Schulz, Friedrich: Neue Reise durch Italien. Bd. 1, H. 1. Berlin, 1797.solcher Keckheit angebracht, daß deren Grund- Das Thal, welches hier auf beyden Seiten ſolcher Keckheit angebracht, daß deren Grund- Das Thal, welches hier auf beyden Seiten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0034" n="26"/> ſolcher Keckheit angebracht, daß deren Grund-<lb/> mauer gleich ſo ſenkrecht empor ſteigt, wie der<lb/> Felſen ſelbſt, daß man mithin vor deſſen Ver-<lb/> witterung gar nicht beſorgt geweſen ſcheint;<lb/> und doch war dieſe Burg, wie es von unten<lb/> herauf das Anſehen hat, nicht unuͤberwindlich,<lb/> weil man ſie, von den heruͤber ragenden Berg-<lb/> ſpitzen her, mit etwas Mechanick, unter Fel-<lb/> ſenſtuͤcken begraben und die Belagerten mit<lb/> Steinen haͤtte zerſchmettern koͤnnen. Sie iſt<lb/> uͤbrigens ſeit lange nicht mehr bewohnt, und<lb/> zwar wie ein uralter deutſcher Reiſebeſchreiber,<lb/> Herr <hi rendition="#g">Johann Wilhelm Neumair von<lb/> Ramßla</hi>, ſagt: „<hi rendition="#g">wegen der Geſpenſt,<lb/> ſo ſich darin aufhalten ſollen</hi>.“</p><lb/> <p>Das Thal, welches hier auf beyden Seiten<lb/> von unwirthbaren Felſen eingeſchloſſen, und<lb/> von der Etſch durchſtroͤmt wird, giebt eine oͤde,<lb/> arme Anſicht. Es iſt ſtreckenweiſe ſumpfig,<lb/> und ſtreckenweiſe von dem Strome ſo aufgeriſ-<lb/> ſen, daß der Boden kein Graͤschen zeigt, ſon-<lb/> dern nichts, als Stein und Stein, zwiſchen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [26/0034]
ſolcher Keckheit angebracht, daß deren Grund-
mauer gleich ſo ſenkrecht empor ſteigt, wie der
Felſen ſelbſt, daß man mithin vor deſſen Ver-
witterung gar nicht beſorgt geweſen ſcheint;
und doch war dieſe Burg, wie es von unten
herauf das Anſehen hat, nicht unuͤberwindlich,
weil man ſie, von den heruͤber ragenden Berg-
ſpitzen her, mit etwas Mechanick, unter Fel-
ſenſtuͤcken begraben und die Belagerten mit
Steinen haͤtte zerſchmettern koͤnnen. Sie iſt
uͤbrigens ſeit lange nicht mehr bewohnt, und
zwar wie ein uralter deutſcher Reiſebeſchreiber,
Herr Johann Wilhelm Neumair von
Ramßla, ſagt: „wegen der Geſpenſt,
ſo ſich darin aufhalten ſollen.“
Das Thal, welches hier auf beyden Seiten
von unwirthbaren Felſen eingeſchloſſen, und
von der Etſch durchſtroͤmt wird, giebt eine oͤde,
arme Anſicht. Es iſt ſtreckenweiſe ſumpfig,
und ſtreckenweiſe von dem Strome ſo aufgeriſ-
ſen, daß der Boden kein Graͤschen zeigt, ſon-
dern nichts, als Stein und Stein, zwiſchen
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