Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, H. 4. Berlin, 1795.fassung der Konstitution von 1768. Zwar hat- So fand der jetzige König, als er den Thron faſſung der Konſtitution von 1768. Zwar hat- So fand der jetzige Koͤnig, als er den Thron <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0113" n="103"/> faſſung der Konſtitution von 1768. Zwar hat-<lb/> ten jene nicht verſaͤumt, ſich dagegen zu regen,<lb/> aber ihre Vorſtellungen bewirkten nichts, da<lb/> ſie nun die ſchwaͤchſten geworden waren. Sie<lb/> hatten diejenigen Maͤchte, die uͤber den Frie-<lb/> den von Oliwa (1660), der ihnen die Erhal-<lb/> tung aller ihrer Rechte verſicherte, die Gewaͤhr<lb/> geleiſtet, um ihre Vermittelung gebeten, aber<lb/> darauf hatten die Katholiken, wie oben erwaͤhnt,<lb/> mit einem Geſetze geantwortet, das ſie fuͤr<lb/> Hochverraͤther erklaͤrte, wenn ſie bey auswaͤr-<lb/> tigen Maͤchten um Beyſtand anſuchten. Hier<lb/> waren politiſche Beſorgniſſe zum kirchlichen<lb/> Verfolgungsgeiſte und zur ſtaatsbuͤrgerlichen<lb/> Eiferſucht getreten und hatten dieſe um ſo wil-<lb/> der und hartnaͤckiger gemacht.</p><lb/> <p>So fand der jetzige Koͤnig, als er den Thron<lb/> beſtieg, die Stimmung der Gemuͤther, und er<lb/> war gezwungen, in ſeinen Pakten alle den Diſ-<lb/> ſidenten nachtheilige Geſetze zu wiederholen und<lb/> zu beſchwoͤren. Zwar gaben die Gewaͤhrleiſter<lb/> des Oliwiſchen Friedens (Rußland, Preußen,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [103/0113]
faſſung der Konſtitution von 1768. Zwar hat-
ten jene nicht verſaͤumt, ſich dagegen zu regen,
aber ihre Vorſtellungen bewirkten nichts, da
ſie nun die ſchwaͤchſten geworden waren. Sie
hatten diejenigen Maͤchte, die uͤber den Frie-
den von Oliwa (1660), der ihnen die Erhal-
tung aller ihrer Rechte verſicherte, die Gewaͤhr
geleiſtet, um ihre Vermittelung gebeten, aber
darauf hatten die Katholiken, wie oben erwaͤhnt,
mit einem Geſetze geantwortet, das ſie fuͤr
Hochverraͤther erklaͤrte, wenn ſie bey auswaͤr-
tigen Maͤchten um Beyſtand anſuchten. Hier
waren politiſche Beſorgniſſe zum kirchlichen
Verfolgungsgeiſte und zur ſtaatsbuͤrgerlichen
Eiferſucht getreten und hatten dieſe um ſo wil-
der und hartnaͤckiger gemacht.
So fand der jetzige Koͤnig, als er den Thron
beſtieg, die Stimmung der Gemuͤther, und er
war gezwungen, in ſeinen Pakten alle den Diſ-
ſidenten nachtheilige Geſetze zu wiederholen und
zu beſchwoͤren. Zwar gaben die Gewaͤhrleiſter
des Oliwiſchen Friedens (Rußland, Preußen,
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