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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, [H. 3]. Berlin, 1795.

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wie es die Seltenheit ihrer Talente in Polen,
die Aufopferung ihres väterlichen Bodens, und
die Trennung von ihrer Familie und ihren
Freunden, erfordern. So ist es mit denjeni-
gen Lehrern, die zur Bildung der Sitten und
des Verstandes vornehmer Kinder gehalten
werden; so ist es mit denen, die ihnen in der
Reit- Fecht- Tanz- Zeichen- und Tonkunst Un-
terricht geben. Fast alle sind Ausländer; sie
müssen für ihre Auswanderung Ersatz haben,
sie wollen ein Vermögen erwerben, mit dem
sie einmal ihr Vaterland wieder aufsuchen kön-
nen, sie lassen sich mithin theuer bezahlen.
Derselbe Fall ist es mit den Aerzten, Wund-
ärzten, Künstlern, Köchen, Kammerdienern etc.
die sämmtlich ihre Dienste höher anschlagen,
als anderwärts, wo sie mit einer Menge von
eben so geschickten Nebenbuhlern einerley Lauf-
bahn zu machen haben.

Die Werke der Wissenschaften und schönen
Künste sind hier ebenfalls schwerer zu erhal-
ten, mithin theurer, als sonst überall. Der

wie es die Seltenheit ihrer Talente in Polen,
die Aufopferung ihres vaͤterlichen Bodens, und
die Trennung von ihrer Familie und ihren
Freunden, erfordern. So iſt es mit denjeni-
gen Lehrern, die zur Bildung der Sitten und
des Verſtandes vornehmer Kinder gehalten
werden; ſo iſt es mit denen, die ihnen in der
Reit- Fecht- Tanz- Zeichen- und Tonkunſt Un-
terricht geben. Faſt alle ſind Auslaͤnder; ſie
muͤſſen fuͤr ihre Auswanderung Erſatz haben,
ſie wollen ein Vermoͤgen erwerben, mit dem
ſie einmal ihr Vaterland wieder aufſuchen koͤn-
nen, ſie laſſen ſich mithin theuer bezahlen.
Derſelbe Fall iſt es mit den Aerzten, Wund-
aͤrzten, Kuͤnſtlern, Koͤchen, Kammerdienern ꝛc.
die ſaͤmmtlich ihre Dienſte hoͤher anſchlagen,
als anderwaͤrts, wo ſie mit einer Menge von
eben ſo geſchickten Nebenbuhlern einerley Lauf-
bahn zu machen haben.

Die Werke der Wiſſenſchaften und ſchoͤnen
Kuͤnſte ſind hier ebenfalls ſchwerer zu erhal-
ten, mithin theurer, als ſonſt uͤberall. Der

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[107/0117] wie es die Seltenheit ihrer Talente in Polen, die Aufopferung ihres vaͤterlichen Bodens, und die Trennung von ihrer Familie und ihren Freunden, erfordern. So iſt es mit denjeni- gen Lehrern, die zur Bildung der Sitten und des Verſtandes vornehmer Kinder gehalten werden; ſo iſt es mit denen, die ihnen in der Reit- Fecht- Tanz- Zeichen- und Tonkunſt Un- terricht geben. Faſt alle ſind Auslaͤnder; ſie muͤſſen fuͤr ihre Auswanderung Erſatz haben, ſie wollen ein Vermoͤgen erwerben, mit dem ſie einmal ihr Vaterland wieder aufſuchen koͤn- nen, ſie laſſen ſich mithin theuer bezahlen. Derſelbe Fall iſt es mit den Aerzten, Wund- aͤrzten, Kuͤnſtlern, Koͤchen, Kammerdienern ꝛc. die ſaͤmmtlich ihre Dienſte hoͤher anſchlagen, als anderwaͤrts, wo ſie mit einer Menge von eben ſo geſchickten Nebenbuhlern einerley Lauf- bahn zu machen haben. Die Werke der Wiſſenſchaften und ſchoͤnen Kuͤnſte ſind hier ebenfalls ſchwerer zu erhal- ten, mithin theurer, als ſonſt uͤberall. Der

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, [H. 3]. Berlin, 1795, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0201_1795/117>, abgerufen am 25.11.2024.