Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 1, H. 2. Berlin, 1795.Es ist Grundsatz bey den großen polnischen Es iſt Grundſatz bey den großen polniſchen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0164" n="154"/> <p>Es iſt Grundſatz bey den großen polniſchen<lb/> Haͤuſern, in ſo vielen Woiwodſchaften, als<lb/> moͤglich, Guͤter anzukaufen, um in ſo vielen,<lb/> als moͤglich, Einfluß auf den Landtagen, bey<lb/> Beſetzung der Landaͤmter, bey der Wahl der<lb/> Reichsboten, zu ihrem Vortheile ſowohl als<lb/> zum Vortheil ihrer Anhaͤnger und Verwand-<lb/> ten, ſich zu verſchaffen. Da aber nicht jede<lb/> Provinz von Polen gleiche Bequemlichkeit zur<lb/> Ausfuhr ihrer Erzeugniſſe hat, da die angraͤn-<lb/> zenden Laͤnder derſelben mehr oder weniger<lb/> beduͤrftig ſind, ſie mithin hoͤher oder niedriger<lb/> bezahlen; da die Auflagen und Einfuhrgefaͤlle<lb/> in dem einen benachbarten Staate hoͤher oder<lb/> niedriger ſind, als in dem andern: ſo liegt<lb/> hierin ein neuer Grund, warum ſie nicht zu<lb/> einer beſtimmten Ueberſicht ihrer Beſitzungen<lb/> und deren Ertrages gelangen koͤnnen. Haͤtten<lb/> ſie auch einen Maßſtab fuͤr ihre Guͤter in der<lb/> einen Provinz, ſo paßt dieſer nicht auf ihre<lb/> Beſitzlichkeiten in andern, und einige davon<lb/> liegen oft ſo entfernt von ihrem eigentlichen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [154/0164]
Es iſt Grundſatz bey den großen polniſchen
Haͤuſern, in ſo vielen Woiwodſchaften, als
moͤglich, Guͤter anzukaufen, um in ſo vielen,
als moͤglich, Einfluß auf den Landtagen, bey
Beſetzung der Landaͤmter, bey der Wahl der
Reichsboten, zu ihrem Vortheile ſowohl als
zum Vortheil ihrer Anhaͤnger und Verwand-
ten, ſich zu verſchaffen. Da aber nicht jede
Provinz von Polen gleiche Bequemlichkeit zur
Ausfuhr ihrer Erzeugniſſe hat, da die angraͤn-
zenden Laͤnder derſelben mehr oder weniger
beduͤrftig ſind, ſie mithin hoͤher oder niedriger
bezahlen; da die Auflagen und Einfuhrgefaͤlle
in dem einen benachbarten Staate hoͤher oder
niedriger ſind, als in dem andern: ſo liegt
hierin ein neuer Grund, warum ſie nicht zu
einer beſtimmten Ueberſicht ihrer Beſitzungen
und deren Ertrages gelangen koͤnnen. Haͤtten
ſie auch einen Maßſtab fuͤr ihre Guͤter in der
einen Provinz, ſo paßt dieſer nicht auf ihre
Beſitzlichkeiten in andern, und einige davon
liegen oft ſo entfernt von ihrem eigentlichen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |