/> ſind, als politiſche Freunde ſeyn koͤnnen. Es<lb/> iſt mit Haabe und Willen unter ihre Vormund-<lb/> ſchaft gerathen, und wird nie fuͤr muͤndig er-<lb/> klaͤrt werden, weil ihm Schuld gegeben werden<lb/> kann, zu Zeiten irre zu reden und zu han-<lb/> deln.</p><lb/> <p>Eine Regierungsveraͤnderung in Polen zu<lb/> treffen, iſt, ſeit dieſer Zeit, die ſchwerſte Auf-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [114/0124]
Jndem ich die bisher aufgeſtellten Wahrneh-
mungen uͤber Polen und deſſen Bewohner noch
einmal im Ganzen uͤberſehe, finde ich, daß ſie
ſich, ohne daß ich irgend einem Zuge Gewalt
angethan, in ein vollſtaͤndiges Gemaͤlde poli-
tiſcher und moraliſcher Unordnung zuſammen
gefuͤgt haben.
Die Quellen dieſer Unordnung ſind dem
aufmerkſamen Leſer nicht entgangen. Er weiß
auch, daß ſie nicht mehr verſtopft werden koͤn-
nen, ſeit dem Polen, um im Jnnern vor ſich
ſelbſt Ruhe zu haben, Freunde von außem zur
Huͤlfe gerufen hat, die einmal nicht anders
ſind, als politiſche Freunde ſeyn koͤnnen. Es
iſt mit Haabe und Willen unter ihre Vormund-
ſchaft gerathen, und wird nie fuͤr muͤndig er-
klaͤrt werden, weil ihm Schuld gegeben werden
kann, zu Zeiten irre zu reden und zu han-
deln.
Eine Regierungsveraͤnderung in Polen zu
treffen, iſt, ſeit dieſer Zeit, die ſchwerſte Auf-
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