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Schulz, Friedrich: Neue Reise durch Italien. Bd. 1, H. 1. Berlin, 1797.

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einen der schönsten. Dieses Thor, das auch,
wie das Thor "del Pallio", als Werk der
Kunst sehenswerth ist, liegt auf der andern
Seite der Stadt, den Schlössern S. Pietro
und S. Felice gerade gegenüber. Jm Vor-
dergrunde hat man die Uebersicht der ganzen
Neuen Straße, einer der stattlichsten und
lebhaftesten in der Stadt. Dieß wird sie be-
sonders um die Zeit der Korsofahrt. Sie ist
sehr lang, verhältnißmäßig breit, an beyden
Seiten mit erhöheten Fußwegen, und in der
Mitte mit einem gut gepflasterten Fahrwege,
versehen. Gegen Abend sind so viel Wagen
auf dieser Straße, als in der Stadt gehalten
werden, weil sie einen Theil des Korso aus-
macht, den niemand versäumt, der ein Fuhr-
werk besitzt, und den zu besuchen, manche Fa-
milie sich den Kosten eines Zwey- oder Vier-
spannes unterzieht. Diese Korsofahrer neh-
men sodann ihren Weg unter dem gedachten
Neuen Thore hin und man übersieht das Ge-
dränge, welches sich hier durch die Heraus-

einen der ſchoͤnſten. Dieſes Thor, das auch,
wie das Thor „del Pallio“, als Werk der
Kunſt ſehenswerth iſt, liegt auf der andern
Seite der Stadt, den Schloͤſſern S. Pietro
und S. Felice gerade gegenuͤber. Jm Vor-
dergrunde hat man die Ueberſicht der ganzen
Neuen Straße, einer der ſtattlichſten und
lebhafteſten in der Stadt. Dieß wird ſie be-
ſonders um die Zeit der Korſofahrt. Sie iſt
ſehr lang, verhaͤltnißmaͤßig breit, an beyden
Seiten mit erhoͤheten Fußwegen, und in der
Mitte mit einem gut gepflaſterten Fahrwege,
verſehen. Gegen Abend ſind ſo viel Wagen
auf dieſer Straße, als in der Stadt gehalten
werden, weil ſie einen Theil des Korſo aus-
macht, den niemand verſaͤumt, der ein Fuhr-
werk beſitzt, und den zu beſuchen, manche Fa-
milie ſich den Koſten eines Zwey- oder Vier-
ſpannes unterzieht. Dieſe Korſofahrer neh-
men ſodann ihren Weg unter dem gedachten
Neuen Thore hin und man uͤberſieht das Ge-
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[77/0085] einen der ſchoͤnſten. Dieſes Thor, das auch, wie das Thor „del Pallio“, als Werk der Kunſt ſehenswerth iſt, liegt auf der andern Seite der Stadt, den Schloͤſſern S. Pietro und S. Felice gerade gegenuͤber. Jm Vor- dergrunde hat man die Ueberſicht der ganzen Neuen Straße, einer der ſtattlichſten und lebhafteſten in der Stadt. Dieß wird ſie be- ſonders um die Zeit der Korſofahrt. Sie iſt ſehr lang, verhaͤltnißmaͤßig breit, an beyden Seiten mit erhoͤheten Fußwegen, und in der Mitte mit einem gut gepflaſterten Fahrwege, verſehen. Gegen Abend ſind ſo viel Wagen auf dieſer Straße, als in der Stadt gehalten werden, weil ſie einen Theil des Korſo aus- macht, den niemand verſaͤumt, der ein Fuhr- werk beſitzt, und den zu beſuchen, manche Fa- milie ſich den Koſten eines Zwey- oder Vier- ſpannes unterzieht. Dieſe Korſofahrer neh- men ſodann ihren Weg unter dem gedachten Neuen Thore hin und man uͤberſieht das Ge- draͤnge, welches ſich hier durch die Heraus-

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Neue Reise durch Italien. Bd. 1, H. 1. Berlin, 1797, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_italien_1797/85>, abgerufen am 04.05.2024.