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Schubert, Gotthilf Heinrich von: Die Symbolik des Traumes. Bamberg, 1814.

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hegen) versinnlicht; eine Neigung zu irgend einem Ge-
genstand, stellt der Traum zuweilen unter dem Bilde
eines Lichtstrahls dar, welcher von der Brust des Lie-
benden aus, nach dem geliebten Gegenstand hingehet,
die gelbe Farbe, z. B. der Anblick einer wie in gel-
bes Herbstlicht getauchten Gegend, bedeutet im Trau-
me Trauer, die rothe Farbe: Freude, gewisse Natur-
gegenstände, z. B. Zwiebeln, Petersilie, sollen ver-
möge jener dunklen Wechselbeziehung: Trübsinn und
Kümmerniß, Salz ein Fieber, Erdbeben: ein allge-
meines Unglück; Sonnenfinsterniß so wie Sturm und
Zeichen am Himmel, sollen Leiden und tiefe Trauer
bedeuten. Die Hirten und Führer (Starken) des
Volkes, erscheinen uns im Traume, wie dort dem
Ajax, unter dem Bilde von Stieren und Viehheerden,
(und schon das Haupt des Stieres bedeutet Macht), ein
äußres Ehrenamt oder der stärkere Gemahl unter je-
nem des Roßes, toller Streit unter dem des Cameeles.
Nach derselben dunklen Weise des Ausdrucks, soll der
Nabel (durch den der Ungeborne zuerst mit seiner Um-
gebung in Verbindung war) die Heimath, oder die
in ihr zurückgelaßenen Eltern, das Ohr und über-
haupt mehrere Theile des Leibes: (Zähne, Hände,
Schenkel) die nahen Anverwandten, die Schulter: ei-
ne Beyschläferin; die Biene: Feuer, der Wein: Macht
bedeuten.

Auf eine ähnliche räthselhafte Weise erhalten
denn auch gewisse symbolische Handlungen im Trau-
me eine ganz eigene Bedeutung, so z. B. das Aus-
oder Anziehen eines Schuhes, wodurch die Seele
das Auflösen oder Anknüpfen einer Verbindung

zwi-

hegen) verſinnlicht; eine Neigung zu irgend einem Ge-
genſtand, ſtellt der Traum zuweilen unter dem Bilde
eines Lichtſtrahls dar, welcher von der Bruſt des Lie-
benden aus, nach dem geliebten Gegenſtand hingehet,
die gelbe Farbe, z. B. der Anblick einer wie in gel-
bes Herbſtlicht getauchten Gegend, bedeutet im Trau-
me Trauer, die rothe Farbe: Freude, gewiſſe Natur-
gegenſtaͤnde, z. B. Zwiebeln, Peterſilie, ſollen ver-
moͤge jener dunklen Wechſelbeziehung: Truͤbſinn und
Kuͤmmerniß, Salz ein Fieber, Erdbeben: ein allge-
meines Ungluͤck; Sonnenfinſterniß ſo wie Sturm und
Zeichen am Himmel, ſollen Leiden und tiefe Trauer
bedeuten. Die Hirten und Fuͤhrer (Starken) des
Volkes, erſcheinen uns im Traume, wie dort dem
Ajax, unter dem Bilde von Stieren und Viehheerden,
(und ſchon das Haupt des Stieres bedeutet Macht), ein
aͤußres Ehrenamt oder der ſtaͤrkere Gemahl unter je-
nem des Roßes, toller Streit unter dem des Cameeles.
Nach derſelben dunklen Weiſe des Ausdrucks, ſoll der
Nabel (durch den der Ungeborne zuerſt mit ſeiner Um-
gebung in Verbindung war) die Heimath, oder die
in ihr zuruͤckgelaßenen Eltern, das Ohr und uͤber-
haupt mehrere Theile des Leibes: (Zaͤhne, Haͤnde,
Schenkel) die nahen Anverwandten, die Schulter: ei-
ne Beyſchlaͤferin; die Biene: Feuer, der Wein: Macht
bedeuten.

Auf eine aͤhnliche raͤthſelhafte Weiſe erhalten
denn auch gewiſſe ſymboliſche Handlungen im Trau-
me eine ganz eigene Bedeutung, ſo z. B. das Aus-
oder Anziehen eines Schuhes, wodurch die Seele
das Aufloͤſen oder Anknuͤpfen einer Verbindung

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[10/0020] hegen) verſinnlicht; eine Neigung zu irgend einem Ge- genſtand, ſtellt der Traum zuweilen unter dem Bilde eines Lichtſtrahls dar, welcher von der Bruſt des Lie- benden aus, nach dem geliebten Gegenſtand hingehet, die gelbe Farbe, z. B. der Anblick einer wie in gel- bes Herbſtlicht getauchten Gegend, bedeutet im Trau- me Trauer, die rothe Farbe: Freude, gewiſſe Natur- gegenſtaͤnde, z. B. Zwiebeln, Peterſilie, ſollen ver- moͤge jener dunklen Wechſelbeziehung: Truͤbſinn und Kuͤmmerniß, Salz ein Fieber, Erdbeben: ein allge- meines Ungluͤck; Sonnenfinſterniß ſo wie Sturm und Zeichen am Himmel, ſollen Leiden und tiefe Trauer bedeuten. Die Hirten und Fuͤhrer (Starken) des Volkes, erſcheinen uns im Traume, wie dort dem Ajax, unter dem Bilde von Stieren und Viehheerden, (und ſchon das Haupt des Stieres bedeutet Macht), ein aͤußres Ehrenamt oder der ſtaͤrkere Gemahl unter je- nem des Roßes, toller Streit unter dem des Cameeles. Nach derſelben dunklen Weiſe des Ausdrucks, ſoll der Nabel (durch den der Ungeborne zuerſt mit ſeiner Um- gebung in Verbindung war) die Heimath, oder die in ihr zuruͤckgelaßenen Eltern, das Ohr und uͤber- haupt mehrere Theile des Leibes: (Zaͤhne, Haͤnde, Schenkel) die nahen Anverwandten, die Schulter: ei- ne Beyſchlaͤferin; die Biene: Feuer, der Wein: Macht bedeuten. Auf eine aͤhnliche raͤthſelhafte Weiſe erhalten denn auch gewiſſe ſymboliſche Handlungen im Trau- me eine ganz eigene Bedeutung, ſo z. B. das Aus- oder Anziehen eines Schuhes, wodurch die Seele das Aufloͤſen oder Anknuͤpfen einer Verbindung zwi-

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Zitationshilfe: Schubert, Gotthilf Heinrich von: Die Symbolik des Traumes. Bamberg, 1814, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_symbolik_1814/20>, abgerufen am 26.11.2024.