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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 1, H. 2. Berlin, 1795.

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ein guter Freund von ihm das Geschäft des
Einführers vertrat. Diese Einrichtung war
nicht nur in adelichen Häusern, sondern auch
in mehreren bürgerlichen. Die Wechsler,
Tepper und Kabrit, hatten meist alle Wo-
chentage offenen Tisch und man kam nie da-
hin, ohne sehr bedeutende Personen vom ho-
hen Adel an demselben zu finden. Der König
selbst speis'te nicht selten bey ihnen, noch häu-
figer aber bey dem Wechsler Blank, mit dem
er vorzüglich Geschäfte hatte. Einige Kauf-
mannsh;äuser unterhielten für ihre bürgerlichen
Bekanntschaften, nach eben dem Fuße, einige
Gedecke.

Musik, Tanz, Spiel und Galanterie
waren die vorzüglichsten Belustigungen aller
warschauischen Gesellschaften. Die höhern
Klassen besonders liebten die Musik und sie
gehörte bey ihnen zur Erziehung. Man fand
manche angenehme Stimme unter den Wei-
ber und Männern, und manche der letzten

spielten

ein guter Freund von ihm das Geſchaͤft des
Einfuͤhrers vertrat. Dieſe Einrichtung war
nicht nur in adelichen Haͤuſern, ſondern auch
in mehreren buͤrgerlichen. Die Wechſler,
Tepper und Kabrit, hatten meiſt alle Wo-
chentage offenen Tiſch und man kam nie da-
hin, ohne ſehr bedeutende Perſonen vom ho-
hen Adel an demſelben zu finden. Der Koͤnig
ſelbſt ſpeiſ'te nicht ſelten bey ihnen, noch haͤu-
figer aber bey dem Wechſler Blank, mit dem
er vorzuͤglich Geſchaͤfte hatte. Einige Kauf-
mannsh;aͤuſer unterhielten fuͤr ihre buͤrgerlichen
Bekanntſchaften, nach eben dem Fuße, einige
Gedecke.

Muſik, Tanz, Spiel und Galanterie
waren die vorzuͤglichſten Beluſtigungen aller
warſchauiſchen Geſellſchaften. Die hoͤhern
Klaſſen beſonders liebten die Muſik und ſie
gehoͤrte bey ihnen zur Erziehung. Man fand
manche angenehme Stimme unter den Wei-
ber und Maͤnnern, und manche der letzten

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[192/0202] ein guter Freund von ihm das Geſchaͤft des Einfuͤhrers vertrat. Dieſe Einrichtung war nicht nur in adelichen Haͤuſern, ſondern auch in mehreren buͤrgerlichen. Die Wechſler, Tepper und Kabrit, hatten meiſt alle Wo- chentage offenen Tiſch und man kam nie da- hin, ohne ſehr bedeutende Perſonen vom ho- hen Adel an demſelben zu finden. Der Koͤnig ſelbſt ſpeiſ'te nicht ſelten bey ihnen, noch haͤu- figer aber bey dem Wechſler Blank, mit dem er vorzuͤglich Geſchaͤfte hatte. Einige Kauf- mannsh;aͤuſer unterhielten fuͤr ihre buͤrgerlichen Bekanntſchaften, nach eben dem Fuße, einige Gedecke. Muſik, Tanz, Spiel und Galanterie waren die vorzuͤglichſten Beluſtigungen aller warſchauiſchen Geſellſchaften. Die hoͤhern Klaſſen beſonders liebten die Muſik und ſie gehoͤrte bey ihnen zur Erziehung. Man fand manche angenehme Stimme unter den Wei- ber und Maͤnnern, und manche der letzten ſpielten

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 1, H. 2. Berlin, 1795, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0102_1795/202>, abgerufen am 21.11.2024.