Schulz, Friedrich: Neue Reise durch Italien. Bd. 1, H. 1. Berlin, 1797.Jhre Verzierungen passen wohl für eine Dem Dom gegenüber, auf dem sogenann- Jhre Verzierungen paſſen wohl fuͤr eine Dem Dom gegenuͤber, auf dem ſogenann- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0230" n="222"/> Jhre Verzierungen paſſen wohl fuͤr eine<lb/> Schaubuͤhne, aber nicht fuͤr ein Bethaus;<lb/> ſie ſind bunter, als die bunteſten in der unten<lb/> zu erwaͤhnenden <hi rendition="#g">Andreas-Kirche</hi>, und<lb/> uͤberall ſo mit hellblau, hellroth, hellgruͤn,<lb/> hellgelb und, zu allem Ueberfluß noch, mit<lb/> Gold uͤberladen, daß das Auge geblendet<lb/> wird und ſich bald geſaͤttigt wegwendet. Dieſe<lb/> Zierrathen ſind ſicher nicht im Geiſte des<lb/> Baumeiſters ausgefuͤhrt. Man ſieht auch ei-<lb/> nige gute Gemaͤlde in dieſer Kirche: eine Be-<lb/> rufung des <hi rendition="#g">Petrus</hi> und <hi rendition="#g">Andreas</hi> zum<lb/> Apoſtolat, von Julius; eine Verſuchung des<lb/> heil. Antonius von <hi rendition="#g">Paul von Verona</hi>;<lb/> und die Anſetzung eines abgehackten Pferde-<lb/> fußes durch das bloße Zeichen des Kreutzes,<lb/> von <hi rendition="#g">Guercino di Cento</hi>.</p><lb/> <p>Dem Dom gegenuͤber, auf dem ſogenann-<lb/> ten <hi rendition="#g">Waffenplatze</hi>, ſteht der alte <hi rendition="#g">herzog-<lb/> liche Pallaſt</hi>, der ſehr roſtig in die Augen<lb/> faͤllt und nur noch durch einige Anlagen und<lb/> Malereyen des Julius Romanus merkwuͤrdig<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [222/0230]
Jhre Verzierungen paſſen wohl fuͤr eine
Schaubuͤhne, aber nicht fuͤr ein Bethaus;
ſie ſind bunter, als die bunteſten in der unten
zu erwaͤhnenden Andreas-Kirche, und
uͤberall ſo mit hellblau, hellroth, hellgruͤn,
hellgelb und, zu allem Ueberfluß noch, mit
Gold uͤberladen, daß das Auge geblendet
wird und ſich bald geſaͤttigt wegwendet. Dieſe
Zierrathen ſind ſicher nicht im Geiſte des
Baumeiſters ausgefuͤhrt. Man ſieht auch ei-
nige gute Gemaͤlde in dieſer Kirche: eine Be-
rufung des Petrus und Andreas zum
Apoſtolat, von Julius; eine Verſuchung des
heil. Antonius von Paul von Verona;
und die Anſetzung eines abgehackten Pferde-
fußes durch das bloße Zeichen des Kreutzes,
von Guercino di Cento.
Dem Dom gegenuͤber, auf dem ſogenann-
ten Waffenplatze, ſteht der alte herzog-
liche Pallaſt, der ſehr roſtig in die Augen
faͤllt und nur noch durch einige Anlagen und
Malereyen des Julius Romanus merkwuͤrdig
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