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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 1, [H. 1]. Berlin, 1795.

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genutzt wird. Dieser Wink soll die Leser vor-
bereiten, es minder befremdend zu finden,
wenn ich weiter unten das Besuchen der heili-
gen Gräber zur Osterzeit unter den Vergnü-
gungen der Warschauer mit aufführe.

Die Kirche der Piaristen auf der
Langgasse ist in demselben Geschmack er-
bauet, nur von etwas geringerm Umfange. Die
daran stoßenden Gebäude, sind einer größern
Aufmerksamkeit werth, sie sind wahre Palläste
und nehmen einen großen Theil der Meth-
und Langgasse ein. Seit der Verjagung
der Jesuiten hat dieser Orden auch hier sämt-
liche Schulen ausschließend zu besorgen, wozu
er denn solch eines weitläuftigen Lokals bedarf.
Vom A B Cschützen an bis zum Universitäts-
fähigen Schüler erhält hier alles Unterricht,
und was vom Adel seinen Kindern eine gewis-
se litterarische Bildung geben will, findet in
eben dieser Anstalt Gelegenheit dazu. Jn dem
einen Flügel desselben ist ein adeliches Konvikt,
wo Fürstensöhne mit ihren Hofmeistern an-

genutzt wird. Dieſer Wink ſoll die Leſer vor-
bereiten, es minder befremdend zu finden,
wenn ich weiter unten das Beſuchen der heili-
gen Graͤber zur Oſterzeit unter den Vergnuͤ-
gungen der Warſchauer mit auffuͤhre.

Die Kirche der Piariſten auf der
Langgaſſe iſt in demſelben Geſchmack er-
bauet, nur von etwas geringerm Umfange. Die
daran ſtoßenden Gebaͤude, ſind einer groͤßern
Aufmerkſamkeit werth, ſie ſind wahre Pallaͤſte
und nehmen einen großen Theil der Meth-
und Langgaſſe ein. Seit der Verjagung
der Jeſuiten hat dieſer Orden auch hier ſaͤmt-
liche Schulen ausſchließend zu beſorgen, wozu
er denn ſolch eines weitlaͤuftigen Lokals bedarf.
Vom A B Cſchuͤtzen an bis zum Univerſitaͤts-
faͤhigen Schuͤler erhaͤlt hier alles Unterricht,
und was vom Adel ſeinen Kindern eine gewiſ-
ſe litterariſche Bildung geben will, findet in
eben dieſer Anſtalt Gelegenheit dazu. Jn dem
einen Fluͤgel deſſelben iſt ein adeliches Konvikt,
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[105/0123] genutzt wird. Dieſer Wink ſoll die Leſer vor- bereiten, es minder befremdend zu finden, wenn ich weiter unten das Beſuchen der heili- gen Graͤber zur Oſterzeit unter den Vergnuͤ- gungen der Warſchauer mit auffuͤhre. Die Kirche der Piariſten auf der Langgaſſe iſt in demſelben Geſchmack er- bauet, nur von etwas geringerm Umfange. Die daran ſtoßenden Gebaͤude, ſind einer groͤßern Aufmerkſamkeit werth, ſie ſind wahre Pallaͤſte und nehmen einen großen Theil der Meth- und Langgaſſe ein. Seit der Verjagung der Jeſuiten hat dieſer Orden auch hier ſaͤmt- liche Schulen ausſchließend zu beſorgen, wozu er denn ſolch eines weitlaͤuftigen Lokals bedarf. Vom A B Cſchuͤtzen an bis zum Univerſitaͤts- faͤhigen Schuͤler erhaͤlt hier alles Unterricht, und was vom Adel ſeinen Kindern eine gewiſ- ſe litterariſche Bildung geben will, findet in eben dieſer Anſtalt Gelegenheit dazu. Jn dem einen Fluͤgel deſſelben iſt ein adeliches Konvikt, wo Fuͤrſtenſoͤhne mit ihren Hofmeiſtern an-

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 1, [H. 1]. Berlin, 1795, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0101_1795/123>, abgerufen am 23.11.2024.