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Schulz, Friedrich: Neue Reise durch Italien. Bd. 1, H. 1. Berlin, 1797.

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angenehm in die Augen. Der dazu gehörige
Garten war schon mit Mauern eingefangen,
schien aber nur ein Ziergarten werden zu sol-
len, denn ich sah wohl ziemlich mittelmäßige
Bildsäulen, aber keine Spur, daß man auch
für Schatten sorgen wolle, in einem Lande,
wo man dessen so viel braucht.

Verona sieht man nicht eher, als bis
man nur noch eine halbe Stunde davon ent-
fernt ist. Diese Stadt liegt gerade da, wo
die Alpen allmählig bis zu ihrer tiefsten Ab-
dachung gelangt sind, und diese in wahre
Fläche übergeht. Jst man also über den letz-
ten Absatz hinunter, so erscheint sie an eben
diesen Absatz gelehnt, der Länge nach ausge-
breitet, mithin ganz eigentlich an den Wur-
zeln der Alpen gelagert und von der Etsch
durchströmt, die ich in Jtalien auch italie-
nisch, Adige, nennen will. Nach wenig
Augenblicken ist man vor ihren Thoren. Jch
fuhr durch das äußere Bischofsthor hinein,
ohne von den Zollbedienten anders, als zu

angenehm in die Augen. Der dazu gehoͤrige
Garten war ſchon mit Mauern eingefangen,
ſchien aber nur ein Ziergarten werden zu ſol-
len, denn ich ſah wohl ziemlich mittelmaͤßige
Bildſaͤulen, aber keine Spur, daß man auch
fuͤr Schatten ſorgen wolle, in einem Lande,
wo man deſſen ſo viel braucht.

Verona ſieht man nicht eher, als bis
man nur noch eine halbe Stunde davon ent-
fernt iſt. Dieſe Stadt liegt gerade da, wo
die Alpen allmaͤhlig bis zu ihrer tiefſten Ab-
dachung gelangt ſind, und dieſe in wahre
Flaͤche uͤbergeht. Jſt man alſo uͤber den letz-
ten Abſatz hinunter, ſo erſcheint ſie an eben
dieſen Abſatz gelehnt, der Laͤnge nach ausge-
breitet, mithin ganz eigentlich an den Wur-
zeln der Alpen gelagert und von der Etſch
durchſtroͤmt, die ich in Jtalien auch italie-
niſch, Adige, nennen will. Nach wenig
Augenblicken iſt man vor ihren Thoren. Jch
fuhr durch das aͤußere Biſchofsthor hinein,
ohne von den Zollbedienten anders, als zu

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[69/0077] angenehm in die Augen. Der dazu gehoͤrige Garten war ſchon mit Mauern eingefangen, ſchien aber nur ein Ziergarten werden zu ſol- len, denn ich ſah wohl ziemlich mittelmaͤßige Bildſaͤulen, aber keine Spur, daß man auch fuͤr Schatten ſorgen wolle, in einem Lande, wo man deſſen ſo viel braucht. Verona ſieht man nicht eher, als bis man nur noch eine halbe Stunde davon ent- fernt iſt. Dieſe Stadt liegt gerade da, wo die Alpen allmaͤhlig bis zu ihrer tiefſten Ab- dachung gelangt ſind, und dieſe in wahre Flaͤche uͤbergeht. Jſt man alſo uͤber den letz- ten Abſatz hinunter, ſo erſcheint ſie an eben dieſen Abſatz gelehnt, der Laͤnge nach ausge- breitet, mithin ganz eigentlich an den Wur- zeln der Alpen gelagert und von der Etſch durchſtroͤmt, die ich in Jtalien auch italie- niſch, Adige, nennen will. Nach wenig Augenblicken iſt man vor ihren Thoren. Jch fuhr durch das aͤußere Biſchofsthor hinein, ohne von den Zollbedienten anders, als zu

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Neue Reise durch Italien. Bd. 1, H. 1. Berlin, 1797, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_italien_1797/77>, abgerufen am 21.11.2024.