und hat hier und da sogar gefährliche Stellen, wo mein Wagen gehalten werden mußte, da- mit er nicht umfiele. Endlich kommt man links den Berg wieder hinauf, und findet eine Sand- fläche vor sich, die eine ziemliche, mit Nadel- holz besetzte, Strecke einnimmt, von der herab man eine nicht unangenehme Aussicht über das unten liegende Thal und dessen Ränder ge- nießt. Die Gegend hier herum ist theils mit Dörfern, theils mit einzelnen Höfen besetzt. Man kömmt endlich, kurz vor Kauen (Kowno) (3 M.) über einen beträchtlichen sandigen Berg in das gedachte Thal wieder hinab. Die eine Hälfte des Weges war mit Balken ausgelegt, über die man von unten herausfährt, die andere Hälfte, die man hin- abfährt, war in ihrem natürlichen Zustande ge- lassen. Der Vortheil dieser Anstalt, die mir noch nicht vorgekommen war, leuchtet ein, und ich bemerke sie hier, um die Nachahmung der- selben in sandigen Gegenden, die zugleich ber- gigt sind, zu empfehlen.
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und hat hier und da ſogar gefaͤhrliche Stellen, wo mein Wagen gehalten werden mußte, da- mit er nicht umfiele. Endlich kommt man links den Berg wieder hinauf, und findet eine Sand- flaͤche vor ſich, die eine ziemliche, mit Nadel- holz beſetzte, Strecke einnimmt, von der herab man eine nicht unangenehme Ausſicht uͤber das unten liegende Thal und deſſen Raͤnder ge- nießt. Die Gegend hier herum iſt theils mit Doͤrfern, theils mit einzelnen Hoͤfen beſetzt. Man koͤmmt endlich, kurz vor Kauen (Kowno) (3 M.) uͤber einen betraͤchtlichen ſandigen Berg in das gedachte Thal wieder hinab. Die eine Haͤlfte des Weges war mit Balken ausgelegt, uͤber die man von unten herauſfaͤhrt, die andere Haͤlfte, die man hin- abfaͤhrt, war in ihrem natuͤrlichen Zuſtande ge- laſſen. Der Vortheil dieſer Anſtalt, die mir noch nicht vorgekommen war, leuchtet ein, und ich bemerke ſie hier, um die Nachahmung der- ſelben in ſandigen Gegenden, die zugleich ber- gigt ſind, zu empfehlen.
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und hat hier und da ſogar gefaͤhrliche Stellen,
wo mein Wagen gehalten werden mußte, da-
mit er nicht umfiele. Endlich kommt man links
den Berg wieder hinauf, und findet eine Sand-
flaͤche vor ſich, die eine ziemliche, mit Nadel-
holz beſetzte, Strecke einnimmt, von der herab
man eine nicht unangenehme Ausſicht uͤber das
unten liegende Thal und deſſen Raͤnder ge-
nießt. Die Gegend hier herum iſt theils mit
Doͤrfern, theils mit einzelnen Hoͤfen beſetzt.
Man koͤmmt endlich, kurz vor Kauen
(Kowno) (3 M.) uͤber einen betraͤchtlichen
ſandigen Berg in das gedachte Thal wieder
hinab. Die eine Haͤlfte des Weges war mit
Balken ausgelegt, uͤber die man von unten
herauſfaͤhrt, die andere Haͤlfte, die man hin-
abfaͤhrt, war in ihrem natuͤrlichen Zuſtande ge-
laſſen. Der Vortheil dieſer Anſtalt, die mir
noch nicht vorgekommen war, leuchtet ein, und
ich bemerke ſie hier, um die Nachahmung der-
ſelben in ſandigen Gegenden, die zugleich ber-
gigt ſind, zu empfehlen.
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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 1, [H. 1]. Berlin, 1795, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0101_1795/37>, abgerufen am 22.07.2024.
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