Schulz, Friedrich: Neue Reise durch Italien. Bd. 1, H. 1. Berlin, 1797.der jüngeren und älteren Weiber und Män- Das Vergnügen des Theaters setzt man der juͤngeren und aͤlteren Weiber und Maͤn- Das Vergnuͤgen des Theaters ſetzt man <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0189" n="181"/> der juͤngeren und aͤlteren Weiber und Maͤn-<lb/> ner. Es faͤllt in die Augen, daß der Maͤn-<lb/> ner mehr ſeyn muͤſſen, als der Weiber, und<lb/> der aͤlteren Maͤnner und Weiber mehr, als<lb/> der juͤngeren.</p><lb/> <p>Das Vergnuͤgen des <hi rendition="#g">Theaters</hi> ſetzt man<lb/> in Verona noch in etwas anderes, als in den<lb/> Genuß des Schauſpiels. Man koͤmmt dort-<lb/> hin, um zu ſehen und geſehen zu werden, um<lb/> zu ſpielen, um ſeine Freunde zu ſprechen, um<lb/> mit Geſchaͤftsleuten Geſchaͤfte abzuthun. Nur<lb/> ein beliebter Auftritt, oder eine beruͤhmte<lb/> Ariette, lockte die Zuſchauer der beſſern Klaſ-<lb/> ſen aus den Logenzimmern hervor, und brachte<lb/> Stille und Aufmerkſamkeit in das Parterre,<lb/> und Luſt und Anſtrengung unter die Schau-<lb/> ſpieler ſelbſt; denn dieſe vernachlaͤßigten das<lb/> Publikum die uͤbrige Zeit auf eine nicht min-<lb/> der aͤrgerliche Weiſe, als das Publikum ſie<lb/> vernachlaͤßigte. Sie ſprachen und liebaͤugel-<lb/> ten ins Orcheſter, plauderten unter einander<lb/> ſelbſt, traten auch wohl an die Logen auf der<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [181/0189]
der juͤngeren und aͤlteren Weiber und Maͤn-
ner. Es faͤllt in die Augen, daß der Maͤn-
ner mehr ſeyn muͤſſen, als der Weiber, und
der aͤlteren Maͤnner und Weiber mehr, als
der juͤngeren.
Das Vergnuͤgen des Theaters ſetzt man
in Verona noch in etwas anderes, als in den
Genuß des Schauſpiels. Man koͤmmt dort-
hin, um zu ſehen und geſehen zu werden, um
zu ſpielen, um ſeine Freunde zu ſprechen, um
mit Geſchaͤftsleuten Geſchaͤfte abzuthun. Nur
ein beliebter Auftritt, oder eine beruͤhmte
Ariette, lockte die Zuſchauer der beſſern Klaſ-
ſen aus den Logenzimmern hervor, und brachte
Stille und Aufmerkſamkeit in das Parterre,
und Luſt und Anſtrengung unter die Schau-
ſpieler ſelbſt; denn dieſe vernachlaͤßigten das
Publikum die uͤbrige Zeit auf eine nicht min-
der aͤrgerliche Weiſe, als das Publikum ſie
vernachlaͤßigte. Sie ſprachen und liebaͤugel-
ten ins Orcheſter, plauderten unter einander
ſelbſt, traten auch wohl an die Logen auf der
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