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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, [H. 3]. Berlin, 1795.

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paar Häuser, die von Sächsischen Beamten
bewohnt werden, und links dergleichen, nebst
einem mit Bäumen und Büschen besetzten Ra-
senplatze. An dem Ausgange selbst stehen, an
beyden Seiten, kleine Häuser, worin, gerade
wie an dem Ein- und Ausgange des großen
Gartens
bey Dresden, sogenanntes Sächsi-
sches Bier geschenkt wird.

Die Alleen, Hecken und Rasenstücke im
Garten selbst sind nach französischem Ge-
schmacke. Sie gewähren zwar viel Raum
und gestatten weite Aussichten den Garten
hinab und hinauf, aber wenig Schatten. Deß-
halb besucht man auch diesen Garten am häu-
figsten des Morgens und des Abends. Ge-
frornes und andre Erfrischungen hat man un-
ter dem erwähnten Pavillon, in welchem Zim-
mer angebracht sind, und in einem Zelte, feil,
das an der rechten Seite des Gartens, unge-
fähr in der Mitte desselben, aufgeschlagen wird;
Backwerk und feine Wasser werden theils
herumgetragen, theils findet man sie in einem

paar Haͤuſer, die von Saͤchſiſchen Beamten
bewohnt werden, und links dergleichen, nebſt
einem mit Baͤumen und Buͤſchen beſetzten Ra-
ſenplatze. An dem Ausgange ſelbſt ſtehen, an
beyden Seiten, kleine Haͤuſer, worin, gerade
wie an dem Ein- und Ausgange des großen
Gartens
bey Dresden, ſogenanntes Saͤchſi-
ſches Bier geſchenkt wird.

Die Alleen, Hecken und Raſenſtuͤcke im
Garten ſelbſt ſind nach franzoͤſiſchem Ge-
ſchmacke. Sie gewaͤhren zwar viel Raum
und geſtatten weite Ausſichten den Garten
hinab und hinauf, aber wenig Schatten. Deß-
halb beſucht man auch dieſen Garten am haͤu-
figſten des Morgens und des Abends. Ge-
frornes und andre Erfriſchungen hat man un-
ter dem erwaͤhnten Pavillon, in welchem Zim-
mer angebracht ſind, und in einem Zelte, feil,
das an der rechten Seite des Gartens, unge-
faͤhr in der Mitte deſſelben, aufgeſchlagen wird;
Backwerk und feine Waſſer werden theils
herumgetragen, theils findet man ſie in einem

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[77/0087] paar Haͤuſer, die von Saͤchſiſchen Beamten bewohnt werden, und links dergleichen, nebſt einem mit Baͤumen und Buͤſchen beſetzten Ra- ſenplatze. An dem Ausgange ſelbſt ſtehen, an beyden Seiten, kleine Haͤuſer, worin, gerade wie an dem Ein- und Ausgange des großen Gartens bey Dresden, ſogenanntes Saͤchſi- ſches Bier geſchenkt wird. Die Alleen, Hecken und Raſenſtuͤcke im Garten ſelbſt ſind nach franzoͤſiſchem Ge- ſchmacke. Sie gewaͤhren zwar viel Raum und geſtatten weite Ausſichten den Garten hinab und hinauf, aber wenig Schatten. Deß- halb beſucht man auch dieſen Garten am haͤu- figſten des Morgens und des Abends. Ge- frornes und andre Erfriſchungen hat man un- ter dem erwaͤhnten Pavillon, in welchem Zim- mer angebracht ſind, und in einem Zelte, feil, das an der rechten Seite des Gartens, unge- faͤhr in der Mitte deſſelben, aufgeſchlagen wird; Backwerk und feine Waſſer werden theils herumgetragen, theils findet man ſie in einem

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, [H. 3]. Berlin, 1795, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0201_1795/87>, abgerufen am 22.11.2024.