Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, [H. 3]. Berlin, 1795.schmack und ihrer Einbildungskraft, leiten las- Die Männer bleiben in der Wahl, im Ge- ſchmack und ihrer Einbildungskraft, leiten laſ- Die Maͤnner bleiben in der Wahl, im Ge- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0209" n="199"/> ſchmack und ihrer Einbildungskraft, leiten laſ-<lb/> ſen. Es giebt in der That kein Schauſpiel,<lb/> das verfuͤhreriſcher waͤre, als ein Ball in War-<lb/> ſchau, auf welchem der Aushub der Eleganten<lb/> von Polen vollzaͤhlig zugegen iſt.</p><lb/> <p>Die Maͤnner bleiben in der Wahl, im Ge-<lb/> ſchmack, in der Zuſammenſetzung ihrer Klei-<lb/> dungsſtuͤcke, hinter den ehemaligen Elegants<lb/> in Paris, und den gegenwaͤrtigen in London,<lb/> weit zuruͤck. Die Nationaltracht iſt mehr praͤch-<lb/> tig und koſtbar, als geſchmackvoll, obgleich ſie<lb/> keinem wohlgewachſenen Mann uͤbel ſteht. Das<lb/> Oberkleid faͤllt, in einem bequemen Schnitte,<lb/> bis auf die Mitte der Wade herab, hat keine<lb/> Schoͤße, keine Taſchenpatten, hinten keinen<lb/> Schlitz, aber wohl eine breite kahle Taille,<lb/> die ſich da endigt, wo die Huͤften anfangen,<lb/> von welchen, auf beyden Seiten, drey oder<lb/> vier dichte Falten, die ſich nach unten zu im-<lb/> mer mehr erweitern, herabfallen. Die Aer-<lb/> mel dieſes Oberkleides ſind, nach dem Ellen-<lb/> bogen zu, gebrochen, und werden uͤber die<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [199/0209]
ſchmack und ihrer Einbildungskraft, leiten laſ-
ſen. Es giebt in der That kein Schauſpiel,
das verfuͤhreriſcher waͤre, als ein Ball in War-
ſchau, auf welchem der Aushub der Eleganten
von Polen vollzaͤhlig zugegen iſt.
Die Maͤnner bleiben in der Wahl, im Ge-
ſchmack, in der Zuſammenſetzung ihrer Klei-
dungsſtuͤcke, hinter den ehemaligen Elegants
in Paris, und den gegenwaͤrtigen in London,
weit zuruͤck. Die Nationaltracht iſt mehr praͤch-
tig und koſtbar, als geſchmackvoll, obgleich ſie
keinem wohlgewachſenen Mann uͤbel ſteht. Das
Oberkleid faͤllt, in einem bequemen Schnitte,
bis auf die Mitte der Wade herab, hat keine
Schoͤße, keine Taſchenpatten, hinten keinen
Schlitz, aber wohl eine breite kahle Taille,
die ſich da endigt, wo die Huͤften anfangen,
von welchen, auf beyden Seiten, drey oder
vier dichte Falten, die ſich nach unten zu im-
mer mehr erweitern, herabfallen. Die Aer-
mel dieſes Oberkleides ſind, nach dem Ellen-
bogen zu, gebrochen, und werden uͤber die
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