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Schulz, Friedrich: Neue Reise durch Italien. Bd. 1, H. 1. Berlin, 1797.

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theils, weil sie mit Gewölben für Waaren
aller Art, mit Trink- Speise- und Kaffeehäu-
sern, mit Läden für erfrischende Näschereyen
und mit Werkstätten verschiedener Künstler
und Handwerker, dicht besetzt sind; theils,
weil sie gegen Abend der Tummelplatz der
großen, oder der müßigen Welt überhaupt,
und mit Wagen und mit Spatziergängern an-
gefüllt, werden. Die übrigen Straßen um
und an dem Kerne der Stadt und bey den
Brücken, sind auch lebhaft, aber nicht zugleich
so glänzend; die entferntern hingegen sind
menschenleer, stille und zum Theil sehr enge
und unansehnlich.

Die meisten dieser Straßen mögen vor
Alters ein gutes Pflaster gehabt haben,
aber jetzt ist es sehr vernachläßigt und be-
schwerlich. Die Seitenwege für Fußgänger
sind aus kleinen Steinen, wie sie der Fluß
führt, zusammen gesetzt, und durch die Traufe
in eben so viel Stacheln verwandelt worden.
Diese Mosaik wird durch eiserne, zum Theil

theils, weil ſie mit Gewoͤlben fuͤr Waaren
aller Art, mit Trink- Speiſe- und Kaffeehaͤu-
ſern, mit Laͤden fuͤr erfriſchende Naͤſchereyen
und mit Werkſtaͤtten verſchiedener Kuͤnſtler
und Handwerker, dicht beſetzt ſind; theils,
weil ſie gegen Abend der Tummelplatz der
großen, oder der muͤßigen Welt uͤberhaupt,
und mit Wagen und mit Spatziergaͤngern an-
gefuͤllt, werden. Die uͤbrigen Straßen um
und an dem Kerne der Stadt und bey den
Bruͤcken, ſind auch lebhaft, aber nicht zugleich
ſo glaͤnzend; die entferntern hingegen ſind
menſchenleer, ſtille und zum Theil ſehr enge
und unanſehnlich.

Die meiſten dieſer Straßen moͤgen vor
Alters ein gutes Pflaſter gehabt haben,
aber jetzt iſt es ſehr vernachlaͤßigt und be-
ſchwerlich. Die Seitenwege fuͤr Fußgaͤnger
ſind aus kleinen Steinen, wie ſie der Fluß
fuͤhrt, zuſammen geſetzt, und durch die Traufe
in eben ſo viel Stacheln verwandelt worden.
Dieſe Moſaik wird durch eiſerne, zum Theil

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[87/0095] theils, weil ſie mit Gewoͤlben fuͤr Waaren aller Art, mit Trink- Speiſe- und Kaffeehaͤu- ſern, mit Laͤden fuͤr erfriſchende Naͤſchereyen und mit Werkſtaͤtten verſchiedener Kuͤnſtler und Handwerker, dicht beſetzt ſind; theils, weil ſie gegen Abend der Tummelplatz der großen, oder der muͤßigen Welt uͤberhaupt, und mit Wagen und mit Spatziergaͤngern an- gefuͤllt, werden. Die uͤbrigen Straßen um und an dem Kerne der Stadt und bey den Bruͤcken, ſind auch lebhaft, aber nicht zugleich ſo glaͤnzend; die entferntern hingegen ſind menſchenleer, ſtille und zum Theil ſehr enge und unanſehnlich. Die meiſten dieſer Straßen moͤgen vor Alters ein gutes Pflaſter gehabt haben, aber jetzt iſt es ſehr vernachlaͤßigt und be- ſchwerlich. Die Seitenwege fuͤr Fußgaͤnger ſind aus kleinen Steinen, wie ſie der Fluß fuͤhrt, zuſammen geſetzt, und durch die Traufe in eben ſo viel Stacheln verwandelt worden. Dieſe Moſaik wird durch eiſerne, zum Theil

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Neue Reise durch Italien. Bd. 1, H. 1. Berlin, 1797, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_italien_1797/95>, abgerufen am 21.11.2024.