Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 1, [H. 1]. Berlin, 1795.Dach gestülpt war. Man schenke mir die Be- Trotz dem allen sind die Lithauer ein, im Dach geſtuͤlpt war. Man ſchenke mir die Be- Trotz dem allen ſind die Lithauer ein, im <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0087" n="69"/> Dach geſtuͤlpt war. Man ſchenke mir die Be-<lb/> ſchreibung des Jnnern.</p><lb/> <p>Trotz dem allen ſind die Lithauer ein, im<lb/> Ganzen, wohl gebildetes Volk: groß, vierſchroͤ-<lb/> tig und ſtark. Da ſie durchgaͤngig einen Zwik-<lb/> kelbart tragen, ſo giebt dies ihnen ein kriege-<lb/> riſches Anſehen; und da ihr Anzug meiſt lang<lb/> iſt und die Beinkleider weit und herunterhan-<lb/> gend ſind, ſo giebt ihnen dies, nebſt ihren<lb/> Baſteln, welches bloß ein Paar mit Baͤndern<lb/> unter dem Fuß befeſtigte Sohlen ſind, eine<lb/> Art von morgenlaͤndiſchem Anſehen. Auf dem<lb/> Kopfe tragen ſie eine mit Pelz beſetzte Muͤtze,<lb/> welche faſt die Form der altmodiſchen Stutz-<lb/> peruͤcken hat. Jhre Weiber tragen aͤhnliche<lb/> lange Roͤcke, aber zugleich auch einen langen<lb/> Unterrock, und ihre ganze Kopfbedeckung iſt<lb/> ein grobes, um den Kopf gewundenes Tuch,<lb/> deſſen Spitze zwiſchen den Schultern flattert.<lb/> Das Tuch zu ihren Kleidern, oder vielmehr<lb/> der wollene Zwillich, iſt ihrer eigenen Haͤnde<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [69/0087]
Dach geſtuͤlpt war. Man ſchenke mir die Be-
ſchreibung des Jnnern.
Trotz dem allen ſind die Lithauer ein, im
Ganzen, wohl gebildetes Volk: groß, vierſchroͤ-
tig und ſtark. Da ſie durchgaͤngig einen Zwik-
kelbart tragen, ſo giebt dies ihnen ein kriege-
riſches Anſehen; und da ihr Anzug meiſt lang
iſt und die Beinkleider weit und herunterhan-
gend ſind, ſo giebt ihnen dies, nebſt ihren
Baſteln, welches bloß ein Paar mit Baͤndern
unter dem Fuß befeſtigte Sohlen ſind, eine
Art von morgenlaͤndiſchem Anſehen. Auf dem
Kopfe tragen ſie eine mit Pelz beſetzte Muͤtze,
welche faſt die Form der altmodiſchen Stutz-
peruͤcken hat. Jhre Weiber tragen aͤhnliche
lange Roͤcke, aber zugleich auch einen langen
Unterrock, und ihre ganze Kopfbedeckung iſt
ein grobes, um den Kopf gewundenes Tuch,
deſſen Spitze zwiſchen den Schultern flattert.
Das Tuch zu ihren Kleidern, oder vielmehr
der wollene Zwillich, iſt ihrer eigenen Haͤnde
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